Taufe feiern
Tauffeste mit Kinderlachen, Segen und Gemeinschaftssinn
© Peter Bongard
26.06.2023
epd/red
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[bon/red/epd] Bei Kaiserwetter trafen sich rund 30 Täuflinge und deren Familien und Freunde, um göttlichen Segen unter freiem Himmel zu erleben. Mit ihrem gemeinsamen Tauffest beteiligten sich die Evangelischen Kirchengemeinden Höhr-Grenzhausen, Ransbach-Baumbach – Hilgert, Wirges, Montabaur, Alsbach und Neuhäusel an der bundesweiten Initiative #DeineTaufe.
Motto «Viele Gründe, ein Segen. Deine Taufe»
Überall im Land feierten zahlreiche Gemeinden Tauffeste an Flüssen, Brunnen, Badeseen. Die EKD begeht 2023 als Jahr der Taufe und hatte für Samstag zu einem bundesweiten Tauftag aufgerufen. Daran wollten sich unter dem Motto «Viele Gründe, ein Segen. Deine Taufe» rund um den Johannistag rund 1.000 Kirchengemeinden aus ganz Deutschland mit Tauffesten und Tauferinnerungsfeiern beteiligen. Die Taufe ist das grundlegende Ritual des Christentums und eines der beiden Sakramente in der evangelischen Kirche. Allein in der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) waren 200 Tauf-Aktionen geplant. Entsprechend zufrieden ist Pfarrerin Pia Baumann, Referentin für Gottesdienste im Zentrum Verkündigung der EKHN. Genaue Zahlen, wie viele Menschen die Taufe empfangen haben, gebe es bislang noch nicht. Die zahlreichen Fotos und positiven Kommentare in den Sozialen Medien hätten allerdings gezeigt, dass es viele fröhliche und gelungene Feste gegeben habe. Laut Pia Baumann werden in den kommenden Wochen Gemeinden noch Tauffeste feiern. Die gab es früher schon, nun hätten sich auch Gemeinden beteiligt, die das bisher nicht getan haben.
Kühlendes Lebenselixier
Dazu gehörte auch das Tauffest im Naturschwimmbad „Linderhohl“ in Höhr-Grenzhausen. Im Schatten mächtiger Bäume genossen die vielen Besucherinnen und Besucher einen berührenden Gottesdienst. Vieles drehte sich ums „Lebenselixier“ Wasser, wie es erfrischt, kühlt, lebendig macht. Im Naturschwimmbad gab es davon reichlich, und die Pfarrerinnen und Pfarrer gingen in ihren Ansprachen oft aufs kühle Nass ein. Beziehungsweise: tauchten ein. Sie standen auf den Startblöcken am Beckenrand, hielten die Beine ins kühle Nass und sprangen am Ende sogar hinein – im Talar, wohlgemerkt.
Tränen in den Augen
Und natürlich taufen sie damit: Mehr als 30 Menschen nutzten den Tag vor Ort, um sich Gottes Ja zusprechen zu lassen oder es sich in der Tauferinnerung noch einmal zu vergegenwärtigen. Für viele sind das sehr bewegende Momente. Nicht nur für die Tauffamilien: „Ich bin noch immer sehr berührt von dem Fest“, sagt Pfarrerin Lisa Tumma aus Montabaur und dürfte ihren KollegInnen damit aus der Seele sprechen. „Das Taufen und die Tauferinnerungen waren so segensreich. Die Kinder und die Erwachsenen waren mit dem Herzen dabei, und viele hatten Tränen in den Augen.“
Heiligkeit im Alltag
Das Tauffest ist eben besonders. Vielleicht auch deshalb, weil die Umgebung des Naturschwimmbads auf den ersten Blick gar nicht „heilig“ wirkt. Auf den zweiten Blick aber schon: Hier wird Taufe zum himmlischen Liebesbeweis am Beckenrand, mitten in der Natur unter freiem Himmel; gemeinsam mit Herzensmenschen.
Ab ins Wasser
Während des Gottesdienstes und der Taufen spielen der Posaunechor Höhr-Grenzhausen und die „LightUp“-Band der ökumenischen Jugendkirche Way to J gefühlvolle Lieder über Gott und das Leben. Während die Pfarrerinnen und Pfarrer noch taufen, geht das Leben an der „Linderhohl“ weiter: mit Kinderlachen, Picknickdecken und zahllosen selbst gebackenen Muffins, in denen bunte, essbare Kreuze stecken. Und natürlich mit dem Lebenselixier. Irgendwann schlüpfen die ersten in die Badehosen und springen ins Becken. „Was für eine schöne Idee! So ein Tauffest sollte es viel häufiger geben“, fasst Wolfgang, der Papa des Täuflings Milena, den Tag zusammen. Auch Lars, Vater des Tauf-Kindes Ben, hofft auf eine Fortsetzung: „Es ist alles sehr entspannt. So ein Fest ist eine tolle Art, den Kindern Kirche näher zu bringen.“
Viele helfen mit
Gegen 17 Uhr klingt das Fest langsam aus. Die vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer, die sich schon seit Wochen für diesen Tag ins Zeug legen, packen noch einmal an und räumen flugs die Tische und Bänke zusammen. Das Tauffest an der Linderhohl ist zu Ende. Der Segen begleitet die Täuflinge in den Alltag.
( Peter Bongard /red)
Im Detail: Hunderte Gemeinden feiern rund um den Johannistag Tauffeste
Die EKD-Aktion „#DeineTaufe. „Viele Gründe. Ein Segen. Deine Taufe“ rund um den Johannistag am 24. Juni geht auf die alte christliche Tradition zurück, in unmittelbarer Nähe der Sommersonnenwende Menschen zu taufen. Die Bezeichnung erinnert dabei an Johannes den Täufer, der der biblischen Überlieferung nach Jesus taufte. Die aktuelle Initiative soll auch dazu dienen, Taufen auf einfache Weise nachzuholen, die in den vergangenen Jahren durch die Corona-Pandemie ausfielen.
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