1947:
Die EKHN wird gegründet

Nach Kriegsende im Mai 1945 setzen die Alliierten alle Nazi-Gesetze außer Kraft. Auch die Vereinigung der Evangelischen Kirche in Nassau-Hessen (EKNH), da sie nach Ansicht der neuen Machthaber nicht freiwillig zustande gekommen war. Doch der territoriale Zuschnitt erscheint sinnvoll. Deshalb beschließen drei Landeskirchentage, die am 30. September1947 in der Burgkirche Friedberg zusammenkommen, den Fortbestand der gemeinsamen Kirche.
Sie erhält nicht nur einen neuen Namen - „Evangelische Kirche in Hessen und Nassau“, sondern auch eine neue Organisationsstruktur. In ihr sind Spuren der Bekennenden Kirche zu erkennen: Entscheidungen fallen in kollegialen Gremien, die den Bruderräten nachempfunden sind. In den Gemeinden werden mit den Kirchenvorständen starke Leitungsgremien etabliert, die Synoden entwickeln ein parlamentarisches Selbstbewusstsein.
An der Spitze der EKHN steht bewusst kein Bischof, sondern ein Kirchenpräsident. Er übt das Geistliche Leitungsamt gemeinschaftlich mit den Pröpsten (zu Beginn nur Männer) aus. Darauf wirkt insbesondere der erste Kirchenpräsident der EKHN hin, eine überzeugte und überzeugende Leitfigur der Bekennenden Kirche: Martin Niemöller.
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