Kirchenasyl

Das Thema "Kirchenasyl" wird heiß diskutiert. Doch es geht nicht nur um den Austausch von Argumenten, sondern auch um die konkrete Praxis: Immer wieder gewähren Pfarrerinnen und Pfarrern Hilfesuchenden Kirchenasyl. Das kann zu rechtlichen Auseinandersetzungen führen.
Kirchenasyl bietet Schutz für Menschen, die von Abschiebung bedroht sind. Kirchengemeinden öffnen ihre Türen und nehmen diese Flüchtlinge auf; damit leisten sie während eines begrenzten Zeitraumes Nothilfe. Dabei unterstützen die Gemeinden auch die Flüchtlinge, einen legalen Aufenthaltsstatus zu beantragen.
Nachrichten zum Kirchenasyl
Ermittlungsverfahren gegen Mainzer Flüchtlings-Pfarrer eingestellt
Die Staatsanwaltschaft Koblenz hat ein Ermittlungsverfahren gegen den Mainzer Ruhestandspfarrer Friedrich Vetter wegen Geringfügigkeit eingestellt. Auch gegen einen ebenfalls beschuldigten Flüchtlingshelfer aus dem Westerwald werde nicht weiter ermittelt, teilte die Behörde am Mittwoch dem Evangelischen Pressedienst (epd) mit.Mit Video: Hochschwanger im Kirchenasyl
Eine schwangere und an Diabetes erkrankte Frau lebt im Friedberger Kirchenasyl, weil sie abgeschoben werden sollte.Verein zur Unterstützung von Kirchenasyl
Ein neuer Verein will sich verstärkt der Lobbyarbeit für das Kirchenasyl widmen und Kirchengemeinden in ihrer Verantwortung für Geflüchtete stärken.„Wir werden eingeschüchtert und kriminalisiert“
Wenn es um Asylpolitik geht, ist der Ton zwischen Staat und Kirchen rauer geworden. Der Streit um das Kirchenasyl in Rheinland-Pfalz hat im Sommer vor einem Jahr bundesweit für Aufsehen gesorgt. Bis heute gibt es Hausdurchsuchungen und Ermittlungsverfahren. Auch Friedrich Vetter, der sich ehrenamtlich für Flüchtlinge in Mainz engagiert, ist davon betroffen.„Hausdurchsuchungen wegen Kirchenasyl überschreiten rote Linie“
Die Ökumenische Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) Asyl in der Kirche kritisiert die Hausdurchsuchungen bei evangelischen Pastorinnen und Pastoren in vier Gemeinden in Rheinland-Pfalz scharf. „Wir sind entsetzt über die jetzt erfolgte weitere Eskalationsstufe und halten ein solches Vorgehen für vollkommen unverhältnismäßig“ sagte Pastorin Dietlind Jochims, Vorstandsvorsitzende der BAG.Kirchenasyl nach drei Monaten Dauergottesdienst beendet
Drei Monate lang haben mehrere hundert Geistliche im Wechsel einen Dauergottesdienst abgehalten, damit eine armenische Familie nicht abgeschoben wird. Jetzt darf sie in den Niederlanden bleiben.Strafverfahren gegen Pfarrer wegen Kirchenasyl
Ein Streit zwischen der evangelischen Kirche und dem Landrat des Rhein-Hunsrück-Kreises eskaliert. Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft offiziell gegen vier Pfarrer und eine Pfarrerin, weil sie neun Menschen aus dem Sudan Kirchenasyl gewährt haben.Rheinland-Pfalz: Kirchenasyl nicht kriminalisieren
Das Thema Kirchenasyl hat zuletzt die politischen Gemüter in Rheinland-Pfalz erheblich erhitzt. Unter anderem erhielten dort auch Pfarrerinnen und Pfarrer Strafanzeigen. Jetzt haben die evangelischen Kirchen dazu Stellung bezogen.„Kirchenvorstände und Flüchtlinge werden kriminalisiert“
Das Urteil des Oberlandesgerichts München zum Kirchenasyl ruft Kritik in der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau hervor. Der Leiter der Abteilung Flucht, Interkulturelle Arbeit und Migration, Andreas Lipsch, sagt: „Wichtiger als Flüchtlinge und Kirchenvorstände zu kriminalisieren, wäre es, Kirchenasyle zu vermeiden.“„Am liebsten wäre es uns, kein Kirchenasyl gewähren zu müssen“
Flüchtlingsinitiativen haben bei einer Kirchenasylkonferenz am 1. Juli in Frankfurt den zunehmenden Druck von Politik und Behörden auf das Kirchenasyl kritisiert. Kirchenasyl sei nur eine Notlösung. Deshalb stellen Vertreter der evangelischen und katholischen Kirche in einer Erklärung konkrete Forderungen an die Politik.Diese Seite:Download PDFTeilenDrucken