Evangelische Kirche in Hessen und Nassau
Wecker kurz vor 12 Uhr Mitternacht, im Hintergrund Lichter und Konfetti

© Getty Images, romolo tavini

Der Countdown zum neuen Jahr beginnt
  • Kirchenjahr

Evangelisch den Jahreswechsel feiern

veröffentlicht 01.12.2023

von Online-Redaktion der EKHN

Der Silvestertag bietet die Gelegenheit, das alte Jahr Revue passieren zu lassen und sich auf 2024 einzustellen. Ein Fernsehgottesdienst, die Jahreslosung und die Aktion "Brot statt Böller" geben dafür Impulse.

Für viele gehört ein Feuerwerk an Silvester dazu, um mit Funkenregen und Böllern das alte Jahr zu verabschieden und das neue zu begrüßen. Bereits im Mittelalter veranstalteten die Menschen viel Lärm, indem sie beispielsweise auf Töpfe schlugen. Damit sollten böse Geister vertrieben werden, der Brauch stammte noch aus heidnischen Zeiten.

Silvester-Feuerwerk birgt Verletzungsgefahren

Heute ist das Böllern nicht ganz ungefährlich. So ziehen sich viele Menschen in Deutschland jedes Jahr eine Verletzung des Innenohres durch explodierende Feuerwerkskörper zu.  Vor allem Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene sind von Knalltraumata betroffen. Dazu kommen Verletzungen am Auge und Verbrennungen. Darauf hatte der Bundesärztekammer-Präsident Dr. Klaus Reinhard hingewiesen.

Knallerei löst Stress bei Haus- und Wildtieren aus

Auch Tiere sind betroffen: Für Katzen und Hunde wirkt der Krach an Silvester belastend, da sie ein besonders feines Gehör haben. Laut Deutschem Tierschutzbund könne die Knallerei sogar Panik auslösen. Deshalb wird u.a. empfohlen, die Tiere am Abend und in der Nacht von Silvester in einem ruhigen Raum mit einer vertrauten Bezugsperson zu halten. 
Der Feuerwerks-Lärm wirkt sich aber auch auf Wildtiere aus: Niederländische Wissenschaftler haben entdeckt, dass von der Knallerei aufgeschreckte Vögel in Schockwellen flohen. Tausende von Vögeln schrecken von ihren Schlafplätzen hoch, wobei der Flug sie im Winter besonders viel Energie kostet. Zudem können Igel in ihrem Winterschlaf gestört werden, was ebenfalls ein Energieverlust für sie bedeutet.

Freunde mit einem Hund auf der Couch

© Getty Images, sturti

Der Silvester-Fernsehgottesdienst kann gemütlich gemeinsam geschaut werden - mit Freunden lässt sich Silvester auch etwas ruhiger feiern, das kommt auch den Haustieren entgegen

Leiser feiern

Brot statt Böller“ – Spenden für Projekte gegen den Hunger

Auch die evangelische Hilfsorganisation „Brot für die Welt“ ist davon überzeugt, dass an Silvester etwas leiser gefeiert werden kann. Unter dem Motto „Brot statt Böller“ ruft Brot für die Welt traditionell dazu auf, Projekte gegen den Hunger in der Welt mit Spenden zu unterstützten. Für die Spende lässt sich ein Teil des Geldes verwenden, das nicht für Feuerwerkskörper ausgegeben wurde. Die Präsidentin von Brot für die Welt, Dr. Dagmar Pruin, lädt dazu ein, das neue Jahr „mit einem Geschenk an Menschen in Not zu beginnen“. Dank der Spenden können könne „Brot für die Welt“ mit seinen Partnerorganisationen Menschen in armen Ländern dabei unterstützen, das Land zu bebauen, auf dem sie leben, und sich so selbstständig mit Getreide, Obst und Gemüse zu versorgen.

