Europawahl 2014: Deutschland

Deutschland ist seit 1952 Mitglied der Europäischen Union und zählt damit zu den Gründungsländern der Staatengemeinschaft. Mit 82 Millionen Einwohnern ist Deutschland nach Angaben der Europäischen Union das bevölkerungsreichste Land der Gemeinschaft. Deutschland ist eine parlamentarische Bundesrepublik und hat einen Bundespräsidenten als Staatsoberhaupt. Dieser wird immer für fünf Jahre gewählt und ist vor allem für repräsentative Aufgaben jenseits der Tagespolitik zuständig. Die größte politische Macht hat in Deutschland die Bundeskanzlerin. Sie ist das Regierungsoberhaupt und wird vom deutschen Bundestag gewählt.
Die meisten Deutschen sind Christen. Knapp 60 Prozent der Bevölkerung sind entweder evangelisch oder katholisch getauft. Daneben gibt es viele weitere Konfessionen, deren Bedeutung immer weiter steigt. Die größte religiöse, nichtchristliche Gruppe sind die Muslime. Sie machen je nach Datengrundlage 4 bis 5 Prozent der deutschen Bevölkerung aus. Religionsfreiheit muss heute laut Grundgesetz jedem garantiert werden.
Auch für manche politischen Parteien spielt Religion eine wichtige Rolle. Die regierenden Parteien „Christliche Demokratische Union“ (CDU) und „Christlich-soziale Union in Bayern“ (CSU) bekennen sich klar zum christlichen Glauben und zu christlichen Werten. Bei der Vereidigung zum Amtsantritt ist es zudem üblich, dass die obersten Vertreter der Regierung sich auf Gott berufen. Dies ist jedoch nicht zwingend: Der Altkanzler Schröder (SPD) etwa hat seinen Eid ohne religiöse Beteuerung geschworen.
Die evangelischen und katholischen Kirchen sowie einige andere Glaubensgemeinschaften sind in Deutschland nicht-staatliche Körperschaften des Öffentlichen Rechts und haben einen Sonderstatus. Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) gilt bei kirchlichen Arbeitgebern zum Beispiel nur eingeschränkt. Als Körperschaften des Öffentlichen Rechts können die großen Kirchen Steuern oder Gebühren einziehen oder den Staat beauftragen, dies für sie zu tun.