Ökumene
10 Jahre gegenseitige Taufanerkennung
Nicole Kohlhepp
29.03.2017
epd
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„Wir ringen zwar noch immer um ein alle Mitgliedskirchen umfassendes, gemeinsames Verständnis in der Deutung und der konkreten Praxis der Taufe,“ sagte der ACK-Vorsitzende, der katholische Bischof von Speyer, Karl-Heinz Wiesemann, in seiner Predigt. Die gegenseitige Anerkennung habe aber das Miteinander gefestigt und theologisch weiter gebracht.
Ansporn für ökumenischen Auftrag
Auch gebe es weitaus größere Gemeinsamkeiten, betonte Wiesemann. Diese sollten Ansporn für einen gemeinsamen ökumenischen Auftrag sein, „füreinander und miteinander Türöffner für Gottes Gegenwart in unserer Welt zu sein, gerade auch für jene, die vergessen haben, dass sie Gott vergessen haben“. 2007 hatten elf der 17 Mitgliedskirchen der ACK die Taufanerkennung unterzeichnet.
90 Prozent sind religiös indifferent
Wiesemann verwies darauf, dass die christliche Tradition im Land wegzubrechen drohe, nicht nur in Ostdeutschland, nicht nur in den Volkskirchen, sondern quer durch alle Konfessionen. Nur noch zehn Prozent der Einwohner Magdeburgs seien getauft und gehörten einer christlichen Kirche an. Dabei seien die übrigen 90 Prozent keine Atheisten im strengen Sinn, sondern „vielmehr religiös indifferent“. Sie hätten sich nicht bewusst gegen den Glauben entschieden, sondern nie einen Zugang zu Gott gefunden, der für ihr Leben bedeutsam sei. Für die Kirchen sei dies eine völlig neue Situation, sagte Wiesemann.
Die 50 Delegierten der Mitgliederversammlung der ACK tagen noch bis Donnerstag in Magdeburg. Das oberste beschlussfassende Leitungsorgan der ACK tagt in der Regel jährlich im Frühjahr und im Herbst. Zur ACK gehören derzeit neben den 17 Mitgliedskirchen noch sechs Gastmitglieder.
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