Propst: Aufruf zu Demo am 10. April
Nach Anschlag: „Bingen gegen Fremdenfeindlichkeit“
EKHN
08.04.2016
vr
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Bingen / Darmstadt, 7. April 2016. Nach dem Brandanschlag auf ein früheres Gasthaus im Binger Stadtteil Sponsheim am vergangenen Donnerstag, in dem Flüchtlinge und Saisonarbeiter untergebracht sind, ruft ein breites Bündnis aus Kirchen, Verbänden und Politik zu einer Kundgebung auf. Am kommenden Sonntag (10. April) um 14 Uhr findet eine Mahnwache gegen Gewalt auf dem Bürgermeister-Neff-Platz in Bingen statt. Die Beteiligten möchten ihre Betroffenheit zum Ausdruck bringen und ein deutliches Signal gegen Fremdenfeindlichkeit setzen. Auch der evangelische Propst für Rheinhessen, Dr. Klaus-Volker Schütz, unterstützt die Aktion und wird am Sonntag vor Ort sein.
Geschichte der Region ist ohne Migration nicht denkbar
„Rheinhessen war und ist ein gastfreundlicher Landstrich. Die Geschichte unserer Region ist ohne Migration nicht zu erzählen“, so Propst Schütz. Gerade deshalb seien die Menschen „tief erschüttert über die Gewalt, bei der sechs Menschen verletzt wurden und die vermutlich einen politisch rechten Hintergrund hat, so Schütz. „Unsere Anteilnahme ist bei den Menschen, die verletzt wurden und für die nun eine neue Bleibe gefunden werden muss. Wir werden uns an solche Anschläge nicht gewöhnen, stehen miteinander aber auch vor der Aufgabe, diejenigen, die sich jetzt zum politisch rechten Rand hinbewegen, wieder in die Mitte der Gesellschaft zurückzuholen“, erklärte der Propst. Die Gemeinden und viele Dienste im Propsteibereich seien seit Jahren in den entsprechenden Netzwerken engagiert, so Schütz.
Breites Bündnis ruft zu Kundgebung auf
Zu der Kundgebung ruft unter anderem die Stadt Bingen und die Kirchengemeinden ebenso auf wie die im Stadtrat vertretenen Fraktionen, das von den Vereinen Rheinhessen gegen Rechts e.V und Fallschirm Mensch e.V. ins Leben gerufene Bündnis "NieWieder33" und der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB).