Team und Besucher kommen erstmals „grundstofflich“ zusammen
Hohenstein sendet Instapulse hybrid vom Kirchentag
(c) Dekanat
09.06.2023
cw
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Entsprechend aufgeregt war „kexkruemel“, so ihr digitaler Name, ob und wie viele Menschen bei der hybriden Andacht dabei sein würden, die Kirchentagsleitung hatte dem Team Mut gemacht. Das Unwetter hatte zwar einige Menschen abgehalten aber am Ende kamen über 60 Menschen in die Kirche und genauso viele erlebten die kurze Andacht an den mobilen Endgeräten live mit.
Initiator Nico Buschmann (@Einschpunk), Pfarrer aus Köln entwickelte in der Pandemie das Format, das seitdem jeden Dienstag um 21 Uhr auf Instagram live zu erleben ist. Jessica Hamm kam im Mai 2020 dazu und übernahm alle zwei Wochen die Leitung. Über 150 Mal hat Instapulse seitdem digital stattgefunden.
Nicht nur, dass es für Jessica Hamm und Nico Buschmann sowie Pfarrerin Sara Stäbler (Balingen) und Guido Schmidt (Bonn-Meckenheim) der erste hybride Instapulse war, sondern „wir haben uns erst vor wenigen Stunden als Team das erste Mal Grundstofflich gesehen“, erklärte Pfarrerin Sara Stäbler sichtlich gerührt den Besuchern in der Kirche und an den Handys.
Während Pfarrerin Jessica Hamm Zettel und Stifte für die Besucher in der Kirche verteilte, gab sie offen zu, durchaus aufgeregt zu sein. „Instapulse ist immer emotional“, sagte sie. „Gott sei Dank, bin ich nicht die Erste, die dran ist, mal schauen ob ich eine Träne verdrücken muss. Das ist eben Instapulse.“ Emotional ist das Format auch deshalb, weil die Gottesdienstbesucher vor und während der Andacht Bitten, Wünsche und Sorgen einreichen können, die dann vom Team in der Fürbitte vor Gott gebracht werden.
Scheitern ist erlaubt
Nachdem die Glocken in der in grün-violettes Licht getauchten Reformations-Gedächtnis-Kirche zur Ruhe gekommen waren, gibt es kurz Musik und dann einen frei vorgetragenen Impuls durch Nico Buschmann. „Jetzt ist die Zeit“, zitiert er das Motto des Kirchentags. „Für was eigentlich“? fragt der Theologe. „Für mehr Sport, mehr Reels, für eine bessere Lebensorganisation?“. Der Satz aus der Bibel könne auch Druck erzeugen, so Buschmann. Aber: „Mit Jesus kam die frohe Botschaft in die Welt und deshalb leben Christen in der Freiheit, jeden Tag neu beginnen zu dürfen. Scheitern ist erlaubt.“ Das nehme jeden Druck, machte er den Zuschauern Mut.
Zusammen mit Guido Schmidt (@Guidoglaubt) brachte Jessica Hamm dann sowohl die digitalen Fürbitten, als auch die analogen Gebetswünsche vor Gott. Dass der „Move des Kirchentages“ in die Gemeinden komme, war ein Anliegen. Es gab viele, die um Beistand und Hilfe bei Krankheit, Sorgen und baten und an Menschen ohne Ausweg in ihrem Leben dachten. Fürbitten für die Schüler, die Angst vor den kommenden Zeugnissen haben aber auch die Bitte, dass die Gesellschaft ihr Schwarz-Weiß-Denken aufgeben möge. Nicht wenige dankten auch für das Format Instapulse, in der „eine Gemeinschaft, eine Community entstanden ist, die trägt, hält und füreinander da ist.“
Instapulse sendet jeden Dienstag um 21 Uhr auf Instagram. Am besten folgt man Jessica Hamm alias @kexkruemel. Die Andachten werden auch gespeichert, so dass man sie im Nachhinein auch noch anschauen kann.