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#HealingOfMemories

Jung setzt weiter auf ökumenische Signale

EKHN/RahnKirchenpräsident Jung und Weihbischof Grothe (r) leiten den FernsehgottesdienstÖkumene in Aktion: Kirchenpräsident Jung und Limburgs Weihbischof Grothe beim Fernsehgottesdienst aus dem Frankfurter Dom 2015.

Im Vorfeld des zentralen ökumenischen Gottesdienstes im Reformationsjahr #HealingOfMemories in Hildesheim setzt der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung weiter auf positive Signale in der Ökumene. Das Schlagwort von der "versöhnten Verschiedenheit" bleibt für ihn aber nicht nur im evangelisch-katholischen Gespräch die Zauberformel.

Christian WeiseKirchenpräsident Volker Jung spricht in Idstein 2017 bei der Jahrestagung der Kirchengeschichtlichen VereinigungKirchenpräsident Volker Jung spricht in Idstein 2017 bei der Jahrestagung der Kirchengeschichtlichen Vereinigung

Darmstadt/Idstein, 10. März. Der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung setzt im Reformationsjahr 2017 weiter auf positive Signale in der Ökumene. Im Vorfeld des zentralen evangelisch-katholischen Versöhnungs-Gottesdienstes zum Reformationsjubiläum in Hildesheim (#HealingOfMemories) plädierte er dafür, den Gedanken einer „versöhnten Verschiedenheit“ weiter voranzutreiben. Jung bezog sich bei einem Vortrag vor Kirchenhistorikern in Idstein am Freitag (10. März) auch auf seine zurückliegende Begegnung mit Papst Franziskus im Februar. So habe der Pontifex betont, dass es das Ziel sei, „in einer bereits versöhnten Verschiedenheit die geistlichen und theologischen Gaben zu schätzen, die wir in der Reformation empfangen haben.“ Zugleich habe Franziskus aber auch dazu aufgefordert, das „beiderseitige Versagen an der Einheit im Kontext der Reformation und der nachfolgenden Entwicklungen“ gemeinsam zu beklagen. Basis dafür sei nach Worten des Papstes eine durch die Taufe gegebene „geistlichen Verbundenheit, die sich in diesen Jahrzehnten des ökumenischen Miteinanders gefestigt hat“.

Glaube bedeutet immer Vielfalt

Jung machte auf dem Fachkongress auch darauf aufmerksam, dass in der Geschichte des Christentums der Glaube schon immer „in verschiedenen Ausprägungen verstanden und gelebt wurde“. Von Anfang an hätten dabei die Gemeinden auch darum gerungen, was an Verschiedenheit möglich sei und wo Abgrenzungen zu vollziehen seien. Der Kirchenpräsident ergänzte, dass „das Ringen um die Einheit in versöhnter Verschiedenheit aus evangelischer Sicht auch keine Frage sei, die sich allein im Blick auf die römisch-katholische Kirche stelle. Sie  betreffe alle christlichen Konfessionen, auch die innerevangelische Debatte.

Streit um ethische Themen

Man streite heute zwar weniger um das Verständnis von Taufe oder Abendmahl, dafür stünden jetzt Fragen, etwa zu geschlechterspezifischen Themen im Vordergrund. „Besonders zu nennen sind hier die Fragen der Ordination von Frauen und die Beurteilung der Homosexualität“, die auch innerhalb der evangelischen Kirchen bis heute umstritten blieben, erläuterte Jung. Schließlich müsse kirchliche Einheit bei allen Differenzen immer bezogen „auf die in Christus begründete und geschenkte Einheit“ bleiben. Jung: „Dieser Einheit in aller menschlichen Unzulänglichkeit und Verschiedenheit Ausdruck zu geben, ist der Auftrag der Kirche.“

Veranstaltungshinweise

Healing of Memories in Hildesheim, 11. März, Übertragung in der ARD
Der Versöhnungs-Gottesdienst in Hildesheim wird auch in der ARD am 11. März, 17 Uhr übertragen.

Ökumenische Vesper in Frankfurt, 25. August
Gemeinsam mit dem Bistum Limburg sowie dem Bistum Mainz wird es auch im hessen-nassauischen Kirchengebiet anlässlich des Reformationsjubiläums einen großen Versöhnungsgottesdienst geben. Im Frankfurter Dom ist am 25. August um 18 Uhr eine ökumenische Vesper als gemeinsames „Christusfest“ geplant. Daran wird neben Kirchenpräsident Volker Jung unter anderem der Limburger Bischof Georg Bätzing teilnehmen.  

[ Text von Christian Weise und Volker Rahn ]

Ich merke, der weite Raum
entsteht nicht in mir und durch mich.
Er entsteht, weil andere da sind,
die mir Räume eröffnen,
gnädig umgehen mit meinen Schwächen,
sich einsetzen für einen menschenwürdigen Umgang
mit allen Menschen.

(Melanie Beiner zu Psalm 31,9)

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