Künstliche Intelligenz: Neue Wege gegen Einsamkeit

Künstliche Intelligenz (KI) und Audio-Sprachmodelle verstehen und erzeugen natürliche Sprache. Durch spezifische Trainingsdaten können sie in verschiedenen kommunikativen Bereichen eingesetzt werden, sogar in Seelsorge, Beratung oder Moderation. Diese Systeme verfügen bis zu einem bestimmten Grad über Kontextbewusstsein und Lernfähigkeit. Sie interagieren personalisiert, erkennen individuelle Verhaltensmuster und reagieren darauf. Dies ermöglicht eine natürliche und empathische Kommunikation, die besonders im Umgang mit älteren Menschen von Vorteil sein kann.

Die englischsprachige Studie "Verringerung der Einsamkeit und sozialen Isolation älterer Menschen durch Sprachassistenten" zeigt, dass solche KI-gestützten Sprachassistenten (wie z.B. Amazon Alexa) durch direkte Interaktionen das Wohlbefinden älterer Menschen verbessern können.

Parasoziale Verbindungen sind einseitige Beziehungen, die Menschen zu Medienpersonen oder KI aufbauen. Diese Beziehungen entstehen durch regelmäßige Interaktionen, wie das Nutzen von Sprachassistenten. Sie bieten zwar emotionale Unterstützung und ein Gefühl der Zugehörigkeit, aber das Risiko besteht, dass diese Beziehungen an die Stelle realer sozialer Interaktionen treten. Das kann zu weiterer Isolation führen. Unrealistische Erwartungen, obsessives Verhalten oder Frust durch Fehlfunktionen sind weitere Risiken, die es zu bedenken gilt.

Der aktuelle Stand der KI und Sprachassistenten zeigt, dass diese Technologien bereits einen positiven Beitrag zur Verringerung von Einsamkeit leisten können. Die rasante Entwicklung in den letzten Jahren lässt vermuten, dass in kurzer Zeit noch weitreichendere Lösungen verfügbar sein werden. Diese Entwicklungen könnten insbesondere in Zeiten des Fachkräftemangels in der Pflege und der zunehmenden Einsamkeit älterer Menschen von großer Bedeutung sein. Die Frage bleibt jedoch, ob diese Fortschritte als rein positiv zu bewerten sind oder ob sie auch neue Herausforderungen und ethische Überlegungen mit sich bringen werden.

Bertelsmann Stiftung, 2024. Wie einsam sind junge Erwachsene im Jahr 2024? bertelsmann-stiftung.de/de/unsere-projekte/junge-menschen-und-gesellschaft/projektnachrichten/wie-einsam-sind-junge-erwachsene-im-jahr-2024#detail-content-250064-3 (20.05.2025)

Marziali RA, Franceschetti C, Dinculescu A, Nistorescu A, Kristály DM, Moșoi AA, Broekx R, Marin M, Vizitiu C, Moraru SA, Rossi L, Di Rosa M, 2024. Reducing Loneliness and Social Isolation of Older Adults Through Voice Assistants: Literature Review and Bibliometric Analysishttps. jmir.org/2024/1/e50534/metrics (20.05.2025)

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"Soziale Medien gegen Einsamkeit..": Luhmann, Maike et al. (2023): Einsamkeit unter Jugendlichen in Nordrhein-Westfalen nach der Pandemie. Bericht im Auftrag der Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen. Bochum: Ruhr-Universität Bochum. aej-nrw.de/wp-content/uploads/2023/12/RZ_DIGITAL_Luhmann_Einsamkeit_NRW_A01_KSE_1.pdf (22.05.2025)