UN bezog Stellung
Nach den Anschlägen von Paris den Schutz von Flüchtlingen gewähren
Esther Stosch
19.11.2015
red
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„Ich habe Angst, dass die Menschen ihre Meinung über Flüchtlinge ändern“, so zitiert FAZ-Online den Syrer Shady im Flüchtlingsheim in Gießen. Laut dem Pressebericht ist das Entsetzen ins Hessens Flüchtlingsheimen über die Attentate in Paris groß. Doch die Befürchtungen des Flüchtlings sind nicht ganz unbegründet. So hatte der bayerische Finanzminister Markus Söder (CDU) in einem Interview in der „Welt am Sonntag“ behauptet, dass die Zeit unkontrollierter Zuwanderung und illegaler Einwanderung so nicht weitergehen könne. Paris ändere alles. Dafür erntete er harsche Kritik von Ministerpräsident Seehofer, zudem hat Söder seine kritischen Äußerungen zur Flüchtlingspolitik zurück genommen.
Flüchtlinge sind selbst Opfer des Islamischen Staates
Auch die Vereinten Nationen hatten sich zu Befürchtungen dieser Art geäußert. Zwar sei es nachvollziehbar, dass Nationalstaaten alle erforderlichen Maßnahmen ergreifen müssten, um ihre Bürger vor jeder Form von Terrorismus zu schützen. Es sei jedoch „nicht der richtige Weg, den Blick auf Flüchtlinge zu richten, bei denen es sich um schutzlose Menschen handle, die vor der gleichen terroristischen Gefahr fliehen würden, wie Ban Ki-Moons Sprecher, Stéphane Dujarric am Montag in New York mitteilte. Ihnen müsse daher mit Einfühlung begegnet werden. Auch der geflohene Shady erklärte in der FAZ: „Wir sind vor dieser Gewalt geflohen, wir brauchen Sicherheit.“
Kirchenpräsident Jung warnte davor, aus den Anschlägen Kapital zu schlagen
Kirchenpräsident Volker Jung hatte bereits am Samstag erklärt: „Es wäre schlimm, wenn politische Kräfte jetzt in unserem Land daraus Kapital schlagen würden und beispielsweise Migranten plötzlich unter einen terroristischen Generalverdacht stellten“.