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Interview

Will die Diakonie Tarifverträge einführen?

EKHNRettungspakete für die Pflege: Aktionstag in Frankfurt auf dem Römerberg.Rettungspakete für die Pflege: Aktionstag 2014 in Frankfurt auf dem Römerberg.

In der Kirche gibt es, bis auf wenige Ausnahmen, keine Tarifverträge. Löhne und Gehälter werden in sogenannten Arbeitsrechtlichen Kommissionen (AK) festgesetzt. Doch es zeigt sich, dass Tarifverträge für die Diakonie Hessen nicht länger tabu sind: Drei Fragen an den hessischen Diakonie-Vorstand Harald Clausen.

Klaus Wagner/Diakonie HessenHarald Clausen, juristischer Vorstand der Diakonie HessenHarald Clausen, juristischer Vorstand der Diakonie Hessen

Herr Clausen, die Diakonie Hessen scheint sich darauf einzustellen, in absehbarer Zeit mit den Gewerkschaften Tarifverträge abzuschließen. Woher der Sinneswandel?

Harald Clausen: Wir sind an drei Dingen interessiert. Das erste ist, dass unsere Mitglieder mit Arbeitsrechtsrahmenbedingungen arbeiten können, die betrieblich sinnvoll umsetzbar und bezahlbar sind. Zweitens: Wir wollen unsere Mitarbeitenden angemessen bezahlen, und wir sind drittens daran interessiert, dass soziale Arbeit nicht unter Lohnwettbewerb mit Anbietern leidet, die nicht tariflich bezahlen. Die Instrumente zur Eindämmung von Lohnwettbewerb sind jedoch begrenzt. Eine Möglichkeit wäre ein Tarifvertrag, der für allgemeinverbindlich erklärt werden kann.

Bislang gilt bei den Kirchen ja flächendeckend, mit nur wenigen Ausnahmen, der sogenannte Dritte Weg, bei dem Arbeitnehmer und Arbeitgeber in paritätisch besetzten AK Löhne, Gehälter und Dienstrecht festlegen. Warum hat dieses Modell keine Zukunft mehr?

Clausen: Persönlich bin ich der Meinung, dass dieses Modell Zukunft hat, weil dabei ein fairer Interessenausgleich durch externe und unabhängige Schlichtung gewährleistet ist. Wir müssen aber gleichwohl Partner finden, mit denen wir Arbeitsrecht umsetzen können. Derzeit haben wir Schwierigkeiten mit den Mitarbeitendenvertretungen, eine weitere Akzeptanz für das Modell des Dritten Wegs herzustellen.

Warum haben die Diakonie Hessen und ihre beiden landeskirchlichen Vorläufer bislang Tarifverträge abgelehnt?

Clausen: Wir sind der Meinung, dass die Regelungen, die im Dritten Weg entstanden sind, bisher gute Ergebnisse und für alle Beteiligten einen fairen Ausgleich gewährleistet haben. Deshalb waren wir bisher der Auffassung, dass kein Anlass besteht, dieses Modell zu wechseln. Wenn wir zukünftig andere Regelungsmechanismen für sinnvoller halten, müssen wir dies neben den Vertretungen unserer Mitarbeitenden vor allem auch mit unseren Landeskirchen diskutieren. Die Rahmenbedingungen für die Arbeitsrechtssetzung in der Diakonie werden kirchengesetzlich bestimmt.

Das Gespräch führte Wolfgang Weissgerber (Evangelischer Pressedienst)

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Guter Gott, ich bitte dich darum,
dass mich keine Furcht überkommt.

Guter Gott, lass mich besonnen
und mit klarem Blick erkennen,
was ich hier und heute tun kann.

Guter Gott, lass mich gut für mich
und meine Lieben sorgen.

Guter Gott, zeige mir, wie ich
anderen Menschen helfen kann.

Amen

EKHN

Bild: Mit freundlicher Genehmigung von gettyimages_stellalevi

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