Empfehlungen für Angehörige und Freunde zur Prävention

Wenn ein Familienmitglied oder Freund niedergeschlagen, gereizt wirkt und möglicherweise gerade eine Scheidung hinter sich hat, bzw. seinen Arbeitsplatz verloren hat, kann das soziale Umfeld eine wertvolle Unterstützung sein. Wichtig ist allerdings auch, seine persönlichen Grenzen zu akzeptieren.
- Mit empathischer Haltung das Gespräch zu einem Familienmitglied oder Freund suchen.
- Nachfragen, wenn ein Familienmitglied oder Bekannter bedrückt oder gereizt wirkt, eventuell Probleme andeutet oder gar erwähnt, dass er keinen Sinn mehr ihm Leben sieht. Denn die Mehrzahl der Personen, die sich selbst das Leben genommen haben, haben kurz vorher über Tod, das Sterben oder Selbsttötung gesprochen. Ein Gespräch ist die Voraussetzung, um Betreffende auf passende, professionelle Hilfsangebote aufmerksam machen zu können.
- Im Gespräch konkret nachfragen, ob der Betroffene schon daran gedacht hat, nicht mehr leben zu wollen.
- Aufmerksam werden, wenn zum Betreffenden kein Blickkontakt mehr entstehen kann.
- Betonen, dass der Betroffene aus der Krise kommen kann und dass es dafür passende Unterstützungs- und Beratungsangebote gibt. Möglicherweise glaubt dies der Betroffene nicht gleich, deshalb auch wiederholen.
- Adressen von Beratungsstellen und Therapiemöglichkeiten zusammenstellen und mitteilen, bzw. gemeinsam eine Adressliste zusammen stellen,
- Dran bleiben: Immer wieder nach dem Befinden fragen, nachhaken sowie auf die Wirksamkeit von Behandlungen hinweisen.
- Da sich vor allem ältere Menschen über 50 Jahren das Leben nehmen, sollten Familienmitglieder und Bekannte darauf achten, regelmäßig mit ihnen zu telefonieren, sie besuchen und eventuell Kontakt mit dem Pflegepersonal aufnehmen.
- Die eigenen Grenzen kennen, akzeptieren und auf das professionelle Hilfesystem verweisen
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Wir berichten nur über Selbsttötungen, um mit den entsprechenden Informationen vorbeugend wirken zu können. Wenn Sie sich selbst betroffen fühlen, kontaktieren Sie bitte umgehend die Telefonseelsorge (www.telefonseelsorge.de). Unter der kostenlosen Telefon-Hotline 0800-1110111 oder 0800-1110222 erhalten Sie Hilfe von Beraterinnen und Beratern rund um die Uhr, an jedem Tag im Jahr. Die Beratenden konnten schon in vielen Fällen Auswege aus schwierigen Situationen aufzeigen. Der Anruf bei der Telefonseelsorge ist kostenfrei. Zusätzlich bietet die Telefonseelsorge eine E-Mail- sowie eine Chat-Beratung an.
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