Evangelische Kirche in Hessen und Nassau
Man sieht Jugendliche in einem Klassenzimmer im Religionsunterricht

© Tobias Frick / fundus.media

Viele Schülerinnen und Schüler sind motiviert im Religionsunterricht dabei
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EKD: Neues Verständnis von Professionalität im Religionsunterricht

veröffentlicht 11.09.2025

von Peter Bernecker

Angesichts der sich drastisch verändernden Kontexte in Kirche, Schule und Gesellschaft hat die EKD ihren Text 96 „Die theologisch-religionspädagogische Professionalität evangelischer Religionslehrer*innen“ vollständig überarbeitet und aktualisiert.

Die Neuauflage des Standardtextes von 2008 erweitert das Verständnis von Professionalität: Sie wird nicht mehr nur als Summe einzelner Kompetenzen gesehen, sondern als Zusammenspiel von Professionswissen, persönlicher Haltung und Reflexionsfähigkeit. Lehrkräfte sollen ihr Fachwissen, ihre Biografie und die schulischen Strukturen kritisch aufeinander beziehen und Spannungen produktiv nutzen. Theologisch-religionspädagogische Professionalität entsteht so in einem lebenslangen Lernprozess, in dem Studium, Vorbereitungsdienst und Fortbildung eng verbunden sind. Mit dem Konzept der Co-Agency wird die aktive Mitgestaltung der eigenen Professionalisierung betont.

Subjektorientierung und neue Anforderungen

Ein Schwerpunkt liegt auf der Subjektorientierung: Biografische Voraussetzungen, spirituelle Ressourcen und Entwicklungsprozesse von Schüler*innen wie Lehrkräften werden theologisch reflektiert. Reflexionsfähigkeit, Selbstverantwortung und Dialogbereitschaft stehen im Zentrum eines zukunftsfähigen Berufsbildes.
Darüber hinaus berücksichtigt der Text aktuelle Querschnittsthemen wie Diversität und Inklusion, Digitalisierung, Demokratiebildung sowie konfessionelle Kooperation und interreligiösen Dialog. Diese Aspekte sollen künftig stärker in der Aus- und Weiterbildung verankert werden.

Gemeinsame Verantwortung für die Lehrerbildung

Erarbeitet wurde der Text von der Gemischten Kommission II im Dialog zwischen Kirche, Theologie und Schulpraxis. Er richtet sich an alle, die Verantwortung für die Religionslehrer*innenbildung tragen – an Fakultäten, Studienseminare, kirchliche Fortbildungsinstitute und Lehrkräfte selbst. Erste Rückmeldungen und Praxisimpulse werden bei einer bundesweiten Konsultation am 16. und 17. März 2026 an der Leibniz Universität Hannover diskutiert.

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