Evangelische Kirche in Hessen und Nassau
Zwei Menschen ziehe eine bunte Flagge an einem Mast hoch

© Dekanat GG Rüsselsh.

Pfarrerin Josephine Haas und den stellv. Dekan Martin Franke-Coulbeaut hissen die Flagge
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Gemeinsam gegen Hass: Kirche zeigt Flagge für Vielfalt - auch auf dem CSD

veröffentlicht 08.07.2025

von Online-Redaktion der EKHN

Zeiten steigender Hasskriminalität erfordern klare Botschaften: Die evangelische Kirche setzt sichtbare Zeichen der Solidarität mit queeren Menschen – auch bei Veranstaltungen zum Christopher Street Day (CSD) in Hessen-Nassau.

Es gibt Momente, die eine Gemeinschaft dazu auffordern, sich klar zu positionieren – für Menschlichkeit, Respekt und ein angstfreies Miteinander. Die Lage für queere Menschen hat sich in den vergangenen Jahren zunehmend verschärft: Hasskriminalität gegen LSBTIQ*-Personen nimmt zu. Deshalb setzt die evangelische Kirche ein deutliches Zeichen. Sie macht sichtbar, dass Vielfalt willkommen ist und dass sich Menschen unabhängig von ihrer geschlechtlichen Identität oder sexuellen Orientierung sicher und angenommen fühlen sollen.

Laut einem Bericht des Bundesinnenministeriums und des Bundeskriminalamtes haben sich die Straftaten im Bereich „Sexuelle Orientierung“ und „Geschlechtsbezogene Diversität“ seit 2010 nahezu verzehnfacht. Im Jahr 2022 wurden 1.188 Taten verzeichnet – ein Jahr später bereits 1.785. Diese alarmierenden Zahlen verdeutlichen, wie essenziell es ist, Solidarität aktiv zu leben und Schutzräume für Betroffene zu schaffen.

Auch die EKHN leistet ihren Beitrag dazu, dass queere Menschen angstfrei Gemeinschaft erleben können. Sie informiert beispielsweise über queersensible Methoden in der Jugendarbeit und vernetzt die Seelsorge. Zudem hat sie mit der Unterzeichnung der „Charta der Vielfalt“ ihre Verpflichtung zur verstärkten Berücksichtigung von Diversität unterstrichen.

Drei Menschen auf einem Balkon, daneben eine Flagge mit Regenbogenfarben, oben dem Transgenderzeichen und EKHN-Logo

© Dekanat GG Rüsselsh.

Freuen sich über das Zeichen der Solidarität - von links nach rechts: stellv. Dekan Martin Franke-Coulbeaut, Pfarrerin Josephine Haas und Pfarrer Wolfgang Prawitz

Christopher Street Day

Am Christopher Street Day (CSD) treten die Teilnehmenden für die Rechte und Sichtbarkeit der LGBTIQ+ Gemeinschaft ein. Auch Menschen aus der EKHN machen mit. In diesen Städten im Gebiet Hessen-Nassaus sind CSDs geplant:

31.05.2025 in Wiesbaden

08.06.2025 in Gießen

05.07.2025 in Bad Homburg

19.07.2025 in Frankfurt am Main

26.07.2025 in Mainz

09.08.2025 in Bingen am Rhein

16.08.2025 in Darmstadt

16.08.2025 in Nierstein

Breites evangelisches Bündnis beim CSD in Frankfurt dabei

„Glaube.Liebe.Laut.“ heißt das Motto in diesem Jahr

Schon in den vergangenen beiden Jahren war die Evangelische Kirche in Frankfurt und Offenbach mit Stadtdekanat, Evangelischem Regionalverband/Diakonie, Evangelischem Verein für Jugendsozialarbeit und der Jugendkulturkirche Sankt Peter beim CSD mit einem Truck unterwegs und hat Flagge gezeigt.

