Europawahl 2014: Schweden

Schweden ist seit dem 1. Januar 1995 Mitglied der Europäischen Union. Obwohl es eine Königsfamilie in Schweden gibt, ist das Land parlamentarische Demokratie mit monarchischem Oberhaupt. Der König besitzt ausschließlich repräsentative Funktion, die Macht aber geht vom Volk aus. Mit 9,6 Millionen Einwohnern (Stand Dezember 2013) ist Schweden nach Angaben des Auswärtigen Amtes das bevölkerungsreichste skandinavische Land, jedoch leben die meisten Schweden im Süden und rund um die Hauptstadt Stockholm (mehr als zwei Millionen).
Rund 70 Prozent der Schweden gehören der evangelisch-lutherischen „Schwedischen Kirche“ (Svenska Kyrkan) an, die mehr als vier Jahrhunderte lang Staatskirche war – mit dem König als nationale Spitze der Kirche. Seit dem Jahr 2000 sind Kirche und Staat in Schweden getrennt, dennoch spielt die Svenska Kyrkan noch immer eine besondere Rolle, der sich in einem gesetzlich geregelten Sonderstatus niederschlägt. Sie erhebt von ihren Mitgliedern Kirchensteuer und ist auch im Ausland tätig. Der nationale Durchschnitt für die Kirchensteuer im Jahr 2014 beträgt ungefähr 1 Prozent des zu versteuernden Einkommens vor Ort. Wer als Mitglied der schwedischen Kirche in Deutschland lebt, zahlt nur die schwedische Kirchensteuer. Zwischen der evangelischen Kirche in Deutschland und schwedischen Bistümern bestehen viele partnerschaftliche Beziehungen, die 2003 noch einmal verstärkt wurden.
Trotz oder wegen der staatskirchlichen Vergangenheit ist Religionsfreiheit in Schweden heute wichtig. Bereits 1951 wurde ein Gesetz zur Religionsfreiheit erlassen. Neben der Svenska Kyrkan existieren in Schweden heute viele freie protestantisch-christliche, aber auch muslimische, katholische, orthodoxe und jüdische Organisationen.