
© Rolf Oeser
„Was in der Kirche noch alles möglich sein wird“
veröffentlicht 12.09.2025
von Pressestelle der EKHN
Mit einem Gottesdienst in der Pauluskirche Darmstadt wurde André Witte-Karp offiziell in sein Amt als Leiter des Dezernats Kirchliche Dienste der EKHN eingeführt. Dabei skizzierte er auch, was ihm Kraft bei der Arbeit gibt.
Mit einem Gottesdienst ist der neue Leiter des Dezernats Kirchliche Dienste, André Witte-Karp, in der evangelischen Pauluskirche in Darmstadt in sein Amt eingeführt worden. Witte-Karp sieht in Begegnungen mit Menschen vor Ort eine große Motivation für seine Arbeit. „Mich ermutigen solche Begegnungen dazu, meinen Blick darauf zu richten, was in unseren Kirchengemeinden, Nachbarschaftsräumen, Dekanaten und Arbeitsbereichen noch alles möglich sein wird – gerade wenn wir kleiner werden“, sagt Witte-Karp am Freitag (12. September 2025) bei seinem Einführungsgottesdienst in Darmstadt. Der Dezernent wolle in allen Veränderungsprozessen neugierig bleiben auf das, was sich entdecken lasse: „Wie wir künftig Gottesdienste feiern, Kirchenräume vielfältig nutzen, Menschen begleiten und präsent sind – in Kliniken, Gefängnissen, Schulen, Kitas oder Familienzentren. Und wie wir uns als Kirche einbringen in gesellschaftliche, politische und wirtschaftliche Debatten und Konflikte, in Beziehungs- und Friedensarbeit.“
Kraft aus Gottvertrauen
Stellvertretende Kirchenpräsidentin Ulrike Scherf ermutigte in ihrer Ansprache mit Worten zum Bibelvers aus dem Prophetenbuch Jesaja: „Ich kann mein Vertrauen auf Gott setzen. Wenn ich Gott vertraue, spüre ich neue Kraft und kann aufatmen - ja sogar aufsteigen mit Flügeln wie Adler.“
Der Leiter der Kirchenverwaltung, Lars Esterhaus, wünschte Witte-Karp für seine vielfältigen neuen Aufgaben Gottes Segen, Mut und Gottvertrauen. Er stellte zudem die Rolle der Achtsamkeit für das neue Amt heraus. Esterhaus betonte in seiner Ansprache, wie wichtig es sei, sich den "Ansprüchen zu stellen, sich aber nicht verrückt machen zu lassen" vor dem Horizont der Endlichkeit.
An dem Gottesdienst wirkte unter anderem auch Nour Ben Ali von der Asylverfahrensberatung des Dekanats Gießen mit. Die Juristin betonte, wie wertvoll für sie als Muslima Erzählungen der christlichen Tradition seien, da sie Werte enthielten, die „dieselben sind, die ich auch teile“.
Breites Aufgabenfeld
Als Dezernent für Kirchliche Dienste reicht der Zuständigkeitsbereich von der Verkündigung und Seelsorge über die Ökumene bis zu Fragen der gesellschaftlichen Verantwortung und Bildung. Zugleich ist der neue Dezernent verantwortlich für fünf thematische Arbeitszentren in Darmstadt, Frankfurt und Mainz mit insgesamt rund 200 Mitarbeitenden. Die Synode der EKHN hatte auf ihrer Frühjahrstagung am 9. Mai 2025 André Witte-Karp mit großer Mehrheit zum neuen Dezernenten für das Dezernat 1, Kirchliche Dienste, gewählt.
Zur Person Witte-Karp
Pfarrer André Witte-Karp war von 2019 bis 2025 Dekan des Evangelischen Dekanats Gießen. Er wurde 1976 in Essen geboren und studierte Evangelische Theologie und Sozialwissenschaft in Bochum, Wuppertal, Bonn und Edinburgh. Zusätzlich arbeitete er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Christliche Gesellschaftslehre (Evangelische Sozialethik) an der Ruhr-Universität Bochum und war Lehrbeauftragter im Fach Organisationssoziologie an der Universität Luzern. Sein Vikariat absolvierte Witte-Karp in Siegbach und war danach als Assistent im Fach Kirchentheorie am Theologischen Seminar in Herborn tätig. Seit 2010 war er Pfarrer in der Kirchengemeinde Friedberg und seit 2014 stellvertretender Dekan des Dekanats Wetterau. André Witte-Karp ist darüber hinaus in verschiedenen Gremien und Vereinigungen engagiert wie etwa in der Jugendwerkstatt Gießen gGmbH als Aufsichtsratsvorsitzender sowie in der Gesellschafterversammlung des Agaplesion Evangelischen Krankenhauses Mittelhessen und im Regionalbeirat des Diakonischen Werks Gießen.
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