In diesem Jahr wird ein noch breiter aufgestelltes evangelisches Bündnis beim Christopher Street Day ein Zeichen für Respekt und Menschenfreundlichkeit zeigen. Unter dem Motto „Glaube.Liebe.Laut.“ demonstriert es Haltung. Zusätzlich dabei sind bei der Kundgebung am 19. Juli in der Frankfurter Innenstadt der Evangelische Verein für Innere Mission Frankfurt am Main, die Diakonie Hessen, die Regionale Diakonie Hessen-Nassau und die AGAPLESION Frankfurter Diakonie Kliniken. Weitere Engagierte sind beispielsweise die Evangelische Jugend, der Evangelische Verein für Jugendsozialarbeit.

Treffpunkt für den evangelischen Truck ist um 11.30 Uhr an der Alten Nikolaikirche auf dem Römerberg. Um 12.30 Uhr setzt sich der Truck von der Braubachstraße aus in Bewegung.

In einigen Städten, wie beispielsweise in Darmstadt werden rund um den zudem auch Gottesdienste angeboten.

17. Mai: Internationale Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Trans- und Asexuellen-Feindlichkeit

Ein wichtiger Tag für die queere Community ist auch der "Internationale Tag gegen Homo-, Bi-, Inter-, Trans- und Asexuellen-Feindlichkeit" (IDAHOBITA), der jährlich am 17. Mai begangen wird. Denn am 17. Mai 1990  hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Homosexualität aus ihrem Diagnoseschlüssel für Krankheiten gestrichen – ein Meilenstein im Kampf gegen Diskriminierung.

Anlässich des IDAHOBITA hat auch das evangelische Dekanat Groß-Gerau – Rüsselsheim ein Zeichen gesetzt. Am 15. Mai 2025 haben Pfarrerin Josephine Haas und der stellvertretende Dekan Martin Franke-Coulbeaut eine bunte Flagge gehisst: Vor dem Haus der Kirche in Rüsselsheim wird in den kommenden Wochen die sogenannte Pride Flag mit dem lilafarbenen Facettenkreuz der EKHN wehen.

„Das Evangelische Dekanat Groß-Gerau – Rüsselsheim drückt mit dieser Flagge aus, dass alle Menschen willkommen sind“, sagt Martin Franke-Coulbeaut, stellvertretender Dekan. „Im Dekanat arbeiten wir an möglichst sicheren Orten und Veranstaltungen, bei denen Menschen ungeachtet ihrer Unterschiede angstfrei zusammenkommen können und bei Bedarf vor Übergriffen geschützt werden. Den Auftrag dazu erkennen wir im Vorbild von Jesus von Nazareth, der sich Menschen vorbehaltlos zugewendet hat.“

Deshalb nehmen Menschen aus der EKHN an Veranstaltungen der LSBTIQ*-Community teil

An Veranstaltungen der queeren Community nehmen oft auch Kirchenmitglieder und Mitarbeitende der EKHN teil – im Zeichen des Regenbogens. Damit gibt die evangelische Kirche bunte Signale der Akzeptanz, der Vielfalt und Gleichberechtigung hinsichtlich der queeren Gemeinschaft. Sie steht dafür ein, dass geschlechtliche Orientierung und gefühltes Geschlecht gut und verantwortlich gelebt werden können. Die Idee ist: „In Gottes Gemeinschaft stehen alle gleichberechtigt und gleich wichtig nebeneinander.“  
Die Initiator:innen vertreten die Haltung, dass Homosexualität, Bisexualität, Trans- und Intersexualität, non-binäre und queere Lebensformen ein Teil der guten Schöpfung Gottes sind. Sie ermutigen für die Liebe in ihrer vielfältigen Form zu kämpfen, wenn sie unterdrückt wird.

Austauschmöglichkeiten während des übrigen Jahres

Auch in der übrigen Zeit des Jahres hat die queere Community die Chance, sich untereinander auszutauschen und ihre Erfahrungen vor dem Hintergrund ihres Glaubens zu reflektieren.

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