Evangelische Kirche in Hessen und Nassau
Kalligraphie-Kunstwerk: kreisförmig geschriebene arabische Buchstaben auf grünem Untergrund

© Shahid Alam

Interreligiöse Kalligraphie-Ausstellung bis zum 30. November

veröffentlicht 25.09.2023

von Online-Redaktion der EKHN

Die Ausstellung „einander sehen" verbindet die Schönheit der Schrift mit bewegenden Worten aus dem Judentum, dem Christentum und dem Islam. Zum Programm gehören auch ein Trialogisches Gespräch, Konzerte - und die Finissage.

Die Kalligraphie kann zu einer Brücke der Verständigung werden. Zum Beispiel dann, wenn Kalligraphien aus der Tora, dem Neuem Testament und Koran sowie aus Werken der Dichter Hafis und Johann Wolfgang von Goethe sowie des Philosophen Moses Mendelssohn zusammen gezeigt werden. Die interreligiöse Kalligraphie-Ausstellung „einander sehen“ mit Werken des Kalligraphie-Künstlers Shahid Alam und ein Begleitprogramm laden bis zum 30. November 2023 in die Frankfurter Matthäuskirche zum Besuch ein.

Ermutigendes Zeichen: jüdische, christliche und muslimische Partner kooperieren

Der Titel der Ausstellung „einander sehen“ wird auf vielen Ebenen umgesetzt. So kooperieren bei der Kalligraphie-Ausstellung jüdische, christliche und muslimische Partner. „Das ist ein ausgesprochen wichtiges Signal in eine so bunte und vielfältige Region wie dem Rhein-Main-Gebiet. In diesen bewegenden Zeiten setzen wir ein ermutigendes Zeichen: Wir können etwas gemeinsam machen, Juden, Christen und Muslime – mit Freude, mit Respekt und Achtung“, sagt Kurator Andreas Goetze, Referent für den interreligiösen Dialog mit dem Schwerpunkt Islam im Zentrum Oekumene der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) und der Evangelischen Kirche von Kurhessen und Waldeck (EKKW), das seinen Sitz in Frankfurt hat. Der Theologe setzt darauf: „Die Kunst der Kalligraphie wird die Herzen der Menschen erreichen und einen Beitrag zu Verständigung und Frieden stiften.“

Ermutigendes Zeichen: jüdische, christliche und muslimische Partner kooperieren

Der Titel der Ausstellung „einander sehen“ wird auf vielen Ebenen umgesetzt. So kooperieren bei der Kalligraphie-Ausstellung jüdische, christliche und muslimische Partner. „Das ist ein ausgesprochen wichtiges Signal in eine so bunte und vielfältige Region wie dem Rhein-Main-Gebiet. In diesen bewegenden Zeiten setzen wir ein ermutigendes Zeichen: Wir können etwas gemeinsam machen, Juden, Christen und Muslime – mit Freude, mit Respekt und Achtung“, sagt Kurator Andreas Goetze, Referent für den interreligiösen Dialog mit dem Schwerpunkt Islam im Zentrum Oekumene der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) und der Evangelischen Kirche von Kurhessen und Waldeck (EKKW), das seinen Sitz in Frankfurt hat. Der Theologe setzt darauf: „Die Kunst der Kalligraphie wird die Herzen der Menschen erreichen und einen Beitrag zu Verständigung und Frieden stiften.“

Informationen zur interreligiösen Kalligraphie-Ausstellung „einander sehen“

Wann?
Sonntag, 5. bis Donnerstag, 30. November 2023

Wann sind die Öffnungszeiten?
Dienstags bis sonntags, 11 bis 18 Uhr.

Welcher Künstler?
Kalligraphie-Künstler Shahid Alam

Wo?
Matthäuskirche der Evangelischen Hoffnungsgemeinde,
Friedrich-Ebert-Anlage 33 in Frankfurt am Main

Was noch?
Begleitprogramm mit Konzerten, Podiumsveranstaltungen und Kalligraphie-Workshops

Wer zählt zu den Gästen der Vernissage?
Bürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg, Dezernentin für Diversität, Antidiskriminierung und gesellschaftlichen Zusammenhalt

Wieviel kostet der Eintritt?
Alle Veranstaltungen - mit Ausnahme der persönlichen Workshops mit dem Künstler - sind kostenfrei. Um Spenden wird gebeten.

Wo gibt es weitere Informationen zur Ausstellung und zum Programm?
www.einandersehen.de

Arabische Schrift hat Goethe fasziniert

Diese Ausstellung passt gut in die Geburtsstadt Goethes: Goethe hat sich viel und wertschätzend mit dem Islam beschäftigt. „Es ist die besondere Ästhetik der arabischen Schrift, die auch große Dichter wie Goethe faszinierte. Goethe hat sich darin geübt, Arabisch zu schreiben, als hätte er der Melodie der Schrift gelauscht“, so Goetze.

