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70 neue Türöffner für Religion
veröffentlicht 06.11.2025
von Bettina Behler
EKHN-Kirchenpräsidentin Christiane Tietz beauftragt in der jugend-kultur-sankt peter neue Lehrkräfte.
In ganz unterschiedlichen Schultypen kommen sie zum Einsatz, die 70 Religionslehrerinnen und –lehrer, die heute von der Kirchenpräsidentin der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), Christiane Tietz, in der Frankfurter jugend-kultur-kirche sankt peter offiziell als Unterrichtende beauftragt wurden. Aus Teilen von Hessen, aber auch aus Rheinland-Pfalz, stammen die jetzt offiziell betrauten Lehrkräfte.
Auf verschiedenen Wegen seien sie zu dieser Aufgabe gekommen, manche „ganz klassisch“ über ein Referendariat, andere über Qualifizierungskurse, so Pfarrer Jan Schäfer, Schulamtsdirektor mit Sitz in Offenbach, in seiner Einführung der Veranstaltung. Fünf kirchliche Ämter gibt es auf dem Gebiet der EKHN, neben Offenbach sind Wiesbaden, Darmstadt, Gießen und Mainz Sitze. Doch nicht nur evangelische, auch staatliche Bildungsverantwortliche nahmen an der Einführung teil. Aus dem Bereich Universität gab es Gäste, der Direktor des Bibelhaus Erlebnis Museums war dabei, aus der Politik gab es Interessierte. Für den musikalischen Rahmen sorgte die kirchentagserprobte Band Habakuk.

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Zu den Religionslehrer:innen, die offiziell von Kirchenpräsidentin Tietz beauftragt wurden, gehört beispielsweise eine Offenbacher Haupt-und Realschullehrerin. Sie erzählte am Rande, dass sie selbstverständlich Religion und Ethik in einem unterrichte. Eine Gesamtschullehrerin aus Frankfurt-Niederrad erläuterte, bis zur achten Klasse werde beides an ihrer Schule zusammen unterrichtet, danach splitte sich das in Religion und Ethik auf.
Ein Gymnasiallehrer aus Konradsdorf im Wetteraukreis, der zudem Wirtschaft und Politik unterrichtet, berichtete, die frische Urkunde in der Hand, ihm falle auf, „man muss die Schülerinnen und Schüler heutzutage erstmal zum fragen bringen“. Oft fehlten Grundkenntnisse. In fünften Klassen des Gymnasiums könne es vorkommen, dass 90 Prozent die Weihnachtsgeschichte noch nie in der biblischen Fassung gehört haben. Er freut sich darauf, Kinder und Jugendliche neugierig zu machen, auf Glauben, auf ethische Fragen, auf das, was Menschen umtreibt.
Für EKHN-Kirchenpräsidentin Christiane Tietz, die seit Februar 2025 im Amt ist, war es die erste Beauftragung von Religionslehrer:innen. Es gehe darum, in Lebens- und Glaubensfragen Orientierung zu vermitteln, aber auch zum Reflektieren einzuladen, sagte sie in ihrer Ansprache. Sie selber habe in der Schule einen Religionslehrer erlebt, der Glauben in Worte zu fassen wusste, aber auch Fragen Raum verschaffte. Magische Schutzkleidung wie bei Harry Potter sei nicht von dieser Welt, doch wenn es gut gehe, gelinge es Religionslehrer:innen „Türen aufzuhalten“ zum christlichen Glauben.
Christiane Tietz Predigt fußte auf Moses 1, Kap 12, auf einem Abschnitt, der in die Aussage mündet „und du sollst ein Segen sein“. In einer schwierigen, friedlosen Welt befinde sich das Arbeitsfeld Religionsunterricht, so Tietz. An die Religionslehrerinnen und -lehrer gewandt sagte die Kirchenpräsidentin: „Danke, dass sie ansprechbar sind.“
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