Ewigkeitssonntag oder Totensonntag

Der Ewigkeitssonntag (Totensonntag) am 20. November 2022 kann vor allem Angehörigen und Freunden eine:r Verstorbenen einen stimmigen Rahmen für die eigene Trauer und die Erinnerung an einen geliebten Menschen schenken. Der Ewigkeitssonntag oder Totensonntag ist ein kirchlicher Gedenktag in den evangelischen Kirchen Deutschlands. An diesem Tag stehen Abschied und Erinnerung an die Verstorbenen sowie die Hoffnung auf ewiges Leben im Mittelpunkt. In Deutschland ist er allerdings kein gesetzlicher Feiertag. Mit dem Totensonntag geht das Kirchenjahr zu Ende, denn der Tag wird in den deutschen Kirchen am letzten Sonntag des liturgischen Jahres gefeiert, bevor es mit dem ersten Advent neu beginnt.
Was ist der Unterschied zwischen Totensonntag und Ewigkeitssonntag?
Unterschiedliche Bezeichnungen benennen den selben Gedenktag: Totensonntag, Ewigkeitssonntag, Sonntag vom Jüngsten Gericht oder sogar Vom Jüngsten- Gericht-Tag. Traditionell wird dieser Tag in der Bevölkerung meist als Totensonntag bezeichnet, womit das Andenken an die Gestorbenen im Vordergrund steht. In der EKHN wird oft vom Ewigkeitssonntag gesprochen, wodurch der Fokus stärker auf der Hoffnung auf ewiges Leben nach dem Tod liegt.
Worum geht es am Ewigkeitssonntag?
In den evangelischen Gottesdiensten zum Ewigkeitssonntag werden beide Aspekte verbunden: das Gedenken an die Toten und das Vertrauen auf ewiges Leben. Somit wird in den Gottesdiensten an die Verstorbenen des vergangenen Kirchenjahr erinnert, indem ihre Namen genannt und für sie gebetet wird. Somit wird an diesem Tag vor Augen geführt, dass menschliches Leben zwar endlich ist, aber bei Gott ewig aufgehoben bleibt. Denn mit diesem Tag ist die Botschaft verbunden, dass Gott jenseits der Zeit neues Leben schenkt - in der Ewigkeit. Die Ewigkeit ist Gottes Zeit. Was das bedeutet, entzieht sich unserer Vorstellungskraft. Es ist aber der Grund für die Hoffnung, dass die Verstorbenen bei Gott geborgen sind und Gottes Frieden erfahren, wo alles Leiden, alle Schmerzen, alle Gewalt, alle Ungerechtigkeit ein Ende haben.

Und jetzt?! Umgang mit Trauer und Trost
Trauer trifft Menschen ganz persönlich ist individuell sehr unterschiedlich. Manchmal kann sie Jahre dauern. Jeder Mensch braucht deshalb seine ganz eigene Zeit für die Verarbeitung seiner Trauer. Währenddessen stehen Trauernde vor mehreren Aufgaben. Die folgenden Seiten der EKHN-Impulspost "Und jetzt?! Umgang mit Trauer und Trost" möchten Trauernde sowie Tröstende auf diesem Weg unterstützen:
Wer hat den Totensonntag, bzw. den Ewigkeitssonntag erfunden?
1816 wurde der Totensonntag in der so genannten „Altpreussischen Union“ der protestantischen Kirchen in Deutschland von König Friedrich Wilhelm III. angeordnet. Er sollte als „allgemeiner Feiertag zur Erinnerung an die Verstorbenen“ begangen werden. Hintergrund waren damals vor allem seelsorgerliche und politische Gründe: Der Toten der Befreiungskriege sollte auch kirchlich gedacht werden. Andere evangelische Landeskirchen haben diesen Gedenktag übernommen.
