Verstorben
„Ein außerordentlich engagierter Synodaler“
ewg3D/istockphoto.com
20.08.2015
krebs
Artikel:
Download PDF
Drucken
Teilen
Feedback
Ingelheim/Darmstadt, 13. August 2015. Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau trauert um Hans Ulrich Oehlschlägel. Er starb am Donnerstag, 13. August 2015, in seiner Heimatstadt Ingelheim. Oehlschlägel gestaltete die EKHN viele Jahre lang auf lokaler, regionaler und zentraler Ebene mit. Jahrzehnte lang gehörte er dem Kirchenvorstand und der Dekanatssynode in Ingelheim sowie von 1998 bis 2010 auch der Kirchensynode der EKHN an. Für sein langjähriges Engagement hatte ihm die EKHN vor einem Jahr die Silberne Ehrennadel verliehen.
Der Präses der Kirchensynode, Dr Ulrich Oelschläger, würdigte Oehlschlägel als „einen außerordentlich engagierten Synodalen“. Er habe seine kommunalpolitische Erfahrung als ehemaliger Oberbürgermeister von Ingelheim in die synodale Arbeit und zuvor seine evangelische Grundhaltung in die Kommunalpolitik eingebracht. In der Synode habe sich Oehlschlägel engagiert an Debatten über viele Themen beteiligt. Dabei habe er stets seine Verantwortung, vor allem für die Belange der Gemeinden vor Ort, wahrgenommen. Wörtlich sagte Oelschläger: „Sein unermüdlicher Einsatz in der Synode verdiente und fand große Anerkennung.“
Mit ausgeprägtem Verhandlungsgeschick der Kirche gedient
Die Dekanin des Dekanats Ingelheim Annette Stegmann, würdigte Oehlschlägels „unermüdliche Schaffenskraft“ mit der er bis fast zuletzt an kirchlichen Veranstaltungen teilnahm. Wörtlich sagte sie: „Im Umgang mit sich selbst war er streng, und ließ es sich durch seine körperliche Schwäche nicht nehmen, möglichst alle Termine des Kirchenvorstandes wahrzunehmen“. Ein „besonderer Tag“ sei für ihn die Verleihung der Silbernen Ehrennadel gewesen, „an dem er all seine Kraft sammelte, um am Gottesdienst teilnehmen zu können“. Jahrzehntelang habe Oehlschlägel mit seinem ausgeprägten Verhandlungsgeschick und seinen juristischen Kenntnissen dem Wohle seiner Kirche gedient.
Der Propst für Rheinhessen, Dr. Klaus-Volker Schütz würdigte Oehlschlägels Bedeutung für die Region: „Ohne seine Mitarbeit, sein Mitdenken und Mitdiskutieren - insbesondere seinen juristischen Rat - hätten wir viele regionale Anliegen nicht so leicht in die Kirchensynode vermitteln können.
Zur Person
Hans Ulrich Oehlschlägel wurde am 11. Mai 1930 in Meißen geboren. Nach den Wirren des Kriegsendes 1945 absolvierte er zunächst eine Landwirtschaftslehre und arbeitete ab 1948 im rheinhessischen Raum als landwirtschaftlicher Gehilfe. Dann ging er an die Weinbauschule Oppenheim. sowie an die Höhere Weinbauschule in Bad Kreuznach. Anschließend studierte er Land- und Volkswirtschaft in Gießen. Ab 1955 studierte Oehlschlägel in Frankfurt, Freiburg und Mainz Rechtswissenschaft. Nach dem Examen in Mainz wurde er Polizeidezernent in Darmstadt, dann Stadtrechtsrat in Zweibrücken. Von 1966 bis 1972 war er Bürgermeister und danach bis 1975 Oberbürgermeister von Ingelheim. Zuletzt arbeitete Oehlschlägel als Rechtsanwalt. Parallel dazu brachte er sich ehrenamtlich in seine evangelische Kirche ein.
Viele Jahrzehnte lang war Oehlschlägel Mitglied des Kirchenvorstandes der Evangelischen Saalkirchengemeinde, später – bis zu seinem Tod - dessen Ehrenmitglied. Bis 2004 war er zudem Mitglied der Dekanatssynode Ingelheim und engagierte sich in unterschiedlichen Gremien und Ausschüssen. Auf Ebene der Gesamtkirche EKHN gehörte Oehlschlägel von 1998 bis 2010 der Kirchensynode, dem maßgebenden Organ der EKHN, an. Dort war er Vorsitzender des Bauausschusses und Mitglied im Rechtsausschuss. Ab 2001 war er zudem Mitglied im Benennungsausschuss.
Der Trauergottesdienst findet am Donnerstag, den 27. August, um 13 Uhr in der Evangelischen Saalkirche in Ingelheim statt.