
© gettyimages, irina_starikova
Welche Bräuche gehören zu Pfingsten? Die schönsten Traditionen im Überblick
veröffentlicht 05.06.2025
von Rita Haering
Pfingsten – zwischen Brauchtum und neuen Ideen! Die Feiertage sind eine Einladung, Pfingstbräuche neu zu entdecken. Ob festlich geschmückte Brunnen, feierliche Prozessionen oder symbolträchtige Rituale – Pfingsten steckt voller lebendiger Traditionen, die Geschichte und Gemeinschaft verbinden.
Pfingsten ist mehr als nur ein verlängertes Wochenende, denn die Pfingstfeiertage lassen sich durch Pfingstbräuche bereichern. Einige davon haben christliche Ursprünge, andere sind regionale Traditionen, die bis heute gepflegt werden. Vielleicht findest du eine neue Idee für sie Pfingstfeiertage?
Pfingstbräuche:
Pfingstgottesdienst im Freien
Ein Gottesdienst unter freiem Himmel zählt zu den klassischen Pfingstbräuchen. Er bringt Menschen zusammen und stärkt das Bewusstsein für den Heiligen Geist als Gemeinschaft stiftende Kraft. Ein Beispiel ist der Gottesdienst mit Kirchenpräsidentin Christiane Tietz auf dem Frankfurter Römerberg am 9. Juni 2025 um 11 Uhr.
Pfingstbrunnen in Erbach: Ein besonderer Pfingstbrauch
Die Brunnen in Erbach (Odenwald) werden rund um Pfingsten festlich mit Birkenlaub und bunten Bändern geschmückt. Auch die evangelische Kirche schmückt meist einen Brunnen. Dieser Pfingstbrauch würdigt das Wasser als lebensspendende Quelle und geht auf eine alte Überlieferung zurück: Nach langer Trockenheit sollen die Brunnen an Pfingsten wieder zu fließen begonnen haben.
Spiritueller Pfingstspaziergang:
„Gottes Geist bewegt“ ist die Idee. Und so laden einige evangelische und katholische Kirchengemeinden dazu ein, einen gemeinsamen Spaziergang mit Gebeten, Gesang und Glaubensimpulsen zu bereichern. Beispiele sind der ökumenische Pfingstweg in Heppenheim oder die Pfingstnacht in Bürstadt, die ebenfalls zum Unterwegssein anregt.
Die hölzerne Taube – vergessenen Pfingstbrauch zu Hause neu wecken
In früheren Jahrhunderten war es in einigen Kirchen üblich, während des Pfingstgottesdienstes lebendige Tauben in den Kirchenraum fliegen zu lassen, denn die Taube symbolisiert im Christentum den Heiligen Geist, dessen Wirkung in der biblischen Pfingstgeschichte beschrieben ist. Später ersetzte man die lebenden Vögel durch eine hölzerne Taube, die an einem Seil von der Kirchendecke herabgelassen wurde. Heute wird dieser alte Pfingstbrauch nur noch vereinzelt in Kirchen praktiziert. Wer diese Tradition aufleben lassen möchte, kann zu Hause eine kleine Taube aus Holz oder Papier basteln und an der Zimmerdecke befestigen – eine symbolische Erinnerung an die Bedeutung von Pfingsten.
Pfingstochse – ein geschmücktes Leittier
In Süddeutschland, der Schweiz und Österreich wird der kräftigste Ochse der Herde an Pfingsten feierlich dekoriert, bevor das Vieh auf die Weide kommt. Dieser alte Pfingstbrauch verbindet Landwirtschaft und Tradition.
Pfingstritte – Reiterprozessionen für Segen und Ernte
Dieser Pfingstbrauch ist vor allem in Schwaben und Bayern bekannt: Reiterprozessionen führen über Felder und Wiesen, begleitet von der Bitte um Gottes Segen für die neue Saat.
Pfingstmaien – Zeichen der Liebe oder des Spotts
Verliebte junge Männer schmückten traditionell das Haus ihrer Liebsten mit frischen Birkenzweigen. Doch nicht jeder Pfingstbrauch bringt Freude: Wer verschmäht wurde, konnte stattdessen eine „Schandmaie“ erhalten – manchmal sogar ein kahles Weihnachtsbaumgerippe.
Kirchen mit jungem Birkengrün schmücken
Die Birken als eine der ersten Bäume kündigen den Frühling an. Dieser Brauch hat seinen Ursprung im Psalm 118,27: "Schmückt das Fest mit Maien bis an die Hörner des Altars."
Pfingstbaum – der vergessene Bruder des Maibaums
Der Maibaum wird traditionell am 1. Mai aufgestellt, doch in einigen Regionen – besonders in der Eifel – gibt es Berichte über einen Birke, bei dem stattdessen ein Baum zu Pfingsten geschmückt wurde.
Das könnte dich auch interessieren

Pfingstbotschaft: Gottes Geist macht aus steinernen Herzen lebendige Herzen
„Du verstehst mich einfach nicht“ - Missverständnisse entstehen fast von selbst. An diese Erfahrung knüpft die hessen-nassauische Kirchenpräsidentin Christiane Tietz in ihrer Botschaft zu Pfingsten 2025 an. Darin zeigt sie einen Weg, wie ein "Verstehen mit dem Herzen" gelingen könne.

Was wird an Pfingsten eigentlich gefeiert?
In einer Gesellschaft, die Individualismus hochhält, während gleichzeitig viele Menschen von Einsamkeit betroffen sind, zeigt Pfingsten: Die verändernde Kraft des Heiligen Geistes kann unterschiedlichste Menschen zu einer Gemeinschaft zusammenbringen. Das unterstützen Segensworte für die Feiertagen am 8. und 9. Juni 2025.