Schulden
Mietschulden besonders brisant: Diakonie Hessen klärt mit Video auf
Diakonie Hessen
03.06.2019
epd/red
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Zwei von zehn Bürgern, die 2018 bei einer Schuldnerberatungsstelle Hilfe suchten, hatten Mietschulden. In den östlichen Bundesländern Ländern suchte fast jeder Dritte (31 Prozent) deswegen Rat, wie das Statistische Bundesamt zur Aktionswoche Schuldnerberatung mitteilte. Im früheren Bundesgebiet benötigten 18 Prozent der Klienten Hilfe wegen Mietrückständen.
Aber wie können Menschen trotz hoher Mietschulden eine Räumung ihrer Wohnung verhindern? Wege gegen den Verlust der Wohnung zeigt die Diakonie Hessen nun in einem Erklärvideo, das der Wohlfahrtsverband ab 3. Juni zur bundesweiten Aktionswoche Schuldnerberatung „Albtraum Miete“ vom 3. bis 7. Juni online gestellt hat.
Über den knapp dreiminütigen Film können sich künftig Schuldnerinnen und Schuldner, denen der Verlust ihrer Wohnung droht, zusätzlich zur persönlichen Beratung in den Schuldnerberatungsstellen informieren.
Menschen vor Wohnungsräumung brauchen schnelle und einfache Hilfe
Der Erklärfilm der Diakonie Hessen zeigt, was passieren kann, wenn überschuldete Menschen ihre Miete oder Heizkosten nicht mehr bezahlen können. „Droht der Verlust einer Wohnung, ist schnelle und einfache Hilfe nötig“, sagt Rechtsanwältin Ulrike Sehring, Referentin für Schuldnerberatung bei der Diakonie Hessen. „Unsere Beratenden erarbeiten mit den Schuldnerinnen und Schuldnern gemeinsam Möglichkeiten zum Schuldenabbau. Von der Fülle an Erklärungen sind die betroffenen Menschen in dieser Ausnahmesituation jedoch oftmals überfordert. Über den Film können sie vor und nach der Beratung die Inhalte nach Bedarf abrufen.“
Außerdem sollen Menschen, die mit herkömmlichen, gedruckten Informationen nicht erreicht werden, mit den Videos informiert werden. Für die Beratenden bleibe so mehr Raum für das Gespräch und die eigentliche sozialpädagogische Arbeit. Die Diakonie Hessen plant weitere Videos zu Themen der Schuldnerberatung folgen.
Die Ergebnisse der Überschuldungsstatistik beruhen auf Angaben von 559 der insgesamt rund 1.450 Schuldnerberatungsstellen in Deutschland. Sie stellten anonymisierte Daten von rund 136.000 beratenen Personen mit deren Einverständnis bereit.
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