
© Susanne Elgeti
„Geschlechter? Gerechter!“ – Von Pionierinnen wie Heidi Rosenstock bis zu aktuellen Debatten
veröffentlicht 03.06.2025
von Rita Haering
Wie lassen sich unterschiedliche Perspektiven auf Gleichstellung zuzsammenbringen – zwischen aktuellem Queerfeminismus und den Erfahrungen von Gleichstellungs-Pionierinnen wie Heidi Rosenstock? Die Evangelische Akademie lädt am 16. Juni 2025 zu einer besonderen Veranstaltung mit Filmpremiere und Diskussionen ein.
Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) hat in Sachen Gleichstellung vieles erreicht: Frauen im Pfarramt sind inzwischen selbstverständlich und die drei höchsten Leitungsämter der Kirche sind aktuell von Frauen besetzt. Doch aus Sicht vieler junger Frauen und queerer Menschen gibt es weiterhin Herausforderungen in Deutschland. Themen wie Lohngerechtigkeit, bessere Familienförderung und gesellschaftliche Sichtbarkeit prägen die aktuelle Debatte. Das zeigt auch die neue Studie „Was junge Frauen wollen“ des DELTA-Instituts für Sozial- und Ökologieforschung. Zudem geben queere Perspektiven neue Impulse.
In diesem Spannungsfeld zwischen klassischen Gleichstellungsansätzen und Queerfeminismus lädt die Evangelische Akademie Frankfurt am 16. Juni 2025 zu einem besonderen Abend mit Filmpremiere, Podiumsdiskussion und intergenerationalem Austausch ein. Mit dabei: die Stellvertretende Kirchenpräsidentin Ulrike Scherf und die Präses der Synode, Dr. Birgit Pfeiffer.
Filmpremiere: Impulse der Pionierin und Visionärin Heidi Rosenstock
Ein Höhepunkt des Abends ist die Premiere des Films „Den Himmel denken“. Das Werk der Regisseurin Susanne Elgeti würdigt das Leben und Wirken von Heidi Rosenstock, die die EKHN nachhaltig geprägt hat.
Heidi Rosenstock war als Gemeinde- und Organisationsberaterin, Synoden- und Kirchenleitungsmitglied sowie in vielen Ehrenämtern aktiv und setzte sich für eine geschlechtergerechte Kirche ein. So hat sie beispielsweise das Projekt „Bibel in gerechter Sprache“ unterstützt. Heidi Rosenstocks Motto, das zugleich Filmtitel ist, beschreibt ihre Haltung: „Den Himmel denken heißt weiter zu denken als das, was du jetzt siehst oder jetzt erkennen kannst.“ Als studierte Biologin verband Heidi Rosenstock naturwissenschaftliches Denken mit sozialem Engagement. Sie erklärt die Prinzipien: „Zufall, Wandel und Zeit. Das heißt: Zufällig bemerkt man, dass etwas nicht stimmt, dann fängst du an etwas zu ändern – das ist der Wandel. Und dazu braucht es Zeit.“
Infos zur Veranstaltung
- Titel: Geschlechter? Gerechter! Genderfragen im Spiegel aktueller Debatten
- Was wird geboten? Disussionen und Filmpremiere des Kurzfilms „Den Himmel denken“ (Regie: Susanne Elgeti) über die Pionierin der EKHN-Frauenarbeit Heidi Rosenstock
- Termin: Montag, 16. Juni 2025 um 19.00 Uhr
- Ort: Evangelischen Akademie Frankfurt, Römerberg 9, 60311 Frankfurt am Main
- Live-Stream, Anmeldung und weitere Infos: direkt zur Veranstaltung
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Heidi Rosenstock
Heidi Rosenstock prägte die EKHN in vielen leitenden Ämtern und in der Frauenbewegung. Sie engagierte sich jahrzehntelang ehrenamtlich unter anderem als Mitglied der Kirchenleitung und Synodale. Für ihren Einsatz für Frauenrechte in der Kirche erhielt sie 2012 das Bundesverdienstkreuz in der Staatskanzlei in Wiesbaden.

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