Initiativen gegen Rechts in Hessen-Nassau

Wahlergebnisse, Studien und das ein oder andere Gespräch zeigen: Rechtes Gedankengut erhält noch immer von beträchlichen Teilen der Bevölkerung Zustimmung. Bereits jeder zweite Befragte neigt zur Abwertung von Asylsuchenden. Das hat die „Mitte-Studie 2018/19“ der Friedrich-Ebert-Stiftung ergeben. Besorgniserregend sind zudem die Zustimmungswerte jüngerer Menschen für fremdenfeindliche Haltungen (15,2 Prozent bei 16 bis 30 Jährigen).
Mit dieser Entwicklung finden sich einige Engagierte nicht ab. Auch im Kirchengebiet der EKHN schließen sich engagierte Menschen zusammen, um Zeichen gegen Rassismus zu setzen. Die unterschiedlichen Initiativen organisieren Aufklärungs-Kampagnen, Kundgebungen oder Workshops. Hier werden die Initiativen aus Hessen-Nassau kurz vorgestellt:
Aktionen im Café planen mit dem Büdinger-Bündnis
Ganz konkret für die Stadt Büdingen im Wetteraukreis gibt es das Büdinger-Bündnis. Es steht für Demokratie und Vielfalt. Das Bündnis trifft sich einmal im Monat im „Café La Porta“. Das Café ist auch ein Initiativ- und Begegnungsprojekt der evangelischen Kirche in Büdingen. Es ist kostenfrei und jeder der möchte, ist immer willkommen, denn das Ziel ist ein Treffpunkt für alle Menschen. Alter, Herkunft und Religion spielen keine Rolle.
zum Büdinger Bündnis
Demokratie-Lotse werden beim Projekt „Demokratie gewinnt!“
Das Projekt „Demokratie gewinnt!“ von der Diakonie Hessen ist Teil des Bundesprogrammes „Zusammenhalt durch Teilhabe“ und soll helfen, Alltagsrassismus und andere Formen der Diskriminierung zu erkennen und darüber zu sprechen. Die Diakonie bietet dazu Flyer, Broschüren, Texte und Vorträge an und hilft bei der Durchführung von Mikroprojekten. Formate können Workshops oder Filmvorführungen zu diesen Themen sein. Außerdem kann man sich im Rahmen dieses Projekts zu einer/m „Demokratielots*in“ ausbilden lassen und erwirbt dabei Kompetenzen in der Konfliktbearbeitung.
zum Projekt „Demokratie gewinnt!
Auch Enkelkinder und Opas bei „Omas gegen Rechts“ willkommen
Die überparteiliche und zivilgesellschaftliche Initiative „Omas gegen Rechts“ ist bundesweit aktiv und auch im EKHN-Gebiet gibt es einige Regionalgruppen. Auch wenn es „Omas“ heißt, sind auch Opas, Kinder, Enkelkinder und Freunde*innen willkommen. Sie wollen sich in den politischen Diskurs einmischen und bei der Bewusstseinsbildung helfen. Konkret setzen sie sich gegen Rassismus, Antisemitismus, Frauenfeindlichkeit und Faschismus ein.
zu "Omas gegen Rechts"
Flagge zeigen mit der „Antifaschistischen Bildungsinitiative e.V.“
Die „Antifaschistische Bildungsinitiative e.V.“ setzt sich für eine offene Gesellschaft ohne Rassismus ein. Durch Demonstrationen und öffentliche Kundgebungen will sie auf politische Missstände aufmerksam machen. Der Verein möchte vor allem junge Leute politisch aufklären und bietet eine Vielzahl an Veranstaltungen im Rhein-Main-Gebiet an: Informationsveranstaltungen, Workshops, Podiumsdiskussionen, Vorträge usw. Die meisten Veranstaltungen werden über Facebook kommuniziert.
zu „Antifaschistischen Bildungsinitiative e.V.“
Gemeinsam für Respekt mit dem „Netzwerk offene Wetterau“
Mitglieder im „Netzwerk offene Wetterau“ sind Vereine, Initiativen und demokratische Bündnisse. Dazu gehören auch einige evangelische Dekanate, die ASTA der Technischen Hochschule Mittelhessen und Initiativen aus einigen Schulen. Das Bündnis ist für Demokratie und Respekt und gegen Rassismus und Neonazismus. Ziel des Netzwerks ist es den mitwirkenden Organisationen eine Plattform zu bieten um sich regelmäßig auszutauschen, sich über die anderen Mitglieder zu informieren und gemeinsame Aktionen zu planen.
„Netzwerk offene Wetterau
Weitere kirchliche Aktionen
Viele Dekanate aus der EKHN haben sich außerdem gegen Rechts und für Demokratie und Vielfalt positioniert und sind in zivilgesellschaftlichen Bündnissen engagiert.
zu den Dekanaten in der EKHN
Auch die Evangelische Jugend in der EKHN setzt sich gegen Rechts ein, beispielsweise mit dem „Koffer gegen Rechts“ mit dem man für knapp 50 Euro ganz schnell seine eigene Demo gegen Rechtsextremismus machen kann.
zum "Koffer gegen Rechts"
Aktivitäten auf Bundesebene
Bundesweit gibt es außerdem die „Bundesarbeitsgemeinschaft Kirche und Rechtsextremismus“ (BAG K+R). Die BAG ist eine ökomenische Vernetzungs- und Kommunikationsplattform innerhalb kirchlicher Strukturen und möchte bereits bestehende Initiativen und Arbeitsgruppen miteinander vernetzen. Kirchen und ihre Arbeitsgruppen sollen dabei als Orte für Demokratie und die Durchsetzung der Menschenrechte wahrgenommen werden.
zur „Bundesarbeitsgemeinschaft Kirche und Rechtsextremismus“
[C. Weber]
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