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Zentrum der EKHN erhält Auszeichnung für gelebte Inklusion
veröffentlicht 03.12.2025
von Raimar Kremer
Anlässlich des "Internationalen Tages der Menschen mit Behinderungen" am 3. Dezember wurde das Zentrum Seelsorge und Beratung der EKHN barrierearm zertifiziert. In sieben von neun Bereichen wurde es mit dem Prädikat „exzellent“ ausgezeichnet.
Das Zentrum Seelsorge und Beratung (ZSB) der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) ist die erste Einrichtung der Landeskirche, die offiziell als barrierearm zertifiziert wurde. Die Auszeichnung markiert den erfolgreichen zentrumsinternen Abschluss des Projekts „Menschen. Leben. Vielfalt“, das sich mit den vielfältigen Dimensionen von Inklusion in kirchlichen Kontexten beschäftigt.

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Im Flur des Zentrums hängt nun eine Plakette mit dem bunten Facettenkreuz der EKHN – jedes der acht Farbfelder steht für einen Bereich der Inklusion:
- Bewegen,
- Haltung,
- Sehen,
- Hören,
- Verstehen,
- Willkommen sein,
- Gerechtigkeit,
- Bildung und
- Feiern.
Laut den Spezialist:innen für Inklusion der EKHN erfüllt das Zentrum sieben von neun möglichen Bereichen mit dem Prädikat „exzellent“ und einen mit „gut“. Lediglich der Bereich „Sehen“ wurde aufgrund fehlender taktiler Bodenindikatoren für sehbehinderte und blinde Menschen im Inneren des Zentrums mit „gut“ bewertet. Mit „exzellent“ wurden die Bereiche bewertet: Bewegen, Haltung, Hören, Verstehen, Willkommen sein, Bildung und Feiern.
Die feierliche Enthüllung der Plakette fand am 3. Dezember – dem Internationalen Tag der Menschen mit Behinderungen – durch Oberkirchenrat Dr. Dr. Raimar Kremer, Leiter des ZSB, statt. Er dankte allen Beteiligten und zeigte sich erfreut über die besondere Auszeichnung. Der von den Vereinten Nationen initiierte Aktionstag wird seit 1993 jährlich begangen und soll das Bewusstsein für die Belange von Menschen mit Behinderungen stärken sowie ihre volle Teilhabe und Gleichstellung fördern.
Zum Projekt „Menschen. Leben. Vielfalt – Facetten einer inklusiven Kirchengemeinde“
Mit dem Projekt lädt die EKHN insbesondere Kirchenvorstände und Leitungen von Einrichtungen und Institutionen dazu ein, sich mit Inklusion in ihrer Gemeinde, in ihrem Nachbarschaftsraum oder in ihrer Institution auseinanderzusetzen. Inklusion ist ein fortlaufender Prozess – doch das Projekt bietet einen klaren Einstieg und eine strukturierte Begleitung.
Ziel ist es, kirchliche Strukturen und Beziehungen im Sozialraum neu zu betrachten und weiterzuentwickeln. Dabei geht es um Fragen wie:
- Wie können wir neue Zielgruppen erreichen?
- Warum fühlen sich manche Menschen nicht angesprochen?
- Sind unsere Angebote zu exklusiv – und wie können wir sie verändern?
Das Projekt bietet praxisnahe Impulse, die sich an den Ressourcen und Bedürfnissen der jeweiligen Gemeinde oder Einrichtung orientieren. Auch die Reflexion bereits erreichter Inklusionsschritte ist Teil des Prozesses.
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