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Martin Mencke: Wie will sich der Kandidat für das Amt des Kirchenpräsidenten der EKHN einbringen?
veröffentlicht 05.06.2024
von Caroline Schröder, Online-Redaktion der EKHN
Der Oberkirchenrat Martin Mencke kann sich vorstellen, der nächste Kirchenpräsident der EKHN zu werden - dafür wird er sich im September 2024 zur Wahl stellen. In einem Interview zeigt Martin Mencke, worauf es ihm ankommt.
Oberkirchenrat Martin Mencke, gehört zu den drei Kandidierenden, die sich für das Amt der Kirchenpräsidentin oder des Kirchenpräsidenten der EKHN zur Wahl stellen möchten. Derzeit ist Martin Mencke Beauftragter der Evangelischen Kirchen in Hessen. Erfahren Sie mehr über seine Beweggründe und Pläne für die Zukunft der Kirche.
Oberkirchenrat Martin Mencke stellt sich kurz per Video vor:
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Fünf Fragen an Oberkirchenrat Martin Mencke:
Was hat Sie dazu motiviert, sich für das Amt des/der Kirchenpräsident:in zu bewerben und welche Vision haben Sie für die Zukunft der Kirche?
Martin Mencke: Kirche ist Hoffnungsreservoir der Welt.
Immer wieder erfahrbar: für mich beim Feiern mit dem ganzen Dorf beim Kirchweinfest, einem verrückten Bauprojekt für einen Kirchturm (das dazu führte, dass die Dorferneuerung nach Strinz-Trinitatis kam), beim Demonstrieren gegen Obdachlosigkeit in den USA oder bei der Woche der Stille in Wiesbaden. In der Kirche ist Gott unterwegs zu den Menschen. Seine Liebe ist erfahrbar, Hoffnung kann wachsen.
Und auch wenn die Zeiten unübersehbar schwierig sind, ist Gottes Weg mit seiner Kirche nicht am Ende: Überraschungen und neue Aufbrüche sind möglich. Dafür will ich offen sein!
Weil ich von Herzen Pfarrer und Evangelischer Theologe bin und gerne Leitungsverantwortung übernehme, will ich meine Gaben und alles, was ich auf meinem bisherigen Weg gelernt habe, auch in größerem Umfang und am liebsten in starken Teams kreativ und kraftvoll in die Leitung unserer Kirche einbringen.
Meine Kirche ist eine öffentliche und erfahrbare Kirche. Sie hat viele Gesichter und in dieser Vielfalt steckt ihre besondere Stärke. Für mein Bild von Kirche ist leitend, dass sie aufmerksam darauf ist und respektiert, wo die jeweiligen Glutpunkte kirchlichen Lebens liegen und diese nach Kräften stärkt. Wo Menschen begeistert beteiligt sind, wächst Kirche über sich selbst hinaus. Sie sät Samen der Hoffnung, wie im Gleichnis von der selbstwachsenden Saat, und freut sich mit allen, wenn diese Samen aufgehen. So sind die unterschiedlichen Gestalten der Kirche im Miteinander öffentlicher, fröhlicher, stärker Kirche - aber auf jeden Fall erfahrbar Kirche mit den Menschen.
Welche Erfahrungen haben Sie besonders geprägt, und wie haben sie Ihren Glauben beeinflusst?
Martin Mencke: In Gottesdiensten, bei Trauungen, Taufen und auf dem Friedhof, in Seelsorgekontexten und bei Festen werde ich oft mit der Erfahrung beglückt, dass Gottes Wort seinen Weg zu Menschen findet. Das macht meinem eigenen Glauben Mut!
Schon in meiner evangelischen Jugendgruppe: ernst genommen und wertgeschätzt werden, ob beim Volleyball oder in heißen Diskussionen über den Glauben. In der Kirche wachsen Erfahrungen der Freiheit und des Getragenseins. Und dann gehen Gottes Wege immer anders als gedacht …
Staunend erleben, dass Glaube und die Strenge des Denkens zusammengehören; dranbleiben, den Glauben zu denken, auch wenn das Leben uns neue, unerwartete Erfahrungen zumutet (wie z.B. während Corona …).
Die Elternzeit für ein Jahr mit unserem ältesten Sohn: was für ein Wunder das Leben und Gottes Schöpfung ist …
Vor welchen Herausforderungen steht die EKHN Ihrer Meinung nach, und was würden Sie tun, um ihnen zu begegnen?
Martin Mencke: Reformstress droht die EKHN zu überfordern. Um dem zu begegnen, würde ich gerne Gestaltungs- und Entscheidungskompetenz möglichst stark dorthin verlagern, wo die jeweilige Arbeit auch geschieht. Gerade in Transformationsprozessen ist die Vielfalt kirchlichen Lebens ein strategischer Vorteil, ja, ein besonderer Schatz: Denn welche Gestalt die Kirche der Zukunft haben wird, wo Menschen besonders vom Weg Gottes in die Welt erreicht werden, welche Not zuerst gelindert werden muss, kann am besten vielgestaltig und vor Ort entschieden und auf unterschiedlichen Wegen probiert werden.
Ein solider aber weiter Rahmen lässt daher möglichst weiten Spielraum für unterschiedliche Ideen und Begeisterungen. Dadurch wird in der Kirche die Vielfalt wachsen und auf unterschiedliche Herausforderungen können unterschiedliche Antworten gegeben werden (z.B. in ländlichen und städtischen Regionen).
Die neue Haltung wäre: getrost wachsen lassen!
Welche Eigenschaften schätzen Sie an anderen Menschen besonders und warum?
Martin Mencke: Klare Positionen mit der Bereitschaft zum Wahrnehmen, Hinhören, Anpacken – und einer gehörigen Portion Humor: weil man mit diesen Menschen etwas bewegen kann.
Welches Geräusch oder welchen Geruch verbinden Sie mit einem glücklichen Moment – und welcher war das?
Martin Mencke: Der besondere Mief des Teppichs der Kirche in Taizé. Sooo viele Menschen werden still, singen, meditieren und öffnen sich.
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