Evangelische Kirche in Hessen und Nassau
Regenbogenflagge vor Altarraum

© Volker Rahn

Die EKHN schreitet weiter auf den Weg einer diversitätssensiblen und queersensiblen Weiterentwicklung
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EKHN bekräftigt Schuldbekenntnis gegenüber queeren Menschen

veröffentlicht 20.11.2025

von Pressestelle der EKHN

Buß- und Bettagsgottesdienst der EKHN steht im Zeichen der Vielfalt.

Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) hat am Buß- und Bettag ihr Schuldbekenntnis gegenüber queeren Menschen bekräftigt. In einem Gottesdienst in der Darmstädter Pauluskirche unterstrich Hessen-Nassaus Stellvertretende Kirchenpräsidentin Ulrike Scherf am Mittwochabend (19. November), dass sich die evangelische Kirche konsequent auf den Weg einer diversitätssensiblen und queersensiblen Weiterentwicklung begeben habe. Dazu gehören unter anderem die Gründung eines „Netzwerks queersensible EKHN“ und die Verankerung von Diversität in den strategischen Zielen der EKHN.  Sie betonte: „In unserer Kirche sind alle Menschen willkommen.“

Der Gottesdienst stand ganz im Zeichen eines im April 2023 verabschiedeten Schuldbekenntnisses, in dem die EKHN anerkennt, dass Lesben, Schwule, Trans- und Intersexuelle auch in ihren Gemeinden und Einrichtungen lange Zeit Diskriminierung erfahren hätten. „Dem haben wir als Kirche nicht gewehrt. Schlimmer noch: Wir haben die Würde von Gottes Geschöpfen verletzt in Erklärungen und Verlautbarungen, welche sich einseitig auf ein nur binäres, heteronormatives und letztlich patriarchales Familienmodell bezogen“, heißt es im Schuldbekenntnis. Und weiter: „Als Kirchenleitung und Kirchensynode bitten wir vor Gott und den Menschen dafür um Vergebung.“

In der Ansprache erläuterte Ulrike Scherf, dass das Bekenntnis nicht dem Zeitgeist entspringe, sondern biblisch-theologischen Einsichten. „Gott ist vielfältig und nicht festlegbar.“ Alle Menschen in ihrer Vielfalt seien Gottes Ebenbilder - unabhängig von Geschlecht, Lebensform oder sexueller Identität.  Deshalb sei Gott solidarisch mit Menschen, die von der Gesellschaft ausgegrenzt werden, weil ihre geschlechtliche Identität oder ihre sexuelle Orientierung von der vermeintlichen Norm abweicht.

Gleichberechtigung: Diese müsse gelebte Praxis in der EKHN sein. Ulrike Scherf verwies dabei auf den Galaterbrief des Apostels Paulus im Neuen Testament, in dem es heißt: „Hier ist nicht Mann noch Frau; denn ihr seid allesamt eins in Christus Jesus.“

Pfarrerin Sonja Löytynoja, Mitglied des Kirchensynodalvorstands, hob in dem Gottesdienst hervor, dass es der EKHN wichtig sei, nicht nur um Vergebung zu bitten, sondern die Folgen des Schuldbekenntnisses in Zukunft aktiv zu gestalten: „Wir wollen zeigen, welche Schritte wir bereits gegangen sind.“

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