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Fußball

Stadionpfarrer fordert mehr Präsenz der Kirche auf Fußballplätzen

Jonas SchrammEugen Eckert ist Stadionpfarrer in der Frankfurter Commerzbank-ArenaEugen Eckert ist Stadionpfarrer in der Frankfurter Commerzbank-Arena

In einem Interview mit dem epd spricht Stadionpfarrer Eugen Eckert über Fair Play und die Rolle der Kirchen beim Fußball. Er sieht die Aufgabe nicht nur im Stadion, sondern auch bei der ethischen Diskussion um den Sport.

Jonas SchrammFiebert mit der Nationalelf: Eugen EckertFiebert mit der Nationalelf: Eugen Eckert

Fußball und Religion haben nach Ansicht des Frankfurter Stadionpfarrers Eugen Eckert eine Menge Gemeinsamkeiten. Auch deshalb sollte die Kirche sich viel mehr auf Fußballplätzen präsentieren. Sie sollte sich einmischen in Diskussionen etwa über Fair Play oder Ablösesummen für Spieler, sagte Eckert dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Rande des Sommerempfangs der evangelischen Kirchen und der Diakonie in Osnabrück. Der evangelische Theologe ist einer von zwei hauptamtlichen Stadionpfarrern in Deutschland. Zwei Wochen vor Beginn der Fußball-Weltmeisterschaft in Russland (14. Juni - 15. Juli) sprach er vor rund 300 geladenen Gästen über Fair Play.

Herr Eckert, warum braucht es Pfarrer in einem Bundesliga-Stadion?

Eugen Eckert: In einem Fußballstadion treffen alle Milieus unserer Gesellschaft aufeinander. Wir haben als Kirche an diesem säkularen Ort eine unglaubliche Chance, neu anzuknüpfen an verloren gegangene Kontakte. Das sollten wir viel mehr nutzen. Ich komme zum Beispiel mit Menschen aus der Ultra- und Hooligan-Szene ins Gespräch, wenn ich sie traue oder ihre Kinder taufe. Gemeinsam mit Fans kann ich ökumenische Gottesdienste beim Public Viewing im Stadion gestalten. Und es gibt viele thematische Schnittstellen: Im Fußball wie im Leben haben wir eine begrenzte Zeit zur Verfügung. Es geht darum, was wir daraus machen. Wie gehen wir mit Höhen und Tiefen um, wie mit dem Foulspiel? Wann stehe ich im Abseits und wie komme ich da wieder raus? Mit welchem Einsatz spielen wir und wo sind die Grenzen?

Profi-Fußball und Fair Play - das gehört für viele Menschen nicht mehr zusammen - für Sie schon?

Eckert: Wir sehen zumindest immer wieder wunderbare Momente des Fair Play, wenn Sieger die Verlierer trösten oder Spieler sich nach einem Foul entschuldigen. Beim finanziellen Fair Play allerdings ist der Fußball außer Rand und Band geraten, wenn für einen Spieler plötzlich 222 Millionen Euro Ablösesumme auf den Tisch gelegt werden. Das müssen wir in Frage stellen und auch als Kirche versuchen, kritisch Einfluss zu nehmen.

Was macht für Sie und Millionen andere Menschen immer noch den Reiz eines Fußballspiels aus?

Eckert: Dass es eine ergebnisoffene Veranstaltung ist. Wenn ich ins Theater oder in den Gottesdienst gehe, muss ich davon ausgehen, dass von A bis Z alles genau festgelegt ist. Man traut dem Spontanen oder dem Heiligen Geist relativ wenig zu. Beim Fußball weiß ich nicht, wie das Spiel ausgeht. Beim jüngsten Pokalendspiel haben vorher alle gedacht: Bayern München wird gewinnen. Es ist aber genau das geschehen, was Menschen sich erhoffen - dass nämlich ein Wunder vor ihren Augen geschieht, dass der David gegen den Goliath gewinnt. Und dann hat tatsächlich Eintracht Frankfurt den Pokal geholt. Davon zehren die Menschen noch in Jahrzehnten.

Riesenleinwand und „Doppelspass“ beim Fußballgottesdienst zur WM 2018

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Guter Gott, ich bitte dich darum,
dass mich keine Furcht überkommt.

Guter Gott, lass mich besonnen
und mit klarem Blick erkennen,
was ich hier und heute tun kann.

Guter Gott, lass mich gut für mich
und meine Lieben sorgen.

Guter Gott, zeige mir, wie ich
anderen Menschen helfen kann.

Amen

EKHN

Bild: Mit freundlicher Genehmigung von gettyimages_stellalevi

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