
EKHN
Pfarrerinnentag in der EKHN
veröffentlicht 30.10.2025
von Britta Jagusch
1982 wurde der Pfarrerinnentag von engagierten Theologinnen ins Leben gerufen. Jährlich treffen sich bis heute Pfarrerinnen, Pfarrvikarinnen, Vikarinnen und Theologinnen zum Austausch über kirchenpolitische Entwicklungen, Alltagspraxis und theologische Fortbildungen aus feministischer Sicht.
Der Pfarrerinnentag dient der Fortbildung und der Vernetzung der Theologinnen in der EKHN. Er findet seit 1982 jedes Jahr am dritten Mittwoch im März im EVAangelischen Frauenbegegnungszentrum in Frankfurt statt. Die Initiative zum Pfarrerinnentag ging von mehreren Pfarrerinnen aus. Zur Vorbereitungsgruppe gehörten Ulrike Fiensch, Brigitte Herrmann, Ute Knie, Margarete Reinel, Inge Volp und Ingrid Will. Der erste Pfarrerinnentag fand in der Johannisgemeinde in Langen statt, wo Helga Trösken Gemeindepfarrerin war.

Achim Storch
Austausch über Alltagspraxis und kirchenpolitische Entwicklungen
Seit Gründung des Pfarrerinnentags treffen sich jährlich Pfarrerinnen, Pfarrvikarinnen, Vikarinnen und Theologinnen der EKHN, um sich über die Alltagspraxis und das Pfarramtsverständnis in einem männerdominierten Beruf auszutauschen, sich mit theologischer Fortbildung aus feministischer Sicht zu befassen, kirchenpolitische Informationen weiterzugeben und sie zu diskutieren.
Seit den Anfängen wurden immer wieder neue Versuche gemacht, dem Pfarrerinnentag eine feste Organisationsform zu geben. So wurde z. B. ein „Konvent theologisch arbeitender Frauen im Bereich der EKHN – Frauenkirche e.V.“ gegründet, der aber nach einigen Jahren wieder aufgelöst wurde. Zunächst gab es keine Gelder von der Landeskirche, so dass sämtliche Kosten von den Teilnehmerinnen aufgebracht werden mussten.
Anerkannter Studientag
Im Rahmen der Strukturveränderungen der gesamten Frauenarbeit in der EKHN ab 2001 unter der Federführung von Helga Engler-Heidle wurden das Konzept und die Organisationsform des Pfarrerinnentags überdacht. Er wurde von einer „Initiative“ zu einem von der EKHN als Fortbildung anerkannten Studientag entwickelt. Durchschnittlich kommen ca. 60 Teilnehmerinnen.

EKHN
Neue Ordnung des Pfarrerinnentags
In der neuen „Ordnung des Pfarrerinnentags“ wurde 2005 der institutionelle Rahmen festgelegt und die Öffentlichkeitsarbeit intensiviert. Seither bildet ein wissenschaftlich-theologisches Hauptreferat einer renommierten Referentin den zentralen Bestandteil des Studientags. Die Auseinandersetzung mit einem fundiert aufbereiteten theologischen Thema vermittelt neue Impulse für die berufliche und persönliche Identität als Theologin. Zugleich erfahren die Pfarrerinnen Stärkung und Gemeinschaft durch einen gemeinsamen spirituellen Rahmen.

EFHN/ASW
Aufgaben und Ziele
Die neue Ordnung des Pfarrerinnentags enthält folgende Aufgaben und Ziele:
- das Frauenbewusstsein unter Theologinnen stärken,
- Geschlechtergerechtigkeit auf allen Ebenen der EKHN fördern,
- das traditionelle Pfarramtsverständnis und sein Arbeitsethos hinterfragen und Alternativen entwickeln,
- die Geschichte von Theologinnen erarbeiten,
- feministisch-theologische Themen sowie ethische und kirchenpolitische Fragestellungen diskutieren.
Weiterhin soll der Austausch untereinander gepflegt und das Gespräch mit Pfarrerinnen in Leitungspositionen der EKHN gesucht werden. Schwerpunkt bildet dabei der Austausch über kirchenpolitische Fragen.
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