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Weihnachten für Dummies: Ursprung, Bedeutung und christliche Botschaft verständlich erklärt
veröffentlicht 25.11.2025
von Multimedia-Redaktion der EKHN
Weihnachten ist überall präsent – in Deko-Welten, Online-Shops und Firmenfeiern, sogar in Japan erklingen Weihnachtslieder. Doch nicht immer ist dabei die eigentliche Bedeutung präsent: Christinnen und Christen feiern die Geburt Jesu, ein Fest der Liebe und Hoffnung. Wir laden ein, die Spuren von Weihnachten neu zu entdecken und seine Botschaft bewusst zu erleben.
Weihnachten ist für viele eine Art Ausnahmezustand im positiven Sinne: Menschen kommen zusammen, die sich sonst selten sehen. Lichter erhellen dunkle Straßen, Weihnachtslieder werden mitgesummt und Geschenke ausgetauscht – der Geschenke-Brauch hat es sogar in Länder wie Japan oder die Türkei geschafft. Doch was steckt wirklich hinter Weihnachten und warum ist es weltweit so beliebt?
Das Fest hat seinen Ursprung in der christlichen Tradition: Christinnen und Christen feiern die Geburt Jesu. Bis heute prägt dieses Ereignis unsere Zeitrechnung, es gilt als das Jahr 0. Denn das Neugeborene, der Sohn eines Handwerkers aus dem Osten des Römischen Reiches war ein ganz besondere Persönlichkeit: Aus Liebe wird Gott im Jesuskind Mensch, um uns nahe zu sein. Weihnachten erinnert an diese Geschichte und an die Botschaft von Liebe, Hoffnung und Frieden, die bis heute aktuell ist.
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Was wird an Weihnachten gefeiert? Geburtstag!
An Weihnachten wird im Christentum die Geburt Jesu gefeiert. Das heißt also: Jedes Jahr an Heilig Abend und den Weihnachtsfeiertagen feiern wir den Geburtstag Jesu. Es ist ein außergewöhnlicher Geburtstag, wie auch die Impulspost "Weihnachten ist Geburtstag" zeigt.
Was ist die christliche Bedeutung von Weihnachten?
Eine Spur, die uns zu den Ursprüngen des Weihnachtsfestes führt, ist das Wort „Weihnachten“ selbst. Es leitet sich aus dem mittelhochdeutschen „wihe naht“ ab, was etwa bedeutet: „geweihte Nacht“ oder „heilige Nacht“ bedeutet. Aber weshalb ist ausgerechnet diese Nacht heilig? Der christliche Glaube verleiht dem Geburtstag Jesu eine besondere Bedeutung: Christ:innen gehen davon aus: Gott zeigt sich in dem neugeborenen Jesuskind. Es ist eine außergewöhnliche Vorstellung, dass Gott nicht nur im Himmel bleibt, sondern wie jeder Mensch bei einer Geburt in diese Welt kommt. Damit begibt sich Gott zu den Menschen. In dem hilflosen Kind zeigt Gott seine Liebe zu den Menschen.

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Das zeigt auch, dass Gott auf der Seite der Schwachen und Entrechteten steht. So wurde die Geburt des "Heilands" zuerst den Hirten verkündet, die damals am Rande der Gesellschaft standen. Gott ist bei allen, die auf der Suche nach dem Sinn für ihr Leben sind. Ihnen vermittelt er, dass der Sinn in der liebevollen Hingabe besteht.
Auf welche Geschichte geht das Weihnachtsfest zurück?
