Evangelische Kirche in Hessen und Nassau
Christa Kirschbaum

© privat

Als Landeskirchenmusikdirektorin hat Christa Kirschbaum die kirchenmusikalische Kultur geprägt, 2024 wird sie in den Ruhestand verabschiedet

Christa Kirschbaum verabschiedet sich als Landeskirchenmusikdirektorin

veröffentlicht 10.01.2024

von Jutta Winkler

Am 19. Januar 2024 wird Landeskirchenmusikdirektorin Christa Kirschbaum in den Ruhestand verabschiedet und Stefan Küchler als Nachfolger eingeführt.

Christa Kirschbaum trat das Amt als Landeskirchenmusikdirektorin 2011 an und hat in den Jahren ihres Wirkens die kirchenmusikalische Landschaft in all ihren Genres nachhaltig geprägt. Als erste Landeskirchenmusikdirektorin auf einer Vollzeitstelle in der EKD und durch ihre Mitarbeit im Vorstand der Direktorenkonferenz vertrat sie die Anliegen der Kirchenmusik sowohl innerhalb der kirchlichen Zusammenhänge als auch im gesamtgesellschaftlichen Kontext.

Musikalische Verkündigung als Herzensanliegen

Ein besonderes Anliegen war ihr den Verkündigungsauftrag der Kirchenmusik in Zusammenwirken mit den Menschen, die unsere Kirche tragen, zu verdeutlichen. Dabei setzte sie sich auch mit schwierigen Fragen auseinander, wie z.B. „Antijudaismus bei Bach?“ oder der Nachwuchsgewinnung im Bereich Kirchenmusik.

Krise gemeistert

Die Corona Pandemie stellte in ihrem Wirken einen besonderen Einschnitt dar. Die Chorarbeit war stark gefährdet. Sie selbst sagt hierzu im Rückblick: „Im April 2020 habe ich realisiert, was Corona für die Musik bedeutet. Plötzlich galt Singen als lebensgefährlich. Ich bin allen Kirchenmusiker:innen sehr dankbar, die kreativ auf diese Situation reagiert und sich auf ganz viele neue Formen eingelassen und entwickelt haben. Die Kirchenmusik ist deshalb gut durch diese Krise gekommen. Und bei aller Wertschätzung des Digitalen – es fehlt die Resonanz im Wortsinn: Klänge gemeinsam machen und erleben geht leibhaftig tausendmal besser als über Bildschirme.

Weichen für die Zukunft gestellt

In den dreizehn Jahren ihres Wirkens in der EKHN war sie auch vielfach in der Landeskirche unterwegs – für inhaltliche Fortbildungen u.a. im Bereich Gemeindesingen, für Stellenbesetzungsverfahren – ungefähr die Hälfte aller hauptberuflichen Stellen in der Kirchenmusik wurden neu besetzt, für Beratungen in Bezug auf die Dekanatskonzeptionen Kirchenmusik, die heute eine Folie für dieses Thema in den Nachbarschaftsräumen bilden können.

Im Ruhestand mehr Zeit für Freude am Singen 

Singende Engel

© rthive.com / © public domain

Singende Engel: Jan van Eyck (1432/35 gemeinsam mit Hubert van Eyck), Detail aus dem Genter Altar in der St.-Bavo-Kathedrale, Gent / Belgien, Öl auf Eichentafel, Bildausschnitt ca. 60 x 48 cm

In ihrem Ruhestand bietet sich nun die Möglichkeit, sich wieder verstärkt ihrem eigentlichen „Steckenpferd“ zuzuwenden: wie gelingt es, den Gemeindegesang zu fördern und zu stärken, wie gelingt es im Allgemeinen, Menschen die Freude am Singen näher zu bringen.

Biographische Daten:

  • 1980 bis 1986 Studium der Evangelischen Kirchenmusik (A) an der Folkwang Musikhochschule in Essen
  • 1986 bis 1992 privates Gesangsstudium
  • 1986 bis 1992 Kantorin in Duisburg-Großenbaum
  • 1993 bis 2011 Kantorin in Lippstadt/Westfalen
  • seit 1996 zudem Kreiskantorin im Evangelischen Kirchenkreis Soest
  • seit 2011 Landeskirchenmusikdirektorin der EKHN

Nachfolger wird Stefan Küchler

Stefan Küchler

© Meike Engel

Stefan Küchler ist der neue Landeskirchenmusikdirektor der EKHN

Die Nachfolge als Landeskirchenmusikdirektor tritt zum 1. Februar 2024 Stefan Küchler an. Er ist seit 1997 in verschiedenen Funktionen als Kirchenmusiker in der EKHN angestellt und kennt somit die Aufgaben und Herausforderungen, die insbesondere auf die Kirchenmusik im Zuge des Transformationsprozesses ekhn2030 zukommen werden, bereits aus der Innensicht. So schreibt er „Der umfassende Transformationsprozess, in dem sich unsere Kirche befindet, ist eine herausfordernde Aufgabe. Wir sollten uns nicht von Unsicherheit und Ängsten leiten lassen, sondern die Chancen, die sich bieten nutzen. Eine wichtige Aufgabe wird es einerseits sein, gute Arbeitsbedingungen mit sinnvollen Arbeitsplatzbeschreibungen und geeigneter (nicht nur) räumlicher Ausstattung für die Kolleginnen und Kollegen zu schaffen und andererseits die Arbeit in den Verkündigungsteams erfolgreich zu entwickeln, damit wir auch künftig Menschen für unsere Kirche begeistern.“ Für die Kirchenmusik freut er sich darauf, „auch neue Formate für Musik und Gottesdienst zu entwickeln, Mut zu machen, mit innovativen Vermittlungsprojekten die Ohren neu zu öffnen und gleichzeitig unser traditionelles Repertoire zu pflegen und zukunftsfähig zu erhalten.“

Biographische Daten:

  • Studium der Evangelischen Kirchenmusik (A) in Frankfurt am Main
  • Chorleitungsstudium (Master) in Berlin
  • Privatstudien in Cembalospiel und historisch informierter Aufführungspraxis bei D. Eichler
  • 1997 bis 2019 Kirchenmusiker in Mörfelden-Walldorf, von 1999 bis 2005 auch Leiter der dortigen Musikschule
  • 2013 bis 2023 Vorsitzender des Verbandes evangelischer Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker in Hessen und Nassau
  • Seit 2021 Vizepräsident des Landesmusikrates Hessen
  • Seit November 2019 Propsteikantor für Rhein-Main Ost

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