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Quellenkirche auf dem Hessentag: Im Trubel neue Kraft tanken
veröffentlicht 22.06.2025
von Wetzel-Homberger / Online-Redaktion der EKHN
Zehn Tage ließen sich mehrere Tausend Hessentagsgäste in den Kirchraum der Quellenkirche in Bad Vilbel locken, um in eine multimedial gestaltete Erlebniswelt mit Videos, Licht- und Toneffekten einzutauchen. Die Inszenierung begeisterte täglich zwischen 11 und 23 Uhr die Besucherinnen und Besucher mit einer berührenden, stärkenden Botschaft: „Die Quellenkirche war mein Hessentagshighlight“, erzählte eine Besucherin, die exemplarisch für viele positive Reaktionen stand, wie das Organisationsteam resümierte.
Im Zentrum der Quellenkirche besuchten die Hessentagsgäste rege die sechs interaktiven Stationen: Sie boten den Gästen die Möglichkeit zur Reflexion über ihre Kraftquellen im Leben. Die Antworten wurden anonym in einen Computer eingegeben, die Teil der Installation werden konnten. Die genannten Kraftquellen der Gäste waren vielfältig: Sie reichten von der Familie und Freunden über Hobbies bis hin zur Beziehung zu Gott und dem Gebet. Die über 5.000 Segens-Bändchen und Segens-Spruchkärtchen, die aus einem Kaugummi-Automat gedreht werden konnten, erfreuten Groß und Klein. Besonders beliebt waren die Selfies der Foto-Box vor einer Auswahl an Hintergründen. Auch die Fotos konnten Teil der multimedialen Inszenierung werden. Kühles Mineralwasser und kostenloses Wassereis sorgten bei sommerlichen Temperaturen für die nötige Abkühlung. Vor den Türen der Quellenkirche wirkten die 6 Meter hohen Wasserfontänen vor allem am Abend mit ihrem Lichtspiel und dem Wasserballett als Hingucker und beliebter Selfie-Standort.
Starke Resonanz bei den Segensangeboten
Die Segensangebote in der Quellenkirche waren bei den Gästen sehr nachgefragt. Mehr als hundert Personen aller Altersgruppen nahmen täglich das Angebot dankbar an. Viele kamen gezielt an der Segensstation vorbei, um sich segnen zu lassen, ein großer Teil empfing den Segen aber auch spontan nach einem Rundgang durch die Quellenkirche. Pfarrer Klaus Neumeier, der mit einem Team von Seelsorgerinnen und Seelsorgern für die Segensstation verantwortlich war, betonte: „Die persönlichen Momente des Segnens waren im doppelten Sinne berührend: Wenn ich zum Segenswort die Hände auf Kopf oder Schulter gelegt habe, war wirklich zu spüren, wie wichtig den Menschen dies ist. Sie gingen neu gestärkt aus der Quellenkirche, anders als sie hereingekommen sind.“ Unter den gesegneten Menschen waren sowohl Einzelpersonen als auch Gruppen, u. a. Paare, die sich einen Segen für ihre Beziehung wünschten, eine junge Frau, die plant, zur Bundeswehr zu gehen oder auch Menschen, die ein Familienmitglied verloren hatten.
Die Hessentagsgäste mit neuen, niederschwelligen Formaten zu erreichen, ist erklärtes Ziel, so die Projektleiterin der EKHN, Pfarrerin Mareike Frahn-Langenau: „Mit unserem Engagement rund um die Quellenkirche wollten wir Menschen nahe sein und sie in ihrer jeweiligen Lebenssituation und mit einer der Grundfragen im Leben abholen. Die vielen persönlichen Rückmeldungen, die nur so gesprudelt sind, zeigen, dass die Menschen sich angesprochen und abgeholt gefühlt haben. Wir sind sehr dankbar dafür, dass wir viele Hessentagsgäste mit unserem Angebot begeistert und berührt haben.“
Unterstützt wurde das EKHN-Projektteam um Pfarrerin Mareike Frahn-Langenau, Leonie Hatzfeld und Gabriele Wetzel-Homberger vom EKKW-Projektteam Pfarrer Dieter Dersch, Pfarrerin Imke Leipold und Simone Möhring, dem Evangelischen Dekanat Wetterau und dem Verkündigungsteam der Auferstehungsgemeinde Bad Vilbel.
Großartige Unterstützung durch ehrenamtliche Helferinnen und Helfer
Der Auftritt rund um die Quellenkirche wäre ohne die Unterstützung des über 100-köpfigen ehrenamtlichen Teams nicht vorstellbar gewesen. „Besonders haben wir uns über das große Engagement von Jugendlichen und jungen Erwachsenen rund um das Programm der Quellenkirche gefreut – sei es im Rahmen des Jugend-Musicals „EXIT!“, bei spontanen Spray-Aktionen, um den Weg zur inszenierten Kirche zu markieren oder in dem großen Team bei der engagierten Begleitung an den interaktiven Stationen.“
Die katholischen und evangelischen Kirchen in Hessen feierten im Rahmen des Hessentages zwei ökumenische Gottesdienste. Mehr als 650 Gäste erlebten unter dem Motto: „Das ganze Leben – eine Bühne?“ eine mitreißende Feier des Glaubens am Spielort der Bad Vilbeler Festspiele. Kernstück war die Dialogpredigt von Christiane Tietz, Kirchenpräsidentin der EKHN, und Stefanie Rieth, Ordinariatsdirektorin des Bistums Mainz. Der ökumenische Gottesdienst auf der Festspielbühne in der Wasserburg fragte nach den unterschiedlichen Rollen, die Menschen im Lauf ihres Lebens einnehmen. Zum Abschluss des Hessentages kamen Christinnen und Christen zu einem Ökumenischen Gottesdienst unter dem Thema „Alles im Fluss“ im Polizeizelt des Hessentages zusammen. Gestaltet wurde dieser durch das ökumenische Team der christlichen Gemeinden in Bad Vilbel, dem Evangelischen Dekanat Wetterau und der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK).
27 Jahre evangelisches Engagement auf Hessentagen
Die evangelische Kirche in Hessen und Nassau beteiligte sich erstmals vor 27 Jahren mit einem professionell gestalteten Programm an einem Hessentag. Im Jahr 1998 war die EKHN erstmals in Erbach unter dem Motto „LebensArt Evangelische Kirche“ zu Gast. Ziel war es, sich als lebendiger Teil der Gesellschaft und als wichtiger Kulturträger der Regionen zu präsentieren. Das Konzept wurde bis heute, zum 62. Hessentag, immer weiterentwickelt. Dazu gehören Konzerte, geistliche Impulse, Talks und Aktionen, um als Kirche nahe bei den Menschen zu sein und sie bei ihren Lebensfragen abzuholen und zur Begegnung mit dem Glauben einzuladen. Das kirchliche Engagement wird von den Veranstaltern des Hessentags für seine demokratiestärkende Ausrichtung geschätzt. Der evangelisch-diakonische Auftritt auf dem Hessentag in Bad Vilbel ist eine Kooperation der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) sowie der Diakonie Hessen.
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