Jahreswechsel mit Silvestergottesdienst feiern

Impulse zum neuen Jahr schenkt auch der ökumenische ARD- Fernsehgottesdienst „Meine Zeit in Gottes Händen“ am 31.12.2023 ab 16.45 Uhr. In dem Gottesdienst geht es darum, was Menschen zum Jahreswechsel bewegt: Gelungenes und gute Begegnungen, aber auch enttäuschte Erwartungen oder ein Abschied. Der Gottesdienst ermutigt, loszulassen und gestärkt und zuversichtlich das neue Jahr anzunehmen, geborgen in Gottes Händen. Der Silvestergottesdienst wird aus der Heiliggeistkirche in Frankfurt übertragen. Die katholische Pastoralreferentin Verena Maria Kitz und der evangelische Pfarrer Stefan Claaß leiten die Predigt. Auch viele Kirchengemeinden in der EKHN laden zu Silvester- und Neujahrsgottesdiensten ein.

2024 auf die Liebe ausrichten

Der Silvestertag bietet aber auch die Gelegenheit, das alte Jahr Revue passieren zu lassen und sich auf das Neue einzustellen. Die innere Ausrichtung auf 2024 begleitet die Jahreslosung „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe.“ (1. Korinther 16,14) So ist Kirchenpräsiden Dr. Volker Jung davon überzeugt, dass Menschen die Verbindung zu Gottes Liebe brauchen, um eigene Schwäche zu überwinden, um auch unter Druck standhalten zu können.

Jahreslosung oder andere bereichernde Bibelsprüche lettern

Die ruhige Zeit zwischen den Jahren lädt dazu ein, sich intensiv und kreativ auf Worte der Bibel einzulassen - wie beispielsweise auf die Jahreslosung oder biblische Segensworte. Beim Biblelettering lassen sie sich ganz persönlich gestalten. Beim Biblelettering geht es darum, sich Zeit zu nehmen, ein biblisches Wort schön und mit innerer Muße zu schreiben. Als gerahmtes Schrift-Bild kann es auf ästhetische Weise das Leben begleiten.

epd-Video: Aufgeräumt ins Jahr 2024 starten

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Silvester – Symbol für Zeitenwenden

Viele Silvester-Bräuche wurzeln im Aberglauben. Dazu gehören beispielsweise das laute Feuerwerk, Bleigießen oder Symbole wie Klee und das Glücksschweinchen. Dennoch leitet sich die Bezeichnung des Tages aus der Kirchengeschichte ab: Er stammt von Papst Silvester, der am 31. Dezember 335 gestorben ist. An Papst Silvester wird erinnert, weil er den ersten christlichen Kaiser, Kaiser Konstantin, getauft hat. Konstantin hatte das zuvor verfolgte Christentum erstmals als Religionsgemeinschaft anerkannt. Silvester war also der erste Papst, der sich nicht mehr verstecken musste, sondern seinen Glauben frei leben konnte. „Er wurde zum Symbol für eine echte Zeitenwende, für den Wechsel von der Angst zur Freiheit, von der Unsicherheit zur Zuversicht und von der Dunkelheit zum Licht. Kein Wunder, dass Silvester deshalb auch als Patron für ein gutes neues Jahr gilt.“ So erklärte Pfarrer Dr. Fabian Vogt dessen Bedeutung in einer Radioandacht.

epd-Video: Wissenswertes über Silvester

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Einen guten Rutsch!

Vor Silvester rufen sich viele "einen guten Rutsch" zu. Aber woher stammt die Redewendung? In einer Radionandacht hat Pfarrer Dr. Fabian Vogt die wahrscheinlichste Erklärung genannt: "Das Wort kommt ursprünglich aus dem Hebräischen. Das Neujahrsfest in Israel heißt nämlich: `Rosch ha schan´. Was `Haupt des Jahres´ bedeutet. Und wenn sich Jüdinnen und Juden in Europa auf Jiddisch einen guten Jahresbeginn wünschten, dann sagten sie etwas verkürzt: `En gode Rosch´. Was also eigentlich nichts anders heißt als: ein gutes Neujahrsfest. Tja, und daraus wurde dann:  `Ich wünsch Dir einen guten Rutsch.´" Das sei ein Beispiel, wie das Jiddische unsere Sprache geprägt hat.

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