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Die 6 besten Praxis-Tipps für Erfolg in der Schule

P. BongardKinderhände über einem HeftEin paar wesentliche Bedingungen sollten erfüllt sein, damit Kinder und Jugendliche Spaß am Lernen entwickeln können

Gute Noten gelten als eine der wichtigsten Eintrittskarten für einen Studien- oder Ausbildungsplatz und einen gut bezahlten Job. Doch der Kampf darum kann Kindern und Eltern zu schaffen machen – und die Lust am Lernen bleibt auf der Strecke. Doch das muss nicht so sein.

Jetzt sind Kinder und Jugendliche in Hessen und Rheinland-Pfalz wieder mitten im Schulalltag. Klassenarbeiten stehen an, die Schülerinnen und Schüler kennen die neuen Lehrer und Klassenkameraden jetzt besser. Doch manche Mütter und Väter bemerken, dass ihre sonst so ausgeglichene Tochter plötzlich schnell gereizt reagiert oder dass der Sohn immer weniger Zeit für seine Freunde und für die Freizeitaktivitäten hat.

Werden die Hausaufgaben plötzlich nur noch hingeschludert? Lenkt sich das Kind stattdessen sehr häufig ab, beispielsweise mit dem Smartphone oder mit Facebook? Oder klagt es gar über Unwohlsein?  Dr. Harmjan Dam war der stellvertretender Direktor des Religionspädagogischen Instituts der EKHN und lange Jahre zuständig für die Schulseelsorge. Er empfiehlt Eltern, die Signale ihrer Kinder ernst zu nehmen. Möglicherweise verbergen sich dahinter schulische Überforderungen oder Mobbing-Erfahrungen. Auch der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte macht in einer Mitteilung deutlich: „Verschiedene Studien haben gezeigt, dass zahlreiche Kinder und Jugendliche bereits unter Belastungen durch Stress leiden, wobei der Lebensbereich Schule hier eine zentrale Rolle spielt.“ Unter welchem Druck die Kinder stehen, müsse aber individuell betrachtet werden. Typische Stresssymptome bei Kindern und Jugendlichen seien Kopf- und Bauchschmerzen sowie Schlafstörungen.

Tipps gegen Schulstress:

Pfarrer Dam, der über 25 Jahre die Schulseelsorge in der EKHN aufgebaut hat und neue Schulpfarrer/-innen begleitet hat, empfiehlt, dem Schulstress rechtzeitig vorzubeugen.  Aufgrund seiner jahrelangen Praxiserfahrungen haben sich diese Tipps als wirksam erwiesen:

1. Selbstwert, Selbstvertrauen und Selbständigkeit stärken

Für den Schulalltag ihrer Kinder haben Eltern eine sehr wichtige Funktion. „Ihre wichtigste Aufgabe ist, für ihre Kinder da zu sein. Auch wenn es gerade nicht gut läuft“, betont Harmjan Dam. Väter und Mütter sollten ihre Kinder begleiten und unterstützen, liebevoll für sie da sein und auffangen, wenn es schwierig wird.

Ungünstig hingegen sei, wenn Eltern den Druck der Schule eins zu eins an ihre Kinder weitergeben. Außerdem warnt er: „Eltern sind keine verlängerte Schule für ihre Kinder.“ Denn es komme vor, dass manche Eltern die Schulaufgaben ihrer Sprösslinge erledigen. Stattdessen sollten sie ihren Sohn oder ihre Tochter ermutigen, selbst den eigenen Weg zu finden – das stärke ihr Selbstwertgefühl und ihre Selbständigkeit. Dabei sei allerdings sinnvoll, den Kindern zu unterstützen ihr Leben zu strukturieren.

