Arbeitsstelle Frauen in der Kirche
Eine der wesentlichen Forderungen der ersten Frauenanhörung in der EKHN im Jahre 1986 war die Einrichtung eines Frauenreferats und eines Beirats. Schon ein Jahr nach der Frauenanhörung konnte der „Beirat zur Förderung der Gemeinschaft von Frauen und Männern in der Kirche“ seine Arbeit aufnehmen. Dieses ehrenamtliche Gremium erarbeitete eine umfassende Bestandsaufnahme zur Situation von Frauen in der EKHN und entwickelte Maßnahmen zur Förderung der Gemeinschaft von Frauen und Männern zu denen auch die Einrichtung der „Arbeitsstelle Frauen in der Kirche“ gehörte.
Gleichstellungsgesetz und Mentoring
Im Jahre 1991 war es schließlich so weit. Eine Theologin, eine Juristin und eine Sozialwissenschaftlerin sowie eine Sachbearbeiterin konnten ihre Arbeit aufnehmen. Zuvor hatte die Kirchenleitung die Einrichtung der Stelle beschlossen und die Synode die notwendigen Mittel bewilligt. Eine Vielzahl von Einzelprojekten wurde im Laufe der Jahre bearbeitet. Zu den wichtigsten zählen die Formulierung eines kirchlichen Gleichstellungsgesetzes, das Thema Frauen und Ehrenamt, eine Handreichung zur Feministischen Theologie und schließlich ein Mentoring Projekt, welches sich vor allem an Frauen in der mittleren Hierarchieebene der Kirche wandte.
Protestwelle Frauenarbeitsstelle
Als nur nach vier Jahren Laufzeit die Arbeitsstelle Frauen in der Kirche geschlossen werden sollte, mobilisierten Frauen eine große Protestwelle. Mit Anzeigen in der Kirchenpresse, Spendenaufrufen, Buttons und blauen Schals wurde für eine Weiterführung der Arbeitsstelle geworben. Die Proteste waren erfolgreich. Die Synodalen wurden von der Dringlichkeit einer solchen Einrichtung überzeugt und stimmten auf der EKHN Synode 1995 für den Erhalt der Arbeitsstelle.
Frauenpolitische Themen
Mit der Publikation „informieren“ wurden regelmäßig frauenpolitische Themen in Kirche und Gesellschaft verbreitet. Immer wieder war es Aufgabe der Referentinnen, bei einzelnen Sachfragen innerhalb der Institution Kirche den geschlechtsspezifischen Blick einzubringen. Ende 2004 löste sich die Arbeitsstelle schließlich auf. Wesentliche Kompetenzen und Arbeitsfelder sind heute im Stabsbereich Chancengleichheit, in der Ehrenamtsakademie und in der politischen Bildungsarbeit innerhalb des Fachbereichs Erwachsenenbildung und Familienbildung angesiedelt.
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