Hoch über dem Hessentag
Drahtseilakt zwischen Realtiät und Sehnsüchten
Heidi Förster
09.06.2017
hf
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„Das ist für uns ein Synonym, dass man in Rüsselsheim nach oben und nach vorne schaut“, so der Veranstalter und Gesundheitsdienstleister medifit mit neuem Sitz im Löwencenter. Damit bezieht er sich auf den Balanceakt des Extemsportlers Lukas Irmler zum Start des Hessentages. Er wird auf einer Slack-Line zwischen Stadtkirche und Rathaus in Rüsselsheim balancieren.
Die Geschichte hinter dem Drahtseilakt
Bereits vor 70 Jahren hatte die Artistenfamilie Traber ebenfalls ein Drahtseil zwischen der vom Krieg zerstörten Kirche und dem Rathaus gespannt. „In einer Zeit nach dem zweiten Weltkrieg, wo es nichts zu lachen gab“, so die Rüsselsheimer Martina Küchmann, „wurde der Drahtseilakt in luftiger Höhe für meine Mutter zu einem unvergesslichen Erlebnis“. Im Alter von 22 Jahren wurde ihre Mutter Kordula Frick von den Trabers aus der Zuschauermasse ausgewählt und sie hatte den Mut, sich in schwindelnder Höhe über das Drahtseil tragen zu lassen. Kurz vor ihrem Tod hat sie ihrem Pfarrer Andreas Jung von diesem Abenteuer erzählt.
Balance zwischen Himmel und Erde
Der Rüsselsheimer Seelsorger freut sich über die Slack-Line Aktion zur Eröffnung des Hessentages als Kunstform, die die Balance zwischen Himmel und Erde aufgreift. Andreas Jung: „Das Leben ist, wenn es gelingt, ein Drahtseilakt zwischen den harten Realitäten des Lebens, die das Rathaus verkörpert, und den Träumen und Sehnsüchten nach dem Himmlischen und Göttlichen, die der Kirchturm symbolisiert.“
[Heidi Förster]
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