Außergewöhnliche Marienskulptur
Leuchtende Skulptur der trauernden Maria
Sven Backhaus
08.12.2012
rh
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Eine Pietà in der evangelischen Kirche von Heftrich
Eine Mutter trauert um ihr Kind. Den leblosen Körper ihres Sohnes Jesus hält Maria auf ihrem Schoß. Dieses Motiv sieht man oft in katholischen Kirchen, in evangelischen Kirchen ist es eine Seltenheit. Viele Protestanten wissen nicht einmal, dass eine Pietà die trauernde Mutter Gottes mit dem Leichnam ihres Sohnes zeigt.
Seit März 2009 steht links neben dem Altarraum der Evangelischen Kirche in Heftrich eine moderne Pietà. Von innen erhellen Kerzen das in Gold gefasste Innere der Heftricher Pietà.
Der Idsteiner Pfarrer Markus Eisele erklärt, dass Maria in der evangelischen Theologie in den vergangenen Jahren wieder neu entdeckt worden sei. Maria stehe stellvertretend für die Menschen, die mit Leid konfrontiert werden. Es passe gut zum Leben und zum Christentum, sich mit dem Leid auseinanderzusetzen.
Entworfen hat sie der Idsteiner Betonkünstler und Diplom-Ingenieur Dr. Sven Backhaus. Ein Jahr zuvor fasste Backstein den Entschluss, die Pietà aus Beton zu modellieren. Backsteins Entwurf der Pietà verzichtet auf jegliche Art von Details, „weil diese den Betrachter vom Wesentlichen ablenken oder seine Vorstellungen stören könnten.“
„Wie kann man das Verlorene besser darstellen, als wenn man es weglässt?“, so Backhaus. Die Kerzen, die jeder hineinstellen kann, bringen das Werk zum Leuchten.
Der Evangelist Johannes berichtet über Jesu Mutter am Kreuz:
„Als nun Jesus seine Mutter sah und bei ihr den Jünger, den er lieb hatte, spricht er zu seiner Mutter: Frau, siehe, das ist dein Sohn! Danach spricht er zu dem Jünger: Siehe, das ist deine Mutter! Und von der Stunde an nahm sie der Jünger zu sich.“
Wenig später stirbt er.