Europawahl 2014: Vereinigtes Königreich

Das „Vereinigte Königreich Großbritannien und Nordirland“ ist eine Union aus England und den ehemals unabhängigen Einzelstaaten Wales und Schottland sowie dem Gebiet Nordirland, das ministerial verwaltet wird. Über den weiteren Verbleib Schottlands im Vereinigten Königreich soll 2014 eine Volksabstimmung entscheiden. Großbritannien gehört bereits seit 1973 zur Europäischen Union, verwendet jedoch weder den Euro noch gehört es zum Schengen-Raum. Zahlungsmittel ist der Sterling Pfund. In der Hauptstadt London leben mehr als acht der insgesamt 60 Millionen Einwohner.
Das Land ist eine parlamentarische Erbmonarchie mit einer dem Parlament verantwortlichen Kabinettsregierung. Die englische Königin Queen Elizabeth II ist seit 1952 im Amt. Das Parlament besteht aus dem Oberhaus (House of Lords) und dem Unterhaus (House of Commons). Die gewählten Mitglieder des Unterhauses übernehmen den Großteil der parlamentarischen Arbeit. Das Oberhaus besteht aus Erbadeligen, Bischöfen und von der Regierung auf Lebenszeit ernannten ehemaligen Politikern, Künstlern und Wissenschaftlern. Die Mitglieder des Oberhauses verfügen über ein aufschiebendes Vetorecht und stellen die höchsten Richter des Landes. Politisches Machtzentrum des britischen Parlamentarismus ist aber das Unterhaus.
Rund die Hälfte der Inselbewohner gehört nach Angaben des Auswärtigen Amtes der anglikanischen Kirche (Church of England) an, daneben gibt es rund 8 Millionen Katholiken, an die 2 Millionen Muslime und 1,2 Millionen Hindus und Sikhs.
In dem konfessionell gespaltenen Nordirland mit 48 Prozent Protestanten und 45 Prozent Katholiken (Stand 2012, Auswärtiges Amt) kam es seit den sechziger Jahren immer wieder zu terroristischen Anschlägen der katholischen IRA und paramilitärischer protestantischer Organisationen.
In diesem Konflikt standen sich die nordirischen Protestanten und die katholischen Iren gegenüber. Trotz der religiösen Zuordnung der Konfliktparteien ging es nicht in erster Linie um Religion, sondern um den Verbleib der nordirischen Provinz und seiner 1,5 Millionen Einwohner bei Großbritannien. Seit 1998 gilt der Nordirlandkonflikt als beendet, Nordirland gehört weiterhin zum Vereinigten Königreich.
Die Kirche von England (Church of England) ist Partnerkirche der Evangelischen Kirche in Deutschland. Darüber hinaus gibt es die Evangelische Synode Deutscher Sprache, die 19 Gemeinden reformatorischer Herkunft vereinigt. Deutsche gibt es in Großbritannien seit vielen Jahrhunderten. Die älteste deutschsprachige protestantische Kirche wurde 1669 in London gegründet; weitere Gemeindegründungen folgten besonders im 20. Jahrhundert.