Berichte rund um den Ewigkeitssonntag
Ewigkeitssonntag kollidiert mit Start der Fußball-WM
Vor allem für Angehörige, die einen geliebten Menschen verloren haben, kann der Ewigkeitssonntag am 20. November wichtig sein. Doch am gleichen Tag startet die Fußball-WM in Katar. Das ruft Kritik hervor – zumal die Spiele in die christliche Adventszeit und das jüdische Chanukka fallen. Wie damit umgehen?Wo lässt sich Begleitung am Lebensende finden?
Sterben. Die letzte große Herausforderung während unseres irdischen Lebens. Um Sterbende und ihre Angehörigen darüber zu informieren, wo und wie sie Kontakt zu Unterstützungsmöglichkeiten erhalten, wurde die Website "begleitung-am-lebensende.de" gegründet. Beispielsweise sind Ehrenamtliche in den ambulanten Hospizdiensten da, um Beistand zu leisten.Ewigkeitssonntag: Hoffnung in der Pandemie
Der Ewigkeitssonntag, den viele auch Totensonntag nennen, steht in diesem Jahr erneut im Zeichen der Corona-Pandemie. Doch der düstere evangelische Feiertag im November kann auch Hoffnung verbreiten, schreibt Kirchenpräsident Volker Jung.Ewigkeitssonntag im Trauernetz
Am kommenden Sonntag, dem Ewigkeitssonntag, gedenken evangelische Christinnen und Christen in den Gottesdiensten der verstorbenen Angehörigen und Freunde. Das „Trauernetz“ lädt zu einer Internet-Andacht ein.Wichtiges regeln in der letzten Lebensphase
Wer kümmert sich um die minderjährigen Kinder, wenn beide Elternteile sterben? Was hat es mit einer Vorsorgevollmacht auf sich? Und warum ist eine Patientenverfügung wichtig? Auch wenn das Thema unangenehm ist: Wer rechtzeitig wichtige Dinge rund um die letzte Lebensphase regelt, entlastet seine Angehörigen.Zum Ewigkeitssonntag: Hilfe beim Trauern und Trösten
Trauern in der Corona-Pandemie ist eine besondere Herausforderung. Nähe und Gespräche sind wichtig, aber jetzt schwer möglich. Die evangelische Kirche gibt hier auf diesen Sonder-Seiten der Aktion „trauer mit mir“ Tipps für Trauernde und alle, die in diesen schweren Zeiten trösten wollen.Niemand ist vergessen
Der Ewigkeitssonntag erinnert uns daran: Gott hat auch unsere Verstorbenen nicht vergessen. Er verliert keinen von uns aus den Augen. Sogar der Tod, der für uns eine unüberwindliche Barriere darstellt, wird nicht das letzte Wort behalten, sagt Jonas Schmidt in seinem Impuls.Notfallseelsorger Ralf Friedrich: Stütze in der Not (Mit Video)
Der Tod kommt oft plötzlich für viele Menschen. Wer dabei wirklich leidet, sind die Angehörigen. Vor allem dann, wenn sie gerade erst die schlechten Neuigkeiten überbracht bekommen haben, befinden sich viele in einer Art Schockstarre. In einer solchen Situation sind sogenannte Notfallseelsorger wie Ralf Friedrich zur Stelle.Dem Tod begegnen und zum Leben zurückfinden
Der Glaube nimmt die Härte des Abschieds nicht einfach weg. Aber die Klage einem Adressaten zuspielen zu können, macht für das Leben neu bereit. So sieht es Kirchenpräsident Volker Jung, der auch am Totensonntag 2019 dazu in hr2 zu hören ist.Ein stiller Feiertag für die Trauer
Mit dem Ewigkeits- oder Totensonntag enden im November die Trauer- und Gedenktage. Der Totensonntag ist der letzte Sonntag des Kirchenjahrs, bevor mit dem Advent und der Geburt Jesu Christi ein neuer Zyklus des Kirchenjahres beginnt. In diesem Jahr fällt er auf den 24. November.RH / Quellen: Eckhard Bieger: Das Kirchenjahr, Dr. Volker Jung, Clasen Meyer Blanck Ruddat: Evangelischer Taschen-Katechismus
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