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YouTube

Jugendliche lernen von YouTube Profis

Tobias Albers-HeinemannJugendliche beim Workshop „YouTube Camp Kirkland“ mit dem 16-jährigen YouTuber Joshua Luca Kirkland. Kirkland erklärt die Möglichkeiten Effekte und Töne für ein eigenes Video einzusetzen.Jugendliche beim Workshop „YouTube Camp Kirkland“ mit dem 16-jährigen YouTuber Joshua Luca Kirkland. Kirkland erklärt die Möglichkeiten Effekte und Töne für ein eigenes Video einzusetzen.

Einen eigenen Video-Clip drehen und von Experten die Tricks und Kniffe von YouTube lernen: Bei einem YouTube Camp lernen Jugendliche, wie sie die Reichweite ihrer Videos erhöhen können.

Hilke WiegersJugendliche beim Workshop: „Erste Momente vor der Kamera - Videos selber Drehen und Schneiden mit dem Ipad.Jugendliche beim Workshop: „Erste Momente vor der Kamera - Videos selber Drehen und Schneiden mit dem Ipad.

„Geräte aus“, Tobias Albers-Heinemann gibt eine knappe Anweisung und schon legen die rund 30 Jungen und Mädchen ihre gerade noch fleißig genutzten Smartphones zur Seite. Still und konzentriert lauschen die dreißig Jugendlichen jetzt den Informationen des Medienpädagogen Albers-Heinemann zum weiteren Verlauf des ersten Ingelheimer YouTube Camps. Die 12- bis 14-jährigen Jungen und Mädchen sitzen im großen Seminarraum des Ingelheimer Jugendkulturzentrums „Yellow“.

„Ohne großartig für die Veranstaltung zu werben, waren wir sofort ausgebucht“

Es ist ein außergewöhnliches Herbstferienangebot, das vom 26. bis 28. Oktober stattgefunden hat. Es soll die meist jungen Nutzer des Videoportals YouTube mit den nötigen Kompetenzen für einen sicheren Umgang mit diesem digitalen Medium ausstatten. Organisiert hat es der Inhaber der Projektstelle Medienbildung im Evangelischen Dekanat Ingelheim zusammen mit dem Jugend- und Kulturzentrum Yellow der Stadt Ingelheim. „Für mich war es wichtig“, so Medienpädagoge Albers-Heinemann, „im Rahmen meiner Projektstelle etwas Neues auszuprobieren. Und wir haben in den letzten zwei Tagen erlebt, dass wir damit einen Nerv getroffen haben. Ohne großartig für die Veranstaltung zu werben, waren wir sofort ausgebucht. Haben die Teilnehmerzahl aufgestockt und immer noch eine lange Warteliste“.

Video-Clips drehen und von Experten aufgeklärt werden 

Wie begeistert die Jugendlichen von dem Angebot sind, wird daran deutlich, dass sie noch am dritten Tag der Veranstaltung voll und ganz bei der Sache sind. Die 12- bis 14-Jährigen drehen in Workshops eigene Video-Clips. Außerdem hören sie dem  Mediendesigner und Social-Media-Experten Alex Börger aufmerksam zu. Börger erklärt, wie mit Hilfe eines „Keyword-Planners“ die Reichweite der eigenen Videos auf YouTube prognostiziert werden könnten. Die Marketing-Expertin Sarah Kübler informiert darüber, wie real die Chancen seien, mit einem eigenen YouTube Kanal Geld zu verdienen. Ebenso groß ist das Interesse an den Tipps, die der 16-jährige Joshua Luca Kirkland gibt. Kirkland hat auf YouTube unter dem Namen „Kirkity TV“ einen eigenen Videokanal, den er Woche für Woche mit einem neuen Video bestückt. Selbstbewusst gibt er seinen fast gleichaltrigen, ganz still sitzenden Zuhörern Tipps zu den Möglichkeiten, Sound- und Bildeffekte in ein eigenes Video herunter zu laden.

Respektvoller Umgang miteinander

Ein wichtiges Thema, das in fast allen Workshops des YouTube Camps zur Sprache kommt, ist der respektvolle Umgang der YouTube Nutzer miteinander. „Weil YouTube sich mittlerweile zu einem Leitmedium für die junge Generation entwickelt hat“, erklärt Tobias Albers-Heinemann, „möchten wir die Jugendlichen nicht nur über die Rahmenbedingungen, die sie als YouTuber vorfinden, informieren, sondern wir geben ihnen auch die Gelegenheit zu einer kritischen Auseinandersetzung mit diesem Medium“. Gerade bei diesem Thema sieht Michael Grunewald, Beauftragter für Jugendbildung im Mainzer Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung der EKHN, Handlungsbedarf für die Kirche, weil es nicht zuletzt auch sie angeht, wie und wo sich Menschen ihre Meinung bilden. „Gerade jetzt verändert sich mit YouTube der Verbreitungsweg von Meinungen. Hier können zum Beispiel mit einem einzigen Video, wie es der YouTuber Lefloid fast täglich mit großem Erfolg vormacht, Nachrichten an über eine Million Menschen verbreitet werden“. 

Kirche müsse an aktuellen Entwicklungen von YouTube dranbleiben 

Das Videoportal YouTube, das bereits 2012 allein in Deutschland 38 Millionen Nutzer hatte, diene, so Grunewald, Jugendlichen heute immer mehr als soziales Netzwerk und wirke identitätsstiftend. „Da müssen wir als Kirche dran bleiben. Die Jugendlichen begleiten. Wenn wir das nicht tun, verfehlen wir unseren Auftrag“. Dazu gehört auch, den Jugendlichen die Chance zu geben, ihre Idole aus dem Internet einmal „live“ zu erleben, etwas über deren Arbeitsalltag und den Umgang mit den YouTube-Kollegen zu erfahren. Und so lernen die Teilnehmer des YouTube Camps noch den erfolgreichen YouTuber Marc Lochmann kennen. Begeistert begrüßt von seinen jungen Fans erzählt der Betreiber des YouTube Kanals „Brade TV“ flappsig-cool, aber doch überraschend bescheiden von seinen Erfahrungen, gibt Tipps und spielt auch einige seiner mittlerweile kultigen Videos vor. Ein gelungener Abschluss einer auch von den Medien viel beachteten Kooperation der Projektstelle Medienbildung des Dekanates Ingelheim mit der Stadt Ingelheim.

Wer eins ist mit sich selbst, ist stark.
Aber wer ist das?

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