EKHN hat maßgeblich unterstützt
Online-Ausstellung über den Widerstand von Christen in der NS-Zeit gestartet
10.11.2011
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Ich bin froh, dass wir sie mit ermöglicht haben und hoffe, dass sie viele Interessenten findet – von den Konfirmanden bis zu alten Zeitzeugen.", sagt Kirchenpräsident Dr. Volker Jung und wirbt dafür, im Internet die Adresse www.evangelischer-widerstand.de anzuklicken. Dort ist gerade, passend zwischen dem Jahrestag der Reichspogromnacht und dem Volkstrauertag, eine Online-Ausstellung unter dem Titel "Widerstand?!" frei geschaltet worden. Sie informiert über "Evangelische Christinnen und Christen im Nationalsozialismus". 600 historische Dokumente werden in drei Bereichen angeboten. Dazu zählen Biografien von prominenten und teils weniger bekannten Personen aus dem christlich motivierten Widerstand. Die Inhalte können zudem über eine Zeitschiene erschlossen werden. Im dritten Bereich werden Grundfragen wie der Einfluss konfessioneller Prägungen sowie Widersprüche zwischen christlichem Glauben und Widerstand dargestellt.
Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau hat dieses Projekt der Evangelischen Kirche in Deutschland mit 50.000 Euro und damit maßgeblich unterstützt.
Die Ausstellung wende sich gegen eine "einseitig erfolgsorientierte Betrachtung christlicher Widerstandsformen", sagte der Vorsitzende der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft für Kirchliche Zeitgeschichte, Harry Oelke, am Dienstag bei der Präsentation in Magdeburg. Der christliche Widerstand in der NS-Zeit solle in seiner ganzen Breite differenziert und mit seinen teils widersprüchlichen Beweggründen dargestellt werden. Stereotype von den "Guten" und "Bösen" würden vermieden, sagte der Professor für Kirchengeschichte an der Universität München am Rande der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).
Der EKD-Ratsvorsitzende Nikolaus Schneider stellte die Einmaligkeit der Ausstellung heraus, die von der Arbeitsgemeinschaft zunächst als Wanderausstellung geplant war, dann aber unter anderem aus Kostengründen für das Internet konzipiert wurde.
Darmstadt, 10. November 2011
Verantwortlich: Oberkirchenrat Dr. Joachim Schmidt