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Sucht

Betrunken im Büro - Suchtbeauftragte hilft

Esther StoschAlkoholflaschen in einer BarAlkoholflaschen in einer Bar

Alkohol ist nach Angaben der Mainzer Uni-Suchtbeauftragten das Hauptsuchtproblem in der Beratungsstelle, Spielsucht und Essstörungen gebe es aber ebenso. Sie rät, betroffene Kollegen direkt auf das Problem anzusprechen und zur Beratung zu schicken.

Die Suchtbeauftragte der Mainzer Johannes-Gutenberg-Universität, Beatrice Zerbe, fordert einen offeneren Umgang mit Alkohol-Problematik am Arbeitsplatz. Zu oft hätten Kollegen und Vorgesetzte Ängste, die Betroffenen anzusprechen, sagte sie in einem Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst (epd). Die Sozialarbeiterin des Diakonischen Werks Rheinhessen ist seit einem Jahr für die Suchtberatung der Uni-Bediensteten zuständig. Unter den rund 6.000 Uni-Beschäftigten gebe es in etwa so viele Menschen mit Suchterkrankungen wie im Durchschnitt der Bevölkerung.

Alkohol, Spielsucht und Essstörungen

„Im Moment würde ich Alkohol als das Hauptproblem bezeichnen“, sagte Zerbe. Aber auch mit Fällen von Spielsucht und Essstörungen sei sie bereits konfrontiert worden. Mit einer regelmäßigen wöchentlichen Sprechstunde auf dem Campus wolle die Hochschulleitung die Hemmschwellen für Betroffene und Kollegen senken. Hochschulmitarbeiter könnten die Beratungsstelle in ihrer Pause besuchen, ohne dafür extra einen freien Tag zu nehmen, sagte Zerbe. Oft würden Mitarbeiter auch von ihren Vorgesetzten zur Beratung geschickt. Einige Ratsuchende hätten bereits eine Abmahnung erhalten, weil sie während der Arbeitszeit nicht nüchtern waren.

Suchtbeauftragte rät: Betroffene Kollegen direkt ansprechen

Alkoholbedingte Kündigungen habe sie aber noch nicht miterlebt. „Das wichtigste ist, die Leute anzusprechen und ihnen zu sagen, dass man sich Sorgen macht“, appellierte Zerbe an Kollegen, denen das Verhalten anderer Menschen am Arbeitsplatz auffalle. Nicht immer müsse eine Sucht hinter den Auffälligkeiten stecken. Vielfach werde statt eines offenen Gesprächs aber lediglich hinter dem Rücken der Betroffenen über deren vermutete Alkoholprobleme geredet: „Dann ist es oft so weit, dass es eskaliert, bis jemand das heiße Eisen anfasst.“

Etwa jeder 20. Mann alkoholabhängig

Ein Jahr nach der Übernahme der Suchtberatung an der Universität durch die Diakonie habe inzwischen auch die Hochschule Mainz Interesse an einer Zusammenarbeit geäußert. Schätzungen zufolge sind in Deutschland jeder 20. Mann und jede 50. Frau alkoholabhängig. Wesentlich höher ist die die Zahl der Menschen mit sogenanntem riskantem Alkoholkonsum.

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Gott hat uns nicht gegeben
den Geist der Furcht,
sondern der Kraft und der Liebe
und der Besonnenheit.

(2. Timotheus 1,7)

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