Der Künstler

Der aus Pakistan stammende Künstler Shahid Alam lebt seit 1973 in Deutschland und war mehr als zwanzig Jahre im Bereich Bildung und Kunst tätig. Seit 1996 arbeitet er als freischaffender Künstler in Aachen; die Kunst der arabischen Kalligraphie hat in seiner künstlerischen Tätigkeit einen besonderen Platz eingenommen. Die eindrücklichen Bilder von Shahid Alam berühren: Die Kunst der Kalligraphie gibt den Buchstaben und Worten ein besonders schönes Kleid.

Extra-Tipp: Einsteigen ins Biblelettering während der kalten Jahreszeit

Herbst und Winter laden dazu ein, sich mit dem Biblelettering vertraut zu machen, auch hier geht es um die Kunst der schönen Buchstaben. Es ist eng mit dem Handlettering verwandt, das in den letzten Jahren seinen Platz in der DIY-Welt erobert hat. Pfarrer Andreas Goetze erklärt:: "Beim Biblelettering geht es darum, sich Zeit zu nehmen, ein biblisches Wort schön und mit innerer Muße zu schreiben. Darauf kann sich jede und jeder innerlich einlassen, muss dazu kein professioneller Kalligraph sein." Mit der schönen Weise des Schreibens, was das griechische Wort „Kalligraphie“ meint, klingt das geschriebene Wort viel tiefer nach. Pfarrer Goetze beschreibt: "Biblische Worte können mich so noch einmal ganz besonders berühren – und ich kann auf diese Weise auch mit Gott in Berührung kommen." Der eigene, liebevoll gezeichnete und gerahmte Tauf, Konfi- oder Trauspruch kann beispielsweise im Rahmen an der Zimmerwand die Atmosphäre zu Hause mitprägen. Das Video zeigt erste Schritte für den Start.

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Bedeutung der Kalligraphie im Christentum

Die Kalligraphie ist in der Kulturgeschichte überall dort bedeutsam, wo das Abschreiben heiliger Texte selbst ein spiritueller, ja sakraler Vorgang ist. Auch im Christentum war die Kalligraphie von unschätzbarer Bedeutung. In Klöstern wurden Kopien der Bibel erstellt und im Mittelalter entwickelten sich sogenannte Schreibstuben. In sogenannten Skriptorien enstanden prächtige Handschriften, weil sich die Mönche in geistlicher Übung der Kunst des Schönschreibens hingaben. Kalligraphien haben demnach eine liturgische, künstlerische, ästhetische, kulturelle und theologische Bedeutung: So etwa traditionell im Judentum, aber auch im Christentum und insbesondere im Islam. Die Kunst der Kalligraphie unterstreicht auf besondere Weise die Bedeutung der Rezitation der Schrift. Gottes Wort ist nicht einfach nur Text, sondern ein Klangkörper, der wahrgenommen, aufgenommen, gehört und in seiner Schönheit geschaut werden will.

Von der mündlichen Überlieferung zur „Musik für die Augen“

Dazu muss man wissen: Eine Heilige Schrift, ob Tora, Bibel oder Koran, war und ist zunächst einmal ein Hörbuch, das gilt besonders in der Region, in der sie entstanden sind: im Großraum Syrien zwischen Mittelmeer und Zweistromand. Heilige Texte wurden und werden laut vorgetragen, rezitiert im Gottesdienst. Den Rhythmus, die Schönheit eines Rezitations-Textes, deren Lautmalerisches bereits gehört worden ist, besonders ästhetisch vor Augen zu malen, bestimmt entsprechend die Kunst der Kalligraphie. Die Rezitation wird so noch einmal aufgenommen als „Musik für die Augen“.

Kooperationspartner der Ausstellung „einander sehen“

Der interreligiös aufgestellte Trägerkreis dieser Ausstellung sind die Evangelische Hoffnungsgemeinde, der Rat der Religionen Frankfurt, die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit (GCJZ) Frankfurt a. M, das Bosniakische Kulturzentrum (BKC) Frankfurt a. M. und das „Interreligiöse Forum“ im Bahnhofsviertel.

Diese Ausstellung konnte realisiert werden Dank der finanziellen Unterstützung der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), des Zentrums Oekumene der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) und der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW), des Evangelischen Stadtdekanats Frankfurt und Offenbach und vor allem durch „Weißt du wer ich bin“, dem gemeinsamen Projekt der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK), dem Zentralrat der Juden in Deutschland und dem Koordinationsrat der Muslime in Deutschland.

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