Evangelische Kirche in Hessen und Nassau
Ein Tauffest findet draußen statt. Auf einem Fels stehen mehrere Taufkerzen im Hintergrund spielt eine Band Musik.

© Hilke Wiegers / fundus-medien.de

Bei Tauffesten sind die Tauffamilien und Gäste nach dem Gottesdienst oft zum gemeinsamen Feiern eingeladen

Tauffest als unvergessliches Gemeinschaftserlebnis

veröffentlicht 16.04.2024

von Rita Haering

Mit einem Tauffest schenkt die evangelische Kirche den Täuflingen, ihren Familien und Freunden einen besonderen Tag. Was zeichnet ein Tauffest aus?

Ein evangelisches Tauffest lädt dazu ein, die Taufe in einem größeren Kreis gemeinschaftlich mit anderen Tauffamilien zu feiern. Das Besondere ist, dass direkt nach dem Taufgottesdienst ein Fest mit Speisen und Getränken sowie weiteren Angeboten wie Spielen stattfindet. Familien und Familienfeiern sind somit in ein größeres Fest eingebunden. Tauffeste haben den Vorteil, dass sie Tauffamilien organisatorisch, finanziell und emotional entlasten. Sie schenken den Familien und ihren Freunden einen feierlichen Rahmen, den sie nicht allein vorbereiten müssen.

Tauffeste:

Sonntag, 7. Juli. 2024, am Badesee in Bensheim

weitere Tauffeste in Deutschland

Wer kann getauft werden?

Tauffeste bieten die Möglichkeit, bisher ungetaufte Menschen verschiedenen Alters in einem Gottesdienst zu taufen. Denn es nehmen nicht nur Familien mit kleinen Kindern teil. Die Chance sich in einem Gewässer taufen zu lassen, nutzen häufig Jugendliche und Erwachsene, die als Kleinkinder nicht getauft wurden.

Wer tauft?

Bei Tauffesten taufen Pfarrer:innen, die zur ausrichtenden Kirchengemeinde oder dem Dekanat gehören.  Für Täuflinge, die anderen Kirchengemeinden angehören, gilt das Dimissorialrecht. Das heißt: Die oder der Pfarrer:in der eigenen Kirchengemeinde stellt eine Bescheinigung aus, damit der Täufling an einem anderen Ort getauft werden kann.

Wie wird gefeiert?

Die Mitfeiernden erwartet meist eine lockere Atmosphäre mit Bühne, Bierzeltbänken, guten Gesprächen, Kissen, Blumen und leuchtenden Ballons. Teilweise können die Tauffamilien auch zur Vorbereitung des Festes beitragen. Sie können beispielsweise den Blumenschmuck mitgestalten, Speisen und Picknickdecken mitbringen oder Fürbitten sprechen. Um Genaueres zu besprechen, sollte der Kontakt zur ausrichtenden Kirchengemeinde oder dem Dekanat aufgenommen werden.

Wie werden Tauffeste erlebt?

Auch Jahre nach dem Fest berichten Teilnehmende, dass Sie das Fest in eindrucksvoller Erinnerung behalten haben. Viele erlebten sich als Teil einer größeren Gemeinschaft. Auch Menschen, die sich zuvor wenig mit der Kirche verbunden gefühlt haben, haben diese durch ein Tauffest positiv wahrgenommen.

Wo werden Tauffeste gefeiert?

Den besonderen Reiz eines Tauffestes macht die besondere Atmosphäre eines Ortes aus: Er kann an einem See, einem Fluss, in einem Park oder einem Kloster liegen. Aber auch das Gemeindehaus und dessen Außengelände kommen in Frage.
Besonders beliebt sind Tauffeste an einem Gewässer, denn laut biblischer Überlieferung wurde auch Jesus von Johannes dem Täufer an einem Fluss, dem Jordan, getauft. Heute werden unterschiedliche Taufhandlungen an Flüssen oder Seen umgesetzt: Eine Möglichkeit ist, dass das Wasser aus dem örtlichen Gewässer in Taufschalen geschöpft wird, die an mehreren Taufstationen anschließend platziert werden. In einer anderen Variante steht der Täufling an einer flachen, sicheren Stelle im Gewässer und wird mit See- oder Flusswasser übergossen. In der EKHN wird die Taufe durch Untertauchen des ganzen Körpers eher zurückhaltend praktiziert. Denn das symbolische Übergießen behält seine volle Gültigkeit – da zum sinnhaften Zeichen das göttliche Wort hinzukommen muss.

Wie läuft der Gottesdienst während eines Tauffestes ab?

Ein zentraler Teil eines Tauffestes ist der Taufgottesdienst, der oft als Familiengottesdienst gestaltet wird. Wichtig ist, dass die Kernhandlung der Taufe mit ihren Symbolen und Bedeutungen erkennbar bleibt.

  1. Der Gottesdienst beginnt gemeinsam mit allen Tauffamilien und Besucher:innen in der Kirche oder auf einer Bühne.
  2. Anschließend folgt ein Gang in Gruppen zu den verschiedenen Tauforten. Da mehrere Täuflinge getauft werden, werden oft auch mehrere Stationen mit Taufschalen vorbereitet.
  3. Die Tauffragen werden entweder im gemeinsamen Teil des Gottesdienstes oder an den jeweiligen Tauforten gestellt.
  4. Bei manchen Tauffesten endet der Gottesdienst mit Gebet und Segen an den verschiedenen Orten, bei anderen findet er einen gemeinschaftlichen Abschluss.

Wie erfährt man von einem Tauffest?

Von Tauffesten erfahren Interessierte über die Website der Kirchengemeinde, ein Anschreiben der Kirchengemeinde, einen Aushang am Schaukasten, den Gemeindebrief, die Zeitung oder die Social-Media-Kanäle der Gemeinde oder des Dekanats. Um sich für die Taufe bei dem angekündigten Tauffest anzumelden, sollte die dort angegebene Kontaktmöglichkeit genutzt werden.

Quelle:
Zentrum Verkündigung: Tauffeste feiern (Broschüre)

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