Evangelische Kirche in Hessen und Nassau
Marmorstatue eines Engels mit Schwert

© Getty Images, jk78

Der Michaelistag erinnert an den Erzengel Michael, der laut biblischer Überlieferung im Himmel für das Gute gekämpft haben soll

Michaelistag am 29. September: Hoffnung auf das Gute – mitten in einer zerrissenen Welt

veröffentlicht 02.06.2025

von Rita Haering

In einer Zeit, in der das Böse oft lauter scheint als das Gute, erinnert der Michaelistag am 29. September an eine andere Möglichkeit: den Sieg des Lichts über die Dunkelheit. Im evangelischen Kirchenjahr ist er dem Erzengel Michael und allen Engeln gewidmet – himmlischen Boten, die für Schutz, Gerechtigkeit und Hoffnung stehen. Der Tag lädt dazu ein, sich neu auf das Gute auszurichten – im Glauben, im Gebet und im Alltag.

Der Michaelistag – ein Feiertag für Engel

Am 29. September wird im evangelischen Kirchenjahr der Michaelistag gefeiert. Einige evangelische Gemeinden in Hessen und Nassau erinnern an diesen Tag mit besonderen Gottesdiensten, Andachten oder thematischen Angeboten rund um Engel – oft auch im Rahmen der Kinder- und Konfirmandenarbeit.

Der Michaelistag ist dem Erzengel Michael und allen Engeln gewidmet. Michael gilt als himmlischer Kämpfer für das Gute und als Schutzengel vieler Völker – auch in der deutschen Tradition. Der Name Michael bedeutet „Wer ist wie Gott?“ Die Frage erinnert daran, dass kein Mensch göttlich ist und Demut eine Kraftquelle sein kann.

Michael gehört zusammen mit Gabriel und Rafael zu den Erzengeln – einer besonders hervorgehobenen Gruppe unter den Engeln. In der Bibel wird Michael als „Engelfürst“ beschrieben, der für das Volk Israel eintritt (Daniel 12,1) und gegen das Böse kämpft.

Engel als Boten Gottes

Es ist eine schöne Vorstellung, dass Engel als Boten Gottes hilfreiche Nachrichten überbringen. Heute sind Engel in das Leben vieler Menschen integriert, zum Beispiel als schöner Brauch, einem Neugeborenen einen Schutzengel aus Stoff zu schenken. Auch später freuen sich Menschen über Schutzengel aus Holz oder Bronze – ob zur Konfirmation oder als Stärkung in herausfordernden Lebensphasen. In der Glaubenswelt vieler Menschen hat sich der Gedanke verstärkt, dass Engel eine Schutzfunktion ausüben, was mit der Vorstellung von Schutzengeln verbunden ist.

Mit einem Engel wie Michael an der Seite kann ich mich dem Leben stellen. Kann ich kämpfen, wenn es nötig ist.

Pia Baumann

Engelfiguren zieren Wohnungen, begleiten als Schlüsselanhänger oder leuchten als Weihnachtsbaumschmuck – sichtbare Zeichen einer unsichtbaren Hoffnung. Aber viele haben erlebt: Auch ein Schutzengel oder Erzengel Michael schafft die Gefahren nicht aus der Welt. Pfarrerin Pia Baumann, Gottesdienstreferentin im Zentrum Verkündigung der EKHN, erklärt in einer HR-Radioandacht: "Wenn mir Steine im Weg liegen, kann der Gedanke an einen Engel meine Zuversicht stärken: Irgendwie wirst du diese Steine wegräumen." 

Fragen rund um Engel

Engel – Gebete

Bitte um eine Botschaft

Guter Gott,
schenke mir deinen Frieden,
um mein Herz zu öffnen,
für die Botschaften deiner Boten.

Ich bitte dich darum,
sende mir deinen Engel,
der mir einen Hinweis gibt für meinen weiteren Weg,
für das Bewältigen einer Herausforderung,
für mein Wirken in der Welt.
Meinen Wunsch lege ich in deine Hände.

Amen

Bitte um einen Schutzengel

Guter Gott,
ich empfinde Hoffnung auf gutes Gelingen,
ich spüre aber auch Ungewissheiten, die mich beunruhigen,
und manchmal gibt es Aufgaben, die zu groß erscheinen.

Gott,
ich lege dir meinen Wunsch in deine Hände:
Ich bitte dich darum,
sende mir deinen Engel,
der mich stärkt,
der mich auf meinem Weg begleitet.
Lass mich spüren,
dass dein Engel da ist,
dass du da bist.

Amen

Engel an Weihnachten und Ostern mit besonderen Botschaften

An Weihnachten und Ostern spielen Engel eine wichtige Rolle im Christentum: Anlässlich der Geburt Jesu verkündete „der Engel des Herrn“ den Hirten bei Bethlehem die bedeutende Botschaft, dass „der Heiland geboren sei.“ Diese Szene ist untrennbar mit der Weihnachtsgeschichte verbunden. Die ersten Worte des Engels waren: „Fürchtet euch nicht!“ Die gleichen Worte spricht der Engel Gottes in der Ostergeschichte zu den drei Frauen, die das Grab Jesu besuchen wollen. Dann erklärt der Engel den Frauen, dass Jesus auferstanden sei (Matthäus 28,5).

Ein Beitrag „Engel - erhellend, unterwegs im Advent“ auf evangelisch.de veranschaulicht das Wirken des Engels in der Weihnachtsgeschichte und verrät, dass die Engel der Bibel durchaus musikalisch waren.

Quellen:

  • Lutherbibel von 2017
  • bibelkommentare.de: Seraphim
  • Kirche im hr / Andrea Wöllenstein: Von Schutz- und Schubsengeln
  • Kirche im hr / Fabian Vogt: Michael lässt grüßen
  • kirchenjahr-evangelisch.de

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