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Gebrochene Herzen
veröffentlicht 25.06.2025
von Impulspost-Redaktion
Der Tod eines geliebten Menschen, eine schlimme Diagnose, ein Unfall, Ungerechtigkeiten, Kränkungen, Verluste von Menschen und Gegenständen – all das kann ein Herz versteinern lassen. „Versteinerte Herzen“ schlagen anders, vielleicht emotionsloser, manchmal vom Hass auf andere oder vom Selbsthass zerfressen. Es sind einsame Herzen von oft einsamen Menschen.
Was versteinert das Herz?
Und wie lässt es sich wieder öffnen?
In der Seelsorge haben wir Wege gefunden und erprobt, um diese steinernen Herzen wieder zum Leben zu erwecken. Vielleicht helfen dir diese Wege auch.

GettyImages / Daria_Sotnikova
Zehn "Götzen" in meinem Leben, die zu viel Raum einnehmen
Und wie ich sie loswerden kann
Von Pfr. Raimar Kremer, stellvertretender Leiter des Zentrums Seelsorge & Beratung
Manchmal hängen Herzen an unscheinbaren Dingen, negativen Gedanken und immer wiederkehrenden Mustern. Diese Art von „Götzen“ können uns gefangen halten. Sie hindern uns dabei, unsere Herzensanliegen zu entdecken und diesen nachzugehen. Und sie können uns von unserer Herzbegegnung mit uns selbst, Gott und unseren Mitmenschen abhalten. Welche Götzen hast du in deinem Leben, von denen du eigentlich loslassen willst?
Tipp
Nicht reden, machen! Aufhören zu warten, anfangen etwas zu tun – der erste Schritt ist meist der schwierigste. Danach wird es leichter.
1. Warten auf den richtigen Moment
Wie oft sagst du dir: Jetzt ist nicht der richtige Moment für eine Veränderung. Gibt es diesen Moment überhaupt?
Tipp
Aufwachen und aufhören, auf die Meinung anderer zu hören. Es ist dein Leben, das du lebst und das du aufgrund der Erwartungen anderer nicht richtig entfaltest.
2. Gesellschaftliche Erwartungen
Wie oft willst du dein Leben radikal umkrempeln? Und wie oft hast du dir gesagt: Das geht ja nicht, weil meine Eltern das nicht verstehen würden, oder meine Großeltern.
Tipp
Sei du selbst ein Freund / eine Freundin. Habe Mitgefühl mit dir selbst, sei gnädig. Und liebe dich!
3. Selbstabwertung
Wie oft hast du dich in der letzten Zeit selbst fertiggemacht? Dich selbst kritisiert? Ja, vielleicht dich sogar selbst beschimpft?
4. Perfektionismus
Du kennst das: immer 150 Prozent geben. Und nein, das reicht ja oft nicht. Es muss noch besser, noch perfekter sein und werden. Da der Perfektionismus ein Fass ohne Boden ist, wirst du dich ständig unzulänglich und als Versager*in fühlen.
Tipps im Vdeo: 5 Tricks aus der Perfektionismus-Falle
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Tipp
Lerne, mit dieser Angst zu leben. Lerne, trotz der Angst zu handeln.
5. Angst
Alles, was neu ist und alles, was du nicht kennst, macht dir vielleicht Angst. Deshalb hälst du dich oft zurück oder entscheidest dich aus der Angst heraus. Kennst du das?
Tipp
Höre auf zu müssen. Du musst überhaupt nichts! Du hast immer eine Wahl.
6. Müssen
Du musst dies … du musst das … Wie oft hörst du das im Laufe eines Tages, einer Woche, eines Monats, eines Lebens? Zu oft!
Tipp
Statt zu jammern, tue etwas, um eine „jammervolle Situation“ zu verändern. Und wenn der Schritt noch so klein ist.
7. Jammern
„Ach, was hab‘ ich es nur so schwer!“ Hast du dich beim Lesen dieser Zeilen wiederentdeckt?
8. Schuldgefühle
Du fühlst dich schuldig, weil du Dinge getan hast, die du später bereut hast? Du hälst dich für einen schlechten Menschen? Dann bist du nicht allein mit diesem Gefühl.
Tipps im Video: Schuldgefühle überwinden: 7 Tipps, um das schlechte Gewissen loszuwerden
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Tipp
Weg damit! Du brauchst nicht viele Gegenstände, du brauchst die richtigen Gegenstände, um dich wohl zu fühlen.
9. Nutzlose Gegenstände horten
Wie viele Dinge in deiner Wohnung / deinem Haus brauchst du wirklich? Und wie viele Dinge benutzet du nie? Wie viele passen nicht oder sind hässlich?
Tipp
Ausmachen, bewusst ausschalten und rausgehen. Sich mit Menschen treffen, spazieren gehen, telefonieren, ein Buch lesen …
10. Fernsehen
Hand aufs Herz: Wie viele Stunden verbringst du vor dem Fernseher mit Netflix & Co.? Die Streaming-Dienste machen es einem ja sehr leicht.

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Dorothee Ewald hat ein Händchen im Umgang mit Menschen. Das hat sie immer wieder im Laufe ihres umtriebigen Berufslebens festgestellt. Die 61-jährige Krankenschwester engagiert sich seit ihrer Familienzeit in der sozialen Betreuung von Menschen mit Einschränkungen. Unter anderem leitet sie seit 15 Jahren einmal in der Woche eine „Miteinandergruppe“ des Diakonischen Werks Odenwald – eine Gruppe, in dem überwiegend Menschen mit Demenz für ein paar Stunden zusammenkommen. Bei ihrer Arbeit fällt auf: Sie ist mit ganzem Herzen dabei.