Neben der grundsätzlichen Unterstützung durch die Eltern weiß der evangelischen Pfarrer von einer weiteren wichtigen Quelle für ein gutes Selbstwertgefühl: „Es hilft ungemein, wenn du weißt, dass Gott dich so akzeptiert wie du bist, dass Gott dich liebt.“

2. Unverplante Zeit statt durchgetaktete Freizeit

Der Schulalltag bietet wenig Leerlauf, der Lernstoff wird oft in hohem Tempo durchgenommen, denn die Lehrerinnen und Lehrer haben die Aufgabe, auch den Lehrplan einzuhalten. „So will die Schule auf eine Gesellschaft vorbereiten, die genauso funktioniert. Stress gehört unvermeidbar zur Schule dazu“, erklärt Dam. Doch wenn er zu viel werde, kann er die Gesundheit von  Schülern und Lehrern angreifen. Deshalb sei es wichtig, in der Woche unverplante Freiräume einzuplanen, die Kinder und Jugendliche ohne schlechtes Gewissen genießen und sich dabei erholen können. Forschungsergebnisse der Universität Colorado, Boulder, scheinen diese Empfehlung zu untermauern: Je mehr unstrukturierte Zeit die untersuchten Kinder zur Verfügung hatten, desto selbständiger konnten sie Ziele verfolgen oder Probleme lösen.

3. Für Hausaufgaben einen festen Platz im Kalender einräumen

Harmjan Dam spricht sich für ein gewisses Maß an Planung aus: „Die Hausaufgaben sollten einen festen Platz in der Zeitplanung haben, damit sie nicht ständig aufgeschoben werden.“ Denn durch das Ansammeln unerledigter Schulaufgaben entstehe sehr viel Stress. Wer genug Zeit für das Lernen einplane, könne ganz entspannt für die Schule lernen und ohne schlechtes Gewissen auch angenehmeren Freizeitbeschäftigungen nachgehen.

4. Erste Hilfe bei unlösbar wirkenden Aufgaben: Freunde und Internet-Videos

Wenn ein Schüler bemerkt, dass er vor einer unlösbar wirkenden Aufgabe steht, kann ihn das unter Stress setzen. Der gebürtige Niederländer und religionspädagogischer Studienleiter Harmjan Dam empfiehlt, sich zunächst mit Freunden aus der Klasse zusammen zu setzen und zu klären, wie sie das Thema verstanden haben. Es mache durchaus Sinn, sich den Stoff von verschiedenen Leuten auf unterschiedliche Weise erklären zu lassen. Damit hat er ganz eigene Erfahrungen: „Ich selbst denke viel in Bildern. Und wenn ich das Thema als Grafik mit Pfeilen aufmale, dann verstehe ich es viel besser, als wenn es nur in Zahlen dargestellt ist.“
Außerdem seien auch Internetplattformen wie youtube hilfreich, denn inzwischen gebe es viele Filme, die komplexes Wissen anschaulich erklären.

5. Reden ist Gold, schweigen ist Blech

„Es ist wichtig, dass Schülerinnen und Schüler sich aussprechen können, wenn sie Probleme haben, weil sonst der Stress immer mehr zur Last für den Schüler wird,“ macht der promivierte Theologe Dam deutlich. Eltern sollten zusammen mit den Lehrern und dem betroffenen Schüler versuchen, das Problem zu lösen. Bleibt diese Chance ungenutzt, bestehe die Möglichkeit, dass der Schüler in eine andere Schulform abrutschen könnte. Die Schulseelsorgerinnen und –seelsorger sowie die Religionslehrer sind hier Ansprechpartner für Fragen zu sämtlichen Herausforderungen, mit denen sich Schülerinnen und Schüler auseinandersetzen – unabhängig ob sie sich auf Schulleistungen, Ärger zu Hause, Beziehungen oder Suchtprobleme beziehen.

6. Aktiv gegen Mobbing

Für den Schulseelsorger Harmjan Dam ist Mobbing ganz klar ein "no go". Durch Forschungen sei erwiesen, dass Mobbing in hohem Maße ungesund sei. Es seien gerade die unsicheren Schüler, die Opfer von derartigen Attacken werden. Wichtig sei, Mobbing frühzeitig zu erkennen. Deswegen sei es wichtig, dass Lehrer eine Atmosphäre in der Klasse schaffen, in der Schüler sich aus eigenem Antrieb heraus melden und hervortreten. Für Schulen gibt es unterschiedliche Anti-Mobbingprogramme. Dam empfiehlt: „Lehrer können ihre Klasse dafür anmelden, um mit Hilfe von außen die Mobbingfrage anzugehen.“ Dabei sei der Punkt „Hilfe von außen zu holen“ besonders wichtig, weil alle in der Schule, also auch die Lehrer, Teil des Systems seien.

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Christus spricht: Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.

Matthäus 25, 40

Bild: Mit freundlicher Genehmigung von gettyimages/tolga tezcan

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