
EFHN
Arbeitsgemeinschaft Frauen
veröffentlicht 02.11.2025
von Britta Jagusch
Um die Arbeit von Frauen in den unterschiedlichen Verbänden zu vernetzen sowie Doppelstrukturen abzubauen und finanzielle und personelle Ressourcen gerechter zu verteilen, arbeitete die Arbeitsgemeinschaft Frauen (AG Frauen) von 2000 bis 2005 an einer Neuordnung der Frauenarbeit in der EKHN.
Zukunft der Frauenarbeit
Schon seit Mitte der 90er Jahre arbeiteten die Frauenverbände an einer neuen Struktur, die die Zukunft der Frauenarbeit auf solide Füße stellen sollte. Doch ein von der Evangelischen Frauenarbeit in Hessen und Nassau (EFHN) eingerichteter Runder Tisch führte nicht zum Erfolg. Um das Vorhaben voranzutreiben, setzte die Kirchenleitung mit Beschluss vom 2. Mai 2000 die Arbeitsgemeinschaft Frauen (AG Frauen) ein.
Gründung eines Gesamtverbands
Mitglieder der AG Frauen waren Vertreterinnen aus der Evangelischen Frauenarbeit in Hessen und Nassau, der Evangelischen Frauenhilfe in Hessen und Nassau, der Arbeitsstelle Frauen in der Kirche und der Dekanatsarbeit. Pfarrerin Helga Engler-Heidle, Vorsitzende der Evangelischen Frauenarbeit von 1997 bis 2000, wurde mit der Leitung der AG Frauen beauftragt. Gemeinsam sollte innerhalb von fünf Jahren ein Gesamtverband für die Frauenarbeit gegründet werden.

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Herausforderung und Konflikte
Eine Herausforderung der AG Frauen bildete die Gestaltung einer neuen Struktur. Während die Frauenhilfe an ihrer Vereinsstruktur festhielt, gab es Überlegungen, die Frauenarbeit stärker in die EKHN zu integrieren und im Zentrum Bildung zu verorten, zum Beispiel in Form eines Frauenwerks oder Fachbereichs. Eine intensive und konfliktreiche Zeit begann. Denn die Erarbeitung einer gemeinsamen Satzung sollte sowohl der Frauenhilfe als auch der überwiegend ehrenamtlichen Frauenarbeit Kontinuität und eine gemeinsame Zukunft ermöglichen.
Frauenwerkstatt auf dem Kirchentag
Eine erste gemeinsame und erfolgreiche Aktion der AG Frauen war die Gestaltung der Frauenwerkstatt auf dem Deutschen Evangelischen Kirchentag in Frankfurt 2001. Doch die gute inhaltliche Zusammenarbeit konnte nicht über die unterschiedlichen Auffassungen über die Neuorganisation der Frauenarbeit in der EKHN hinwegtäuschen. In der Diskussion um die künftige Gestaltung der Arbeit wurden zwei Modelle entwickelt:
- Die Evangelischen Frauen organisieren sich als Fachbereich im Zentrum Bildung.
- Die Evangelischen Frauen organisieren sich als unabhängiger Frauenverband.

AG Frauen
Neuer Gesamtverband gegründet
Nach vielen Gesprächen und Verhandlungen fiel 2004 die Entscheidung für einen gemeinsamen neuen Gesamtverband. Die Kirchensynode stimmte der von der AG Frauen vorgeschlagenen Neuordnung der Frauenarbeit zu. 2005 schlossen sich die Evangelische Frauenhilfe in Hessen und Nassau e. V. und die Evangelische Frauenarbeit in Hessen und Nassau zum Landesverband „Evangelische Frauen in Hessen und Nassau e. V. “ zusammen.
Mehr als 30.000 Mitglieder
Zum neuen Verband zählten damals 700 Gruppen und mehr als 30.000 Mitglieder. Die neue Struktur führte zu neuen Formen der Zusammenarbeit und einer effektiven Vernetzung. 2006 beendete Projektleiterin Helga Engler-Heidle mit der Erstellung des Wegweisers „Frauen - Bildung - Familie - Gender“ ihre Arbeit.

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Fachberatung im Zentrum Bildung
Um eine strukturelle Verbindung der Evangelischen Frauen in Hessen und Nassau e. V. mit der EKHN zu stärken, wurde im Zentrum Bildung im Fachbereich Erwachsenenbildung und Familienbildung eine Stelle für Frauenbildung errichtet. Sie nahm die Bildungsaspekte der Arbeitsstelle Frauen in der Kirche auf, leistete Fachberatung und arbeitete mit dem Verband zusammen. Weiterhin wurde im Zentrum Bildung aus den personellen Ressourcen des Verbands eine Fachstelle errichtet, die die Familienbildung im Bereich der EKHN koordinieren sollte.
Die Gleichstellungsanteile aus der Arbeitsstelle Frauen in der Kirche, die am 1. Januar 2005 aufgelöst wurde, flossen in eine Stabsstelle für Gleichstellungsfragen in der Kirchenverwaltung, dem heutigen Stabsbereich Chancengleichheit in der EKHN. Ein Kooperationsvertrag regelte das Miteinander des Verbands und der EKHN. 2005 wurde auch das veränderte Gleichstellungsgesetz von der EKHN-Synode verabschiedet.
Aufbruch
Die neue Struktur führte zu einer Aufbruchsstimmung unter den Frauen. Neue Projekte entstanden, gemeinsame (Jahres)Ziele wurden vereinbart und Veranstaltungen gemeinsam organisiert.
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