Kostbarer Schatz, zerbrechliche Gefäße: Neue Rechtsformen bewusst gestalten

Bis Ende 2026 geben sich alle Nachbarschaftsräume der EKHN eine verbindliche Rechtsform. Was zunächst wie eine formale Organisationsfrage erscheint, berührt in Wirklichkeit zentrale Themen kirchlichen Lebens. In seinem Beitrag „Kostbarer Schatz, zerbrechliche Gefäße“ ordnet Peter Meyer, Leiter des Zentrums Verkündigung, diesen Prozess theologisch und geistlich ein.

Der Text macht deutlich, wie viel Engagement, Zeit und auch persönliche Betroffenheit in der Suche nach passenden Rechtsformen steckt. Dabei wird offen benannt, dass diese Entscheidungen nicht überall leichtfallen und mit Unsicherheiten verbunden sind. Zugleich erinnert Meyer daran, dass Organisationsformen in der evangelischen Kirche nicht Selbstzweck sind: Sie sollen Kirche ermöglichen, nicht definieren. Im Zentrum stehen weiterhin Glaube, Gemeinschaft und die Nähe Gottes.

Veränderungen geistlich begleiten

Die neuen Rechtsformen bringen grundlegende Fragen mit sich – nach Identität vor Ort, geteilter Verantwortung in der Region und dem Umgang mit begrenzten Ressourcen. Viele Engagierte erleben dabei eine Spannung zwischen aufwendiger Gremienarbeit und dem Wunsch nach lebendigem kirchlichem Leben im Alltag. Hoffnung auf Erneuerung geht mit der Erfahrung von Erschöpfung und Ungewissheit einher.

Vor diesem Hintergrund plädiert der Beitrag dafür, strukturelle Veränderungen geistlich zu begleiten. Gemeinsame gottesdienstliche Feiern rund um neue Rechtsformen können helfen, Dankbarkeit auszudrücken, Rückblick zu halten, Menschen sichtbar zu machen und Ambivalenzen auszuhalten. So werden die „zerbrechlichen Gefäße“ der kirchlichen Organisation in Beziehung gesetzt zum „kostbaren Schatz“ des Glaubens – und Reform nicht nur verwaltet, sondern gemeinsam getragen und gefeiert.