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Rettungsring mit Paragraphenzeichen in der Mitte

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Gesetzliche Regelungen würden die Suizidprävention stärken
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Diakonie fordert Suizidpräventionsgesetz

veröffentlicht 08.09.2025

von Rita Haering

Anlässlich des Welttags der Suizidprävention am 10. September mahnt die Diakonie Deutschland die zügige Verabschiedung eines Suizidpräventionsgesetzes an. Die wichtigen Präventionsarbeit der Diakonie wurde um ein Kartenset ergänzt, das Impulse für schwierige Lebenssituationen und den Austausch darüber gibt.

Impulskartenset Suizidprävention  

Um Unsicherheiten im Umgang mit Suizidgedanken zu begegnen, hat die Diakonie Deutschland ein Kartenset entwickelt. Es richtet sich an alle, die in schwierigen Lebenssituationen begleiten – professionell, ehrenamtlich oder privat. Das Set enthält Gesprächsimpulse, rechtliche Hinweise und Ideen für den offenen Austausch.

zur Bestellung des Impulskartensets zur Suizidprävantion in Diakonie-Shop

„2023 haben über 100.000 Menschen in Deutschland einen Suizidversuch unternommen.10.300 Menschen haben ihr Leben durch einen Suizid beendet", berichtet Diakonie-Präsident Rüdiger Schuch. Um Suizide möglichst zu verhindern, fordert die Diakonie einen verbindlichen gesetzlichen Rahmenn. Einige Voraussetzungen wuden bereits geschaffen: Zu einen steht ein Suizidpräventionsgesetz im Koalitionsvertrag. Zum anderen hat die Diakonie Deutschland gemeinsam mit der Evangelischen Kirche in Deutschland dafür konkrete Vorschläge vorgelegt. "Wir fordern nachdrücklich die gesetzliche Verankerung eines Suizidpräventionsgesetzes noch in dieser Legislaturperiode“, so der Diakonie-Präsident. 

Niedrigschwellige Prävantionsarbeit stärken

Einen besonderen Schwerpunkt sieht die Diakonie Deutschland bei der niedrigschwelligen Präventionsarbeit, die bei der Telefonseelsorge, aber auch in der Jugendarbeit oder Altenpflege stattfindet. „Täglich engagieren sich Tausende Helferinnen und Helfer in Deutschland, um Leben zu retten. Sie leisten vor Ort und am Telefon, per Chat, E-Mail, Apps oder über Peergroups wichtige und professionelle Hilfe“, so Schuch. Mehr als 7.700 ehrenamtliche Beraterinnen und Berater der Telefonseelsorge begleiten Menschen in Krisensituationen rund um die Uhr. Bisher sind solche Angebote häufig auf kirchliche Mittel, Spenden oder befristete Projektförderungen angewiesen. „Suizidprävention ist eine Daueraufgabe“, unterstreicht Schuch. „Sie braucht einen verbindlichen gesetzlichen Rahmen und eine sichere Finanzierung, die der staatlichen Schutzpflicht für das menschliche Leben entspricht."

Hinweis

Wir berichten nur über Selbsttötungen, um mit den entsprechenden Informationen vorbeugend wirken zu können. Wenn Sie sich selbst betroffen fühlen, kontaktieren Sie bitte umgehend die Telefonseelsorge (www.telefonseelsorge.de). Unter der kostenlosen Telefon-Hotline 0800-1110111 oder 0800-1110222 erhalten Sie Hilfe von Beraterinnen und Beratern rund um die Uhr, an jedem Tag im Jahr. Die Beratenden konnten schon in vielen Fällen Auswege aus schwierigen Situationen aufzeigen. Der Anruf bei der Telefonseelsorge ist kostenfrei. Zusätzlich bietet die Telefonseelsorge eine E-Mail- sowie eine Chat-Beratung an. 

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