Europawahl 2014: Spanien

Spanien ist der Europäischen Union am 1. Januar 1986 gemeinsam mit Portugal beigetreten und gehört seit 1991 zum Schengen-Raum. Die fast 47 Millionen Spanien zahlen mit dem Euro. Das Königreich Spanien ist eine konstitutionelle Erbmonarchie mit einem Parlament, dessen Sitz sich in der Hauptstadt Madrid befindet. Spanisch ist offizielle Staatssprache, jedoch gelten in Katalonien, dem Baskenland und Galicien die jeweiligen Regionalsprachen katalanisch, baskisch und galizisch ebenfalls als Amtssprache.
In Spanien herrschte nach dem Ende des Bürgerkriegs (1936-1939) bis 1975 eine 36-jährige Militärdiktatur unter der Herrschaft des Generals Francisco Franco. Dieser hatte den katholischen Glauben zur Staatsreligion ernannt und unter staatlichen Schutz gestellt. Zeitgleich waren Zeremonien oder Kundgebungen anderer Religionen -also auch von Protestantischen- nicht erlaubt. Mit der Verfassung von 1978 gilt in Spanien Religionsfreiheit. Über 90 Prozent der Spanier sind bis heute römisch-katholischen Glaubens.
Finanziert wird die katholische Kirche vom spanischen Staat auf Grundlage eines Vertrages mit dem Heiligen Stuhl. Seit 2007 müssen allerdings die Steuerzahler selbst entscheiden, ob 0,7 % der Lohn- beziehungsweise Einkommensteuer kirchlichen oder anderen sozialen oder kulturellen Zwecken zufließen sollen. Treffen sie keine Entscheidung, wird dieser obligatorische Steuerbetrag direkt den anderen Zwecken zugeleitet.
Die Protestanten bilden in Spanien eine Minderheit von ca. 0,3 Prozent der Bevölkerung. Dennoch unterhält die evangelische Kirche Deutschlands Auslandsgemeinden an fast einem Dutzend verschiedener Orte im ganzen Land, die bei Deutschen als Reiseziel oder Zweitwohnsitz beliebt sind.