Angebote für Demenzkranke und Angehörige

Sie werden immer vergesslicher, suchen häufig nach den richtigen Worten und können sich nicht mehr gut orientieren: Menschen mit Demenz leben mitten unter uns und brauchen Unterstützung. Die evangelische Kirche und die Diakonie helfen demenziell Erkrankten, die noch zu Hause leben und ihren Angehörigen mit verschiedenen Angeboten. Ziel der Aktivitäten ist, Menschen mit Demenz positive Erfahrungen zu ermöglichen und pflegende Angehörige zu entlasten. Zwar können sich Demenzkranke oft nicht mehr konkret an das Wie und Was der Aktivitäten erinnern, aber die Freude und das Wohlgefühl wirken noch länger nach.
Die Angebote der diakonischen Werke und der Kirchengemeinden wollen zeigen, dass Menschen mit Demenz weiterhin Teil der Gemeinschaft sind und am öffentlichen Leben teilhaben.
Angebote für Betroffene
Bewegung und Sport
Regelmäßige Bewegung hält geistig fit und fördert das Wohlbefinden. Und genau darauf ist das Projekt moment! aus. Es trainiert Demenzkranke in ihren motorischen und mentalen Fähigkeiten. In Hessen gibt es mehrere moment!-Gruppen, die Demenzkranke in Bewegung bringen. So zum Beispiel im Odenwald in Michelstadt. Hier werden auch Yoga- und Entspannungselemente angewendet.
Projekt moment! motorisches + mentales Training
Gottesdienste
In Kooperation mit der Evangelischen und Katholischen Seelsorge sowie den Maltesern finden in der Josefskapelle in Mainz regelmäßig Gottesdienste für Demenzkranke statt. Der ökumenische Gottesdienst wurde sogar von der Rudi Assauer Initiative mit dem 3. Preis ausgezeichnet.
Kontakt zur Josephskapelle in Mainz
Kirchengemeinden werden von der Diakonie dazu ermutigt Gottesdienste für Demenzkranke abzuhalten. Dabei helfen ihnen zwei Broschüren:
Menschen mit Demenz feiern Gottesdienst
Tanzgruppen
Tanzen gibt demenziell Erkrankten oft ein gutes Gefühl, denn die Tanzschritte, die sie einmal gelernt haben, können sie meistens immer noch. Auch für den Partner ist das ein besonderes Erlebnis. Gemeinsam tanzen können Demenzkranke und Angehörige beispielsweise in Eschborn. Das Projekt nennt sich „Wir tanzen wieder“ – und das nicht im Seniorenzentrum oder in der Kirchengemeinde, sondern dort, wo viele das Tanzen gelernt haben: in der Tanzschule!
Gemeinsamer betreuter Urlaub
Ein erholsamer Urlaub ist ohne Unterstützung oft nicht machbar für den Angehörigen eines demenzkranken Menschen. Da kann es eine gute Idee sein, gemeinsam mit anderen Betroffenen in den Urlaub zu fahren. Das Forum Demenz in Wiesbaden bietet in Kooperation mit dem Diakonischen Werk beispielsweise einmal im Jahr einen Urlaub in der Eifel an. Professionelle und freiwillig engagierte Betreuer kümmern sich um die Demenzkranken, so dass auch die Angehörigen einmal Zeit für sich haben.
Urlaub in der Eifel mit Demenzkranken
Betreuung und Unterbringung
Mitarbeitende in Evangelischen Altenhilfe-Einrichtungen, Wohngemeinschaften für dementiell Erkrankte und Diakoniestationen sorgen dafür, dass Betroffene professionell betreut werden. Sie engagieren sich dafür, auf die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten individuell einzugehen.
Evangelische Altenpflege-Einrichtungen
Angebote für Angehörige
Pflegende Angehörige von demenzkranken Familienmitgliedern werden psychisch extrem belastet. Häufig suchen sie aber erst dann Hilfe, wenn sie schon längst ausgebrannt sind. Dabei gibt es spezielle diakonische Beratungsstellen, die Angehörige von Demenzkranken unterstützen. Generell gilt: wenn es dem Angehörigen gut geht, geht es auch dem demenzkranken Familienmitglied gut. Beispiele für Beratungsstellen in der EKHN:
Demenzservicezentrum Groß-Zimmern
Fachberatung Demenz in Wiesbaden
Fachberatung Demenz im Odenwald
Beratung durch Dagmar Jung, Diakonie Hessen
Redakteurin: Katharina Olschewski
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