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„Mister Zehnprozent“ ist verstorben, Spenden-Aktion wird weiter geführt
Bildquelle: gettyimages, msan10
09.12.2021
akn
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Die Zehn-Prozent-Aktion trauert um ihren Großspender. Der anonyme Wohltäter, der seit 1981 in der Rolle des „Mister Zehn-Prozent“ war, ist am 6. Dezember mit Anfang 70 gestorben. Er hinterlässt seine Ehefrau, seine Töchter und Enkelkinder. 40 Jahre lang hat der Unternehmer aus dem Rhein-Main-Gebiet, der immer anonym bleiben wollte und es auch geblieben ist, jährlich einen fünfstelligen Betrag für die Zehn-Prozent-Aktion gespendet und war damit das Zugpferd für tausende weitere Spenderinnen und Spender.
Die Spenden-Aktion wird fortgeführt
In diesem Frühjahr erst, acht Monate vor seinem Tod, hat er den Staffelstab an einen neuen „Mister Zehn-Prozent“ übergeben. Für die aktuelle Spendenrunde haben beide zusammen bereits 68.000 Euro zur Verfügung gestellt. Während der 53. Aktion werden sechs Projekt unterstützt, zwei unterstützen Menschen "vor der Haustür". Mit den Spendengeldern sollen schwerkranke Kinder in Wiesbaden individuell gefördert werden und in Berlin wird eine Initiative unterstützt, die Menschen ohne Krankenversicherung eine gesundheitliche Versorgung ermöglichen will. Zudem werden Projekte in Äthiopien, Sri Lanka und Indien unterstützt.
Pfarrerin Ackermann lobt „Mr. Zehnprozent“ für seinen Einsatz
„Ich bin selten einem Menschen wie ihm begegnet. Er war unfassbar bescheiden, tief gläubig, warmherzig und großzügig“, beschreibt Pfarrerin Bea Ackermann, Vorsitzende der Zehn-Prozent-Aktion und langjährige Weggefährtin, den Mann, der mit seinem Geld unzählige Hilfsprojekte in aller Welt unterstützt hat und die Zehn-Prozent-Aktion in einer Weise geprägt hat, die ganz im Sinne der Nachfolge Jesu Christi und seinem Gebot der Nächstenliebe steht. Als engagierter und mutiger Christ lebte er nach der biblischen Botschaft. Und dazu gehörte für ihn ganz unverzichtbar das Abgeben und Teilen mit den Notleidenden, so Ackermann.
„Projekt vor der Haustür“
Auf Initiative von „Mr. Zehnprozent“ habe die Zehn-Prozent-Aktion das „Projekt vor der Haustür“ etabliert. So wird jährlich zusätzlich ein Hilfsprojekt aus der näheren Umgebung finanziell unterstützt. „Diese Hilfe für die Ärmsten der Armen auch in unserem Land war ihm zeitlebens wichtig“, so Ackermann. Sein Herz hing dabei oft an Projekten, die in der Öffentlichkeit umstritten sind: Anlaufstellen in Rotlichtvierteln, ärztliche Hilfe für Asylsuchende ohne Bleiberecht, Friedensinitiativen in Krisengebieten und in Konfliktfeldern. Pfarrerin Ackermann ist dankbar, dass bereits im vergangenen Jahr ein neuer „Mister“ gefunden wurde und die Zehn-Prozent-Aktion damit weitergeht. „Wir werden ihn als Mensch und Vorbild unfassbar vermissen.“
Hintergrund der 10-Prozent-Aktion
Ins Leben gerufen hat die Zehn-Prozent-Aktion ein Frankfurter Kaufmann im Jahr 1968. Er hat zehn Prozent seines zu versteuernden Jahreseinkommens für Selbsthilfeprojekte in Afrika und Lateinamerika zur Verfügung gestellt. 10.000 Deutsche Mark sicherte er damals zu – allerdings nur dann, wenn auch 20 Gleichgesinnte bereit wären, auf den Zehnten ihres Verdienstes, des Taschengeldes oder ihrer Rente zu verzichten. Er wollte Menschen aus allen Bevölkerungskreisen dazu bewegen, es ihm gleichzutun. Nach diesem Prinzip funktioniert die Spendenaktion bis heute. Die aktuelle Spendenrunde läuft noch bis Ende März 2022. Es werden 400 Mitspender gesucht. Die Schirmherrschaft der Zehn-Prozent-Aktion hat seit 1981 Brot für die Welt. Träger ist das Evangelische Dekanat Wiesbaden.
www.zehn-prozent-aktion.de
[akn/red]
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