Die Weihnachtsgeschichte über die Geburt Jesu ist im Lukasevangelium der Bibel überliefert (Lukas 2). Danach stammte Jesu Familie aus Nazareth in Galiläa in der Nähe des Sees Genezareth. Jesu Mutter Maria war mit ihm hochschwanger. Aber sie musste sich mit Josef auf den Weg nach Bethlehem machen, weil der römische Kaiser Augustus eine Volkszählung angeordnet hatte. Für Josef war es notwendig sich dafür nach Bethlehem zu begeben, da sein Urahn der erste König von Juda und Israel gewesen sein soll – David. Maria und Josef erreichten Bethlehem, aber in der Herberge gab es keinen Raum mehr für sie und sie kamen in einem Stall unter. Maria brachte hier Jesus zur Welt. Sie wickelte ihn und legte ihn in eine Krippe, also einen Futtertrog. Währenddessen hüteten Hirten ihre Schafe in der Nähe auf einem Feld. Plötzlich verkündetet ihnen ein Engel, dass der Heiland geboren sei. Die Hirten besuchen daraufhin Jesus und seine Eltern und berichten ihnen, was ihnen der Engel gesagt habe.

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Was sagt die heutige Forschung über die Weihnachtsgeschichte?
Die historische Forschung geht davon aus, dass Jesus tatsächlich gelebt hat. Neben der biblischen Überlieferung gibt auch verschiedene außerbiblische Erwähnungen eines Predigers, die auf Jesus zielen. So gilt Jesu Herkunft aus Nazareth gesichert. Viele seiner späteren Worte werden ihm auch tatsächlich zugeschrieben. Allerdings ist die Geschichte über die Geburt Jesu kein historischer Tatsachenbericht. Die Wissenschaft geht davon aus, dass die biblischen Erzähler:innen und Verfasser vom damaligen Wissenstand, religiösen, moralischen und kulturellen Prägungen beeinflusst waren. So haben Textvergleiche ergeben, dass der Geburtsort Bethlehem nicht gesichert ist. Man geht davon aus, dass der Evangelist Lukas in der Geschichte verdeutlichen wollte, dass Jesus der Nachkomme von König David sei, der z.B. im Jesajabuch (Jesaja 9,5) angekündigt wurde. Denn David stammte aus dem Ort Bethlehem.
Die Weihnachtsgeschichte besteht also nicht nur aus belegbaren Fakten, auch wenn einzelne geschichtliche Andeutungen stimmen – so hat in dieser Zeit tatsächlich Kaiser Augustus regiert, von 31 vor Christus bis 14 nach Christus. Auch der wandernden Stern, der rund um Jesu Geburt über der Krippe geleuchtet habe, kann auf ein Himmelsereignis zurückgeführt werden: Astronomen haben berechnet. Es war der 12. November im Jahre 7 vor Beginn unserer Zeitrechnung. Das bedeutet: Die Zeitenwende müsste eigentlich sieben Jahre vorverlegt werden.
Einige historische und naturwissenschaftliche Erwähnungen lassen sich in der Weihnachtsgeschichte belegen, andere nicht. Die Absicht der Weihnachtsgeschichte war es, die Bedeutung der Geburt Jesu zu veranschaulichen: Jesus wurde von Gott beauftragt, Heil zu bewirken.
Welcher Religion hat das Jesuskind angehört?

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Das neugeborene Jesuskind wird später zur zentralen Figur im Christentum. Allerdings war Jesus kein Christ, sondern Jude. Ein Mensch ist Jude, wenn er von einer jüdischen Mutter geboren wurde. Und Maria, Jesu Mutter, war Jüdin (Mt 1,18 ff, Lk 1,26 ff). Und auch Apostel Paulus stellte fest: „aus ihnen [den Juden] stammt der Christus dem Fleische nach.“ (Röm 9,5) Deshalb lassen Maria und Josef ihren Sohn acht Tage nach seiner Geburt beschneiden (Lk 2,21). Forscher:innen gehen davon aus, dass Jesus als Erwachsener keine neue Religion gründen wollte. Zunächst galt die Jesusbewegung als eine der vielen Reformrichtungen des damaligen Judentums. Das ändert sich erst, als das Christentum im 4. Jahrhundert staatlich anerkannt wurde.
Wie ist das Weihnachtsfest entstanden?
Bereits im Jahr 336 feierten Christ:innen in Rom am 25./26. Dezember das Weihnachtsfest. Darauf deuten frühe Textfunde auf Papyrus hin. Eine Art Liedblatt aus dieser Zeit weist auf eine Gottesdienstfeier zur Erinnerung an die Geburt Jesu hin. Vermutlich wollte sich damals das Christentum von dem zeitgleich stattfindenden römischen Sonnenfest abgrenzen. Dieser Staatsfeiertag wurde umgedeutet und auf Jesus Christus, das "Licht der Welt", bezogen. Zudem hatte zuvor das Konzil von Nicäa im Jahr 325 entschieden, dass Jesus Christus „Gott aus Gott“ sei und „wesensgleich mit dem Vater“.
Im 13. und 14. Jahrhundert wurde begonnen, das Jesuskind in der Krippe, umgeben von Hirten und den Weisen aus dem Morgenland, darzustellen.
Warum gehört der Weihnachtsbaum zum Fest?
Die ersten Christbäume in unserem Sinne sind vermutlich um 1600 im Elsass aufgestellt worden: geschmückt mit Süßigkeiten und Äpfeln. Zunächst in Süddeutschland und dann vor allem in den protestantischen Regionen verbreitete sich der Brauch sehr schnell.
Die Ursprünge des Weihnachtsbaums reichen aber in vorchristliches Brauchtum zurück: Die Menschen brachten am Ende des Jahres immergrüne Zweige zum Schutz ins Haus. Einige Angaben nennen die Zeit von Advent bis Mariä Lichtmess, andere erwähnen die Nächte zwischen dem 25. Dezember und dem 6. Januar. Heute symbolisiert der Weihnachtsbaum mit seinen Lichtern und grünen Zweigen die Hoffnung auf die Bewahrung des Lebens trotz der Dunkelheit und Kälte des Winters.
Wie wird heute Weihnachten unter christlichen Vorzeichen gefeiert?
Heute sind die beiden Weihnachtsfeiertage, 25. und 26. Dezember, gesetzliche Feiertage. Also haben alle frei, die an diesen Tagen nicht zur Arbeit eingeteilt sind. Heiligabend am 24. Dezember ist leider KEIN gesetzlicher Feiertag. An Werktagen besteht hier also eine grundsätzliche Arbeitspflicht.
Heute gehören die Gottesdienste an Heiligabend und an den Weihnachtfeiertagen zu den am besten besuchten kirchlichen Feiern im Jahr. Im Mittelpunkt steht dabei die Weihnachtsgeschichte aus dem Lukasevangelium. In fast allen Kirchen und manchen Wohnungen steht ein Weihnachtsbaum – wobei angesichts des Klimawandels die nachhaltigen Alternativen zum „echten“ Baum immer beliebter werden.
Eine Krippe mit den Figuren der Weihnachtsgeschichte soll die in der Bibel geschilderten Ereignisse vor rund 2000 Jahren vor allem den Kindern anschaulich vor Augen führen.
Das festliche Essen, die Geschenke und das gemeinsame Feiern sind ein Symbol für die Zusammengehörigkeit der gesamten Christenheit, die weltweit gemeinsam an den Beginn ihrer Religion erinnert. Ein Teil der orthodoxen Christenheit – vor allem in Russland und Serbien – feiert aufgrund verschiedener Kalenderberechnungen meist eine Woche nach Neujahr Weihnachten.
Video-Einladung zum Mitfeiern: Was auch immer Weihnachten für dich ist – wir feiern es
Der evangellische Kurzfilm „#JauchzetFrohlocket“ zeigt eindrucksvoll, was Weihnachten für unterschiedliche Menschen bedeutet und was dieses besondere Fest ausmacht. Er lädt dazu ein, Weihnachten neu zu entdecken – als Fest der Nähe, der Hoffnung und der Menschlichkeit.
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Quellen:
- Lutherbibel 2017
- Pfarrerin Ruth Sauerwein
- Hans Genthe, Pfarrer i.R.
- Jürgen Roloff: Jesus
- Thomas Schweer, Stefan Braun: Religionen